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Gold Ship glänzend zurück

Gold Ship mit Hiroyuki Uchida gewinnt das Takarazuka Kinen. www.shibashuji.com - Yasuo Ito Ito

Autor: 

Josef Soppa

TurfTimes: 

Ausgabe 271 vom Donnerstag, 27.06.2013

Japans Championdreijähriger aus dem letzten Jahr, Gold Ship (Stay Gold), meldete sich am vergangenen Sonntag mit einem überlegenen Sieg im Takarazuka Kinen (Gr. I) in Hanshin/Japan eindrucksvoll zurück. Das über 2.200 Meter führende Rennen hatte eine Dotierung von umgerechnet rund 2 Millionen €. Durch den kurzfristigen Ausfall von Orfevre (Stay Gold) - anderthalb Wochen vor dieser Prüfung war bei ihm nach einem Trainingsgalopp leichtes Lungenbluten diagnostiziert worden -  war diesem „Breeders' Cup Challenge Race“ einiges an Reiz genommen worden. Drei Pferde waren bei den Wettern deutlich favorisiert, neben Gold Ship, mit einer Siegquote von 29:10 zweiter Favorit, waren dies die am Toto am kürzesten notierte Japan Cup (Gr. I)-Siegerin Gentildonna (Deep Impact) sowie Fenomeno (Stay Gold), der als frischer Sieger im Tenno Sho (Frühling) (Gr. I) antrat. Das Trio belegte schließlich in dieser Reihenfolge die Plätze eins, drei und vier, denn den zweiten Rang erkämpfte sich der Außenseiter Danon Ballade (Deep Impact). Der Namenszusatz „Danon“ weist darauf hin, dass es sich hier um den gleichen Besitzer handelt, der hierzulande in mittlerweile nur noch geringem Umfang unter Stall D'Angelo aktiv ist.

Gold Ship, jetzt vierfacher Gr. I-Sieger auf Distanzen von 2.000 bis 3.000 Metern, hatte beim Start zuvor heiß favorisiert als Fünfter ziemlich enttäuscht. Sein Trainer Naosuke Sugai führte das schwache Abschneiden auch auf den damals festen Boden zurück, der Schimmel hatte nach dem Rennen geschwollene Beine, sein Jockey Hiroyuki Uchida vermutet eher, dass das Laufen des Hengstes von der Laune abhängig ist. Ein Wechsel in der Renntaktik brachte nun den gewünschten Erfolg, anstatt wie gewohnt hinter dem Feld herzubummeln wurde Gold Ship diesmal offensiver geritten und von Uchida im Vordertreffen positioniert. Ausschlaggebend auf den Rennausgang dürften auch die Bodenverhältnisse gewesen sein, entgegen der offiziellen Angabe fest war das Geläuf eher weich. Sowohl im Lager von Gentildonna als auch von Fenomeno wurde der weiche Boden für das schlechte Laufen verantwortlich gemacht.

Siegerehrung vom Takarazuka Kinen. www.shibashuji.com - Yasuo ItoSiegerehrung vom Takarazuka Kinen. www.shibashuji.com - Yasuo Ito

Gold Ship, Besitzer und Züchter ist Eiichi Kobayashi, entstammt einer der ältesten noch bestehenden Stutenlinien Japans. Er geht in achter Generation auf die 1924 in den USA geborene Fairy Maiden (Gnome) zurück, die 1931 in Japan eintraf. Erst ein Jahr nach ihrer Einfuhr, 1932, wurde das erste Japanische Derby gelaufen. Gold Ship steht aktuell bei neun Siegen, davon sieben auf Gr.-Ebene, bei 13 Starts. Wie geplant wird der vierjährige Hengst seine weiteren Starts in diesem Jahr in seinem Heimatland Japan bestreiten. Wie es mit Gentildonna weitergeht, ist derzeit noch in der Schwebe. Ob für sie ein Start im Prix de l'Arc de Triomphe (Gr. I) weiterhin ein Thema ist, wird Mitte Juli entschieden. Auch bei Japans Crack Orfevre, lange Zeit Favorit bei den Buchmachern für das Pariser Großereignis, wurde nach dem leichten Rückschlag betreffend des eigentlichen Saisonziels „Arc“ noch keine endgültige Entscheidung getroffen. Aus Japan ist derzeit lediglich für den aktuellen Derbysieger Kizuna (Deep Impact) ein Frankreich-Trip fest eingeplant, sogar der Abflugtermin steht schon fest.

Josef Soppa

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