Durance Salestopperin bei solider Arqana-Auktion
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TurfTimes:
Dass Stuten aus deutscher Zucht bei internationalen Auktionen stets für Höchstpreise zuständig sind ist keine Seltenheit. Die Vente d’Élevage von Arqana war da keine Ausnahme, denn es war die Ebbesloherin Durance (Champs Elysees), die mit einem Zuschlag von 750.000 Euro zur Salestopperin wurde. Erwartet wurde das eigentlich für die Preis von Europa (Gr. I)-Siegerin Donjah (Teofilo), doch da waren logischerweise andere Preisvorstellungen vorhanden – bei 720.000 Euro blieb sie hängen. Das muss aber noch nicht das letzte Wort gewesen sein. „Wir sind noch in Verkaufsverhandlungen mit Interessenten aus den USA“, berichtet Holger Faust, der Racing Manager von Donjahs Besitzer Darius Racing, „sollte sich da nichts ergeben, wird sie wieder in den Rennstall von Henk Grewe zurückkehren.“
Das ist natürlich nicht bei Durance der Fall. Die Ebbesloherin, die Peter Schiergen zu Siegen im Gran Premio di Milano (Gr. II) und in der Mehl-Mülhens-Trophy (Gr. III) geführt hat, kam über das Kontingent von Ronald Rauscher in den Ring. Bei 750.000 Euro bekam der Agent James Delahooke den Zuschlag, er agierte für das Unternehmen Pursuit of Success LLC, das dem in der Konsumgüterbranche tätigen Bryant Prentice gehört. Er ist kein Unbekannter, was hochpreisige Investitionen für in Deutschland trainierte Pferde betrifft, vor vier Jahren erwarb er an gleicher Stelle die Gr. II-Siegerin Parvaneh (Holy Roman Emperor), die sogar eine Million Euro kostete. „Die Mutter hat sehr gute Pferde von Deckhengsten gebracht, die ich nicht einmal kenne“, meinte Delahooke zu seinem Neukauf, „Durance geht jetzt ins Gestüt, sie wird kommerziell bedeckt, denn ihre Nachkommen sollen auf die Auktionen gehen.“
Ebbesloh hat aus der Mutter noch die drei Jahre alte Democracy (Areion), u.a. Zweite im Karin Baronin von Ullmann-Schwarzgold-Rennen (Gr. III), bereits in der eigenen Zucht, und die Zweijährige Djetties Beach (Soldier Hollow), die Francis-Henri Graffard trainiert. Djidda wurde 2018 bei der BBAG tragend von Adlerflug an das Castletown Stud von Joe Hernon verkauft, heraus kam eine Stute.
Es gab noch einen weiteren spektakulären Zuschlag aus deutscher Sicht, durch die Karlshoferin No Limit Credit (Night of Thunder), die Jean-Pierre Deroubaix für 480.000 Euro im Auftrag von Jürgen Sartori erwarb. Die Siegerin im Karin Baronin von Ullmann-Schwarzgold-Rennen (Gr. III), Zweite in den German 1000 Guineas (Gr. II) und Dritte im Premio Lydia Tesio (Gr. II) wird für ihren neuen Besitzer (siehe Extratext) in den Rennstall von Trainer Andreas Suborics zurückkehren, sie hat bereits ihre angestammte Box bezogen.
Noch mehr deutsche Verkäufe
Tragend von Mastercraftsman verkaufte das Gestüt Karlshof Anabasis (High Chaparral), die Mutter der Gr. I-Siegerin A Racing Beauty (Mastercraftsman), für 320.000 Euro an Anne-Sophie Yoh-Benet. Die Agentin war für Xavier Marie tätig, einen Unternehmer, der sich bislang im Turniersport einen Namen gemacht hat. Die Mutter war schon im vergangenen Jahr bei Tattersalls im Ring, erreichte dort aber den Reservepreis nicht. Damals war sie ebenfalls tragend von Mastercraftsman, heraus kam ein Hengstfohlen für Karlshof.
