Ein englischer Erfolg in der ersten klassischen Prüfung für den Derby-Jahrgang, dem am Sonntag auf der Kölner Rennbahn gelaufenen Mehl-Mülhens-Rennen - German 2000 Guineas (Gruppe II, 1600m, 153.000€), ist keine Seltenheit. Schon achtmal trugen sich Vollblüter von der Insel in die Annalen des