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Franzose Chinchon siegt in Singapur - Favorisierter Zazou nur Vierter

Chinchon bei seinem Sieg in Singapur Foto: Turfclub Singapur

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Turf aktuell

Als Mitte März der bereits 7jährige Chinchon das erste Gruppe-Rennen des französischen Kalenders in 2012, den traditionell auf der Rennbahn Saint-Cloud ausgetragenen Prix Exbury gewann, war dies einer der seltenen Auftritt des von Carlos Laffon-Parias trainierten Marju-Sohnes in der Heimat. Chinchon gehört zu den wahren Globetrottern des Turfs, die auf jedem Kontinent an den Start gehen und sich dabei stets Prüfungen aussuchen, in denen es viel Geld zu verdienen gibt. Nach dem Start in Saint-Cloud hatte er sich im April erfolglos in Hongkong versucht, am Sonntag hieß sein Ziel der Singapur Airlines International Cup, ein mit umgerechnet 1,84 Mio. Euro dotiertes Rennen der höchsten Kategorie auf der 2000m-Distanz.

Als 101:10 Außenseiter traf der von Olivier Doleuze gerittene Franzose hier auf eine illustre Schar anderer Turf-Globetrotter, zu denen mittlerweile auch der von Waldemar Hickst trainierte Zazou zu rechnen ist. Nach seinem 5. Platz im Dubai World Cup trat Zazou in Singapur mit Andreas Suborics im Sattel als Favorit des auf elf Starter reduzierten Feldes an. Nachdem bereits am Sonntagmorgen mit Always Certain einer der Lokalmatadoren abgemeldet worden war, nahm auch der mitfavorisierte Godolphin-Vertreter City Style nicht am Rennen teil. Der Schützling von Mahmood Al Zarooni hatte mit Mickael Barzalona bereits die Startbox bezogen, doch stieg er in der Box und setzte seinen Jockey ab. Ohne sich aus der Startbox zu befreien, gebärdete er sich eine zeitlang recht hektisch, wurde dann vom in der Nachbarbox postierten Gerald Mosse allerdings beruhigt und von den Starthelfern rückwärts aus seiner Box herausgeführt. Mickael Barzalona wollte sofort wieder aufsteigen, doch der Rennbahnveterinär untersagte eine Teilnahme am Rennen, da er in der Kürze der zur Verfügung stehenden Zeit nicht mehr sicher feststellen konnte, ob City Style sich in de Box Verletzungen zugezogen hatte.

Im Rennen bestimmte der für die Hausherren laufende Flax (Jose Venezuela) das Tempo, Zazou war im Vordertreffen postiert und hatte einen idealen Rennverlauf, während Chinchon sich ganz auf seinen Speed verließ. Während Zazou in der Zielgerade sich aus bester Lage nicht entscheidend steigern konnte und am Ende mehr als sechs Längen hinter dem Sieger einen mit immerhin 92.000 Euro dotierten Rang 4 belegte, brachte der durchschlagende Speed des Franzosen noch die Wende. Chinchon gewann klar mit drei Längen vor dem aus Hongkong angereisten Außenseiter Zaidan (James McDonald) und dem tapfer bis zum Ende durchziehenden Frontrenner Flax.

Zazous Jockey Andreas Suborics gab sich nach dem Rennen zerknircht und diktierte den Reportern in die Notizblöcke: "Es war enttäuschend. Ich hatte eine gute Position, es war ein guter Rennverlauf, aber er konnte am Ende einfach nicht beschleunigen."

Für Chinchon markierte der Sieg am Sonntag nicht den ersten Erfolg auf höchstem Parkett, bereits 2010 konnte er ein entsprechendes Rennen in den USA gewinnen. Sein aus Spanien stammender Trainer Carlos Laffon-Parias wurde bei der Siegerehrung von seiner Frau Patricia vertreten. Er war zwar am Donnerstag angereist, um die Abschlussarbeit seines Schützlings zu überwachen und wollte ihn auch am Sonntag auf Rennbahn Kranji satteln, doch ereilte ihn am Freitag die Nachricht vom Tode seines Vaters, so dass er umgehend in ein Flugzeug nach Sevilla stieg.

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