Andreas Putsch vom Haras de Saint-Pair erwarb für seine illustre Stutenherde die über Ronald Rauscher angebotene Grosser Hansa-Preis (Gr. II)-Siegerin Satomi (Teofilo), die von Markus Klug für den Stall Helena trainiert wurde. Die Vierjährige, Tochter der einstigen „Winterkönigin“ Swordhalf (Haafhd), stammt aus der Zucht des Gestüts Wittekindshof.
Das Gestüt Ammerland bot drei Stuten an: Golden Lilas (Galileo), eine nicht gelaufene rechte Schwester der Gr. I-Siegerin Golden Lilac aus der Gr. I-Siegerin Grey Lilas (Danehill), wurde tragend von Lope de Vega für 240.000 Euro an das Haras du Cadran verkauft. Sylvestra (Lope de Vega), eine von Adlerflug tragende Vierjährige aus der Schwarzgold-Linie, ging für 110.000 Euro an das Haras d’Etreham, die von Waldgeist tragende Aigrette Motette (Lope de Vega) brachte 50.000 Euro.
Für Erika Mäder und den Stall Walzertraum gewann K Club (Kodiac) dieses Jahr den Großen Preis von Lotto Hamburg (Gr. III). Ein Gewinn war sicher auch der Verkaufspreis von 230.000 Euro, für den Nicolas de Watrigant den Zuschlag bekam. Käufer ist Sunderland Holdings der Familie Tsui, Besitzer insbesondere von Sea The Stars, dem die vier Jahre alte Stute denn auch zugeführt wird.
Mehrere Stuten gab das Gestüt Brümmerhof über das Haras d’Ombreville ab. Moranda (Indian Rocket) war erst im vergangenen Jahr an gleicher Stelle für 52.000 Euro tragend von Anodin erworben worden. Nach der Geburt eines Stutfohlens wurde die Mutter des mehrfachen Gr. III-Siegers Morando (Kendargent) tragend von Best Solution erneut in den Ring gebracht, erlöste diesmal stolze 150.000 Euro, Oceanic Bloodstock war der Käufer. Wild Night (Le Havre), eine platziert gelaufene Vertreterin der Waldrun-Familie, ging für 36.000 Euro an Hans-Dieter Lindemeyer, Shamdara (Shamardal) brachte 12.000 Euro.
Mit einem größeren Lot war Ronald Rauscher nach Deauville gereist. Durance und Satomi waren die Highlights, zu erwähnen ist noch die Novellist (Monsun)-Schwester und Black Type-Vererberin Ninfea (Selkirk), die tragend von Nathaniel für 220.000 Euro an David Redvers ging. Ebenfalls im Besitz von Dr. Christoph Berglar war die Siegerin Pleasant Company (Siyouni), die sich BLM Bloodstock für 76.000 Euro sicherte. Die Listensiegerin Song of Life (Poet’s Voice), die für Guido Schmitt lief, wurde für 52.000 Euro Paul Nataf zugeschlagen. Und die für Yasmin Almenräder listenplatziert gelaufene Freedom Rising (Reliable Man) ging für 27.000 Euro an Henri Mazars.
Darius Racings Apadanah (Holy Roman Emperor) wurde für 150.000 Euro an das Haras D’Etreham verkauft, sie wechselt in die Zucht. Tragend von Adlerflug ging die für den Stall Nizza erfolgreiche Nabatea (Camelot) für 110.000 Euro an Jacques Rossi. Von den fünf Offerten des Gestüts Fährhof wurden vier verkauft, die teuerste war mit 35.000 Euro die von Areion tragende Tassina (Galileo), die sich Artemis Bloodstock sicherte. Weitere Verkäufe waren Penapolis (Shamardal), Gemma Blue (Mastercraftsman) und Superb (Arch).
Es gab aber auch einige nicht verkaufte Stuten. So ersteigerte etwa Team Valor für 300.000 Euro die mehrfache Gruppe-Siegerin Axana (Soldier Hollow) zurück. Die Park Wiedingerin Deia (Soldier Hollow) wurde für 220.000 Euro zurückgekauft, was aber möglicherweise noch nicht das letzte Wort gewesen sein muss.
Weitere hohe Zuschläge
Willie Carson, Co-Eigner des Minster Studs in England, hatte in den vergangenen Jahren einige gute Verkäufe zu verzeichnen. In Deauville verstärkte er seine Stutenherde mit Truth (Galileo), einer rechten Schwester der Gr. I-Siegerin Magic Wand und Halbschwester der ebenfalls auf Gr. I-Ebene erfolgreichen Chicquita (Montjeu). Tragend von Siyouni hatte sie, angeboten vom Haras de Bouquetot, natürlich ihren Preis, 580.000 Euro legte James Delahooke im Auftrag von Carson für sie an.
Mit Euclidia (Maxios) erlöste eine Tochter des ehemaligen Fährhofer Deckhengstes 525.000 Euro. Die drei Jahre alte Stute aus dem Wertheimer-Besitz war Siegerin im Prix Panacée (LR) und Dritte im Derby du Langedoc (LR), ist Schwester zu zwei Black Type-Siegerinnen aus der Familie der im Prix de l’Arc de Triomphe (Gr. I) erfolgreichen Solémia (Poliglote). Jean-Louis Bouchard erwarb sie für sein Gestüt nahe Deauville. Aktiv wie immer waren japanische Klienten. Die Shadai Farm kaufte für 500.000 Euro die aus dem Rennstall kommenden Spinning Memories (Arcano), Siegerin im Prix de Meautry (Gr. III) und im Prix du Palais-Royal (Gr. III) sowie für 430.000 Euro die zwei Jahre jüngere Mageva (Wootton Bassett), Dritte in der Poule d’Essai des Pouliches (Gr. I). Beide Pferde wurden online ersteigert. Ebenfalls nach Japan, in den Besitz von Haruya Yoshida, ging die drei Jahre alte Directa (Anodin), die erst vor wenigen Tagen den Prix Fille de l’Air (Gr. III) gewonnen hatte, mit einer Wild Card in den Katalog kam. Die Schwester des von Yasmin Almenräder trainierten McQueen (Silver Frost) kostete 470.000 Euro.
Zuschläge für deutsche Interessen
Schon in Baden-Baden hatte Gregor Baum für seinen Deckhengst Waldpfad einige Stuten erworben, die Einkaufstour setzte er über Meridian International von Ghislain Bozo in Deauville fort. Zu den Ankäufen zählte die aus einer Aga Khan-Linie stammende Daltiana (Selkirk), eine von Waldgeist tragende Black Type-Vererberin, die 45.000 Euro kostete. Für 32.000 Euro wurde die Listensiegerin Go Rose (Soldier Hollow) gekauft, 20.000 Euro wurden für die listenplatziert gelaufene Sound Machine (Pastorius) aus dem Stall von Mario Hofer angelegt.
Stephan Vogts Renello Bloodstock zeichnete als Käufer für vier Pferde, zwei Fohlen von Ulysses und Cloth of Stars, die bislang von Karoly Kerekes trainierte Listensiegerin Light My Fire (Camelot), die 35.000 Euro kostete, und die Harzburger Mutterstute Wilde Perle (Platini). Axel Donnerstag ersteigerte für den Stall Bethke-Jaenicke für 24.000 Euro die von City Light tragende Siegerin und Siegermutter Resistance (King's Best). Panorama Bloodstock stand als Käufer bei der von Outstrip tragenden Andrine (Tertullian) und bei einem Stutfohlen von Cloth of Stars.
Natürlich hinkt der Vergleich zu den Vorjahren, in denen es in der Vergangenheit auch stets noch eine Session für Zuchtpferde im Hindernisbereich gab, diese hatte bereits im November stattgefunden. Von den 704 präsentierten Pferden - letztes Jahr waren es 918 gewesen - wurden 557 für 25,2 Millionen Euro verkauft. Der Schnitt pro Zuschlag lag bei 45.467 Euro, nimmt man die vorgezogene Hindernisauktion hinzu, so betrug der Schnitt bei 41.949 Euro. 2019 betrug der Schnitt pro Zuschlag bei der Dezember-Auktion 48.790 Euro, damals ein Rekordwert.