Nur eine Woche nach dem letzten Dortmunder Sandbahnrenntag ist am Sonntag erneut die im Osten Dortmunds im Vorort Wambel gelegene Rennbahn der Austragungsort einer insgesamt acht Rennen umfassenden Veranstaltung. Wie schon am letzten Wochenende, beschert das bevorstehende Galoppmeeting im mondänen Schweizer Alpenort St. Moritz dem Dortmunder Renntag startwillige Galopper einer Leistungsklasse, die man an normalen Sandbahnrenntagen nicht zu Gesicht bekommt.
War es zuletzt die „One Horse Show“ von Gestüt Bonas Salut, die für die Schlagzeile sorgte, so ist es diesmal das Aufeinandertreffen von gleich zwei Vollblütern, die in Wambel einen Aufbaustart für den Grand Prix von St. Moritz absolvieren. Championtrainer Andreas Wöhler schickt seinen Kandidaten für die Schneerennen, den 5jährigen Flash Dance, als ersten deutschen Saisonstarter in 2012 mit Stalljockey Eduardo Pedroza nach Dortmund. Nachdem am letzten Sonntag das von ihm angesteuerte Rennen mangels Startern nicht zustande gekommen war, ist diesmal die Prüfung mit neun Teilnehmern besetzt, unter denen sich mit Gestüt Winterhauchs Keep Cool (Andre Best) gleich noch ein weiterer St. Moritz-Aspirant befindet.
Flash Dance und Keep Cool stehen nach den im letzten Jahr gezeigten Leistungen so deutlich über den anderen Startern, dass man hier von einer Zwei-Klassen-Gesellschaft sprechen kann. Der von Andreas Löwe in Köln trainierte 5jährige Keep Cool ist ein wahrer Platzgeldsammler in Gruppe-Rennen, dessen letzter Sieg allerdings schon 19 Monate zurückliegt. Passenderweise fand dieser Sieg auch in Dortmund statt, jedoch auf Grasbahn, und just an dem Renntag, an dem sein damals noch in Schlenderhaner Farben laufender Konkurrent Flash Dance sein siegreiches Lebensdebüt gab. Während der Starcraft-Sohn Keep Cool schon zu diesem Zeitpunkt zur erweiterten Spitzengruppe seines Jahrgangs rechnete, beschritt der Monsun-Sohn Flash Dance zunächst die Handicaproute und steigerte sich langsam in sportlich anspruchsvolle Regionen. Seinen bisherigen Zenit erreichte der Aufsteiger erst zum Ende des letzten Jahres, als er sich als Zweiter in einem Dresdner Listenrennen auszeichnete. Das Aufeinandertreffen der beiden Fünfjährigen gibt der ansonsten wieder stark von Handicaprennen geprägten Dortmunder Veranstaltung seinen besonderen Reiz.
Eines der beiden mittleren Handicaps in Dortmund bietet jedoch ein weiteres mit Spannung erwartetes Duell. Auf der Fliegerdistanz trifft der letztjährige Seriensieger Xi (Nina Wagner) aus dem Quartier von Vera Henkenjohann bei seinem ersten Deutschland-Start in diesem Winter auf einen der Seriensieger dieses Sandbahnwinters. Der 5jährige Königstiger-Sohn Kronerbe (Maxim Pecheur) gewann bereits vier Rennen, davon die letzten drei in Folge, und war noch vor eine Woche in Dortmund leicht erfolgreich. Er hat laut Aussage seines 56jährigen Trainers Karl Demme aus dem niedersächsischen Twenge, der nahe der Hannoverschen Rennbahn ein Galopper-Quartett auf den Ernst der Rennbahn vorbereitet, kein Problem mit der schnellen Startfolge und sollte auch für Xi ein harter Prüfstein sein.