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Der "Galopper des Jahres"

Rubaiyat unter Clement Lecoeuvre nach seinem Sieg im Preis des Winterfavoriten. www.galoppfoto.de - Stephanie Gruttmann

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 612 vom Freitag, 03.04.2020

Es war sicherlich keine leichte Entscheidung, den „Galopper des Jahres“ 2019 zu finden, die Wahl ging dann bei der allgemeinen Situation fast ein wenig unter. Schwer war sie sicherlich auch, weil es im verrgangenen Jahr kein herausragendes Pferd im Lande gab, auch die neben dem sicher würdigen Sieger Rubaiyat nominierten Laccario (Scalo) und Alson (Areion) hätten ihre Argumente gehabt.

Als Rubaiyat bei der BBAG im Angebot seines Züchters, des Gestüts Karlshof in den Ring kam, hieß er noch Rose Knight. Für 26.000 Euro ging er über die HFTB Racing Agency in den Besitz von Darius Racing über, er wurde, wie das bei Pferden von Stefan Oschmann üblich ist, umbenannt, trägt jetzt den Namen einer persischen Gedichtform.

Viermal ist er zweijährig für Trainer Henk Grewe gelaufen. Im August debütierte er in Dresden erfolgreich über 1400 Meter, siegte dann im Junioren-Preis (LR) über die Meile, im Preis des Winterfavoriten (Gr. III) und im Gran Criterium (Gr. II) in Mailand.   

Der Areion-Sohn stammt aus der bei drei Starts einmal über 2100 Meter in Tarbes/Frankreich erfolgreichen Representera  (Lomitas), deren zuvor bester Nachkomme Rose Flower (Dabirsim) war. Die Dreijährige hat letztes Jahr in Frankreich zwei Rennen gewonnen, darunter den Prix Amandine (LR), ist dann in die USA gewechselt, wo sie auf Anhieb Dritte auf Listenebene war. Vor Rose Flower hatte Representera Rose Gold (Havana Gold) gebracht, er ist nach Italien gegangen, wo er erst vierjährig ein Rennen gewinnen konnte.

Representera wurde im Februar 2015 für 37.000 Euro bei Arqana gekauft, ist dann im Dezember 2017 tragend von Kamsin für 6.000 Euro bei Arqana verkauft worden. Heraus kam der jetzt Zweijährige Ruffnut (Kamsin), der vom Powerstown Stud in Irland gezogen wurde, seit einigen Monaten im Besitz des Stalles Schalkmädchen steht und ebenfalls im Grewe-Stall ist. Er wurde nach den Erfolgen von Rubaiyat freihändig erworben, ist bereits im Wallachstatus. Ein Jukebox Jury-Sohn aus der Representera war als Fohlen Ende letzten Jahres bei Tattersalls in Irland im Ring, wurde jedoch vom Anbieter, dem Burgage Stud, für 30.000 Euro zurückgekauft.

Es war der letzte Nachkomme der Mutter, die anschließend eingegangen ist. Sie wurde gezogen von der Marquise de Moratalla, ist Schwester des Poule d’Essai des Poulains (Gr. I)-Siegers und Deckhengstes Tin Horse (Sakhee) und der Listensiegerin Becomes You (Lomitas). Tin Horse steht aktuell im Haras de Jalogny in Frankreich. Aus dem weiteren Pedigree ist noch Blue Bresil (Smadoun) zu erwähnen, mehrfach gruppeplatziert gelaufen, Deckhengst in der Zucht von Hindernispferden. Er steht im Glenview Stud in Irland, zu einer durchaus anspruchsvollen Decktaxe von 8.000 Euro. Er hat bereits mehrere Gr. I-Sieger über Sprünge auf der Bahn.

Prognosen über das deutsche Rennprogramm der nächsten Monate sind momentan nur schwer zu erstellen. Das Mehl Mülhens-Rennen (Gr. II) wäre natürlich das erste wichtige Ziel für Rubaiyat, es ist für den 17. Mai vorgesehen, möglicherweise geht der „Galopper des Jahres“ direkt dorthin, wenn es denn nicht anders geht. RaceBets notiert ihn zum Kurs von 4:1. Für das Derby wird er für 21:1 angeboten, denn bei ihm stellt sich natürlich die Frage nach dem Stehvermögen. Sein Trainer schätzt ihn eher als 2000-Meter-Pferd ein, auch weil er ein Sohn von Areion ist. Interessanterweise hat Rubaiyat keine Nennung für das Union-Rennen bekommen.

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