Mit Überraschungen endeten vor 8.500 Zuschauern die Hauptereignisse am ersten Tag der Galopprennwoche in Bad Harzburg. In zwei Superhandicaps ging es um jeweils 20.000 Euro. Die erste Abteilung um den Preis der Öffentlichen Versicherung Braunschweig (beim Klick auf den Renntitel gibt es alle Infos!) holte sich der vier Jahre alte Wallach Excelling Oscar mit dem Brasilianer Francisco da Silva im Sattel. Sein Besitzer Armin Weidler aus Reifenberg in der Südwestpfalz ist gleichzeitig auch der Trainer, er hatte das Pferd erst vor einigen Monaten für umgerechnet 1.000 Euro in England gekauft. Das zweite Superhandicap um den Preis der Öffentlichen Versicherung Braunschweig ging durch All Access in den Stall von Werner Glanz nach München, geritten wurde er von Daniele Porcu. Der 33 Jahre alte in Düsseldorf wohnende Italiener reitet seit einigen Jahren in Deutschland, mit drei Siegen war er der „Mann des Tages“ des neun Rennen umfassenden Programms.
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Mit einem Wettumsatz von 221.765 Euro lag man um rund 20.000 Euro über der Zahl des Vorjahres. Allein auf der Bahn selbst wurden 128.821 Euro gewettet. „Die Rennwoche hätte nicht besser beginnen können“, freute sich Rennvereins-Präsident Stephan Ahrens, „da kann man den nächsten Tagen schon optimistisch entgegen sehen.“
Am Sonntag heißt es "Deutschland gegen Schweden im Seejagdrennen"
Am Sonntag, 24. Juli, wird das erste Rennen um 14.15 Uhr gestartet. Das Seejagdrennen wird gegen 18.05 Uhr gelaufen. Hier geht es zum kompletten Renntag in der Vorschau mit allen Rennen, Pferden, Formen, Jockeys, Trainern und Infos: Klick!
Es ist der Höhepunkt an den beiden Sonntagen der Harzburger Rennwoche, das Seejagdrennen, das über 3550 Meter inklusive eines Sees führende Hindernisrennen, dessen erste Etappe an diesem Sonntag auf der Rennbahn „Am Weißen Stein“ stattfindet. Neun Pferde wurden am Donnerstag für dieses Rennen gemeldet, gleich drei werden die weite Reise aus Schweden in den Harz unternehmen. Hier alle Infos zum Seejagdrennen um den Preis der Rechtsanwälte Schulz-Kühne & Mausolff, Goslar:Klick!
Zumindest einer aus diesem Trio ist hierzulande gut bekannt, denn der zwölf Jahre alte Wallach Force Group, für den der Ire Mark Quinlan als Reiter verpflichtet wurde, war Anfang Juli im Seejagdrennen in Hamburg Zweiter. Allerdings um 44 Längen hinter dem souveränen Sieger Falconettei. Und der ist wieder dabei und natürlich in klarer Favoritenposition. Schon in den letzten beiden Jahren konnte der sieben Jahre alte Wallach, den Pavel Vovcenko in Bremen-Mahndorf für den österreichischen Stall Nicole trainiert, in Harzburg Hindernisrennen gewinnen. In Hamburg hat er seine „See“-Tauglichkeit unter Beweis gestellt, im Sattel sitzt mit Cevin Chan wieder der Deutsche Meister der Hindernisjockeys, ein weiteres Plus.
Erstmals wird am Sonntag in Harzburg ein Wertungslauf zur Weltmeisterschaft der Amateurrennreiterinnen ausgetragen. Zehn Reiterinnen aus neun Nationen steigen in dem Rennen Damenwahl – Frauen fördern Amazonen in den Sattel, es wird als fünftes von acht Rennen am Sonntag gelaufen.
Notizen zur Harzburger Rennwoche
- Der erfolgreichste Jockey der Rennwoche 2015 in Harzburg hieß Andre Best. Der 46 Jahre alte in Köln tätige Reiter fehlt allerdings in diesem Jahr am „Weißen Stein“. Er hatte sich vor Kurzem im Training einen Sehnenriss in der Schulter zugezogen und muss mehrere Wochen pausieren.
- Die „Top Five“ der aktuellen deutschen Jockey-Statistik stieg an diesem Samstag in den Sattel: Filip Minarik, Alexander Pietsch, Eduardo Pedroza, Michael Cadeddu und Daniele Porcu. Bekannte Namen. Weniger geläufig ist hingegen der Name der aktuellen Nummer sechs der hiesigen Bestenliste: Eva-Maria Zwingelstein, 29, wohnhaft in Iffezheim. 28 Rennen hat sie dieses Jahr gewonnen, gerade hat sie ihre Ausbildung zum Jockey abgeschlossen. Erst letzte Saison nahm ihre Karriere, oft durch Verletzungen unterbrochen, Fahrt auf, bis 2014 hatte sie erst einziges Rennen gewonnen. Doch ist das Ende der Laufbahn bereits in Sicht. Im September heiratet sie ihren Lebensgefährten, den Iffezheimer Trainer Gerard Geisler, Kinder sind geplant.
- Hürdenrennen sind Rennen, bei denen leichte Hindernisse bewältigt werden müssen, die auf der Flachbahn aufgestellt werden. In Deutschland gibt es nur noch eine einzige Bahn, auf der solche Rennen stattfinden: Bad Harzburg. Kommenden Donnerstag gibt es im Preis des Ehrenmitgliedes Günter Schulze sogar 14.000 Euro in einem Hürdenrennen zu gewinnen, Pferde aus vier Nationen werden am Start erwartet.
- „Damenwahl – Frauen fördern Amazonen“ heißt die Initiative von drei Dutzend weiblichen Rennsportanhängerinnen aus Bad Harzburg und Umgebung. 2015 wurde erstmals ein Rennen für weibliche Jockeys unterstützt, dieses Jahr wird das Engagement sogar noch ausgeweitet, denn man ist Namensgeber für einen Lauf zur Weltmeisterschaft der Amateurrennreiterinnen. Dieser wird am Sonntag als fünftes Rennen gelaufen, in den Sattel steigen zehn Reiterinnen aus neun Ländern.
- „Die gesamte Anlage macht, wie nicht anders zu erwarten, einen sehr gepflegten und einladenden Eindruck“ – das waren die letzten Worte des Berichtes der Rennbahnprüfungskommission, die am vorletzten Mittwoch die Harzburger Rennbahn einem kritischen Blick unterzog. Geläuf, renntechnische Einrichtung, der Zuschauerbereich, alles kam auf den Prüfstand. Geringfügige Mängel konnten sofort behoben werden – die Rennwoche konnte unter besten Voraussetzung beginnen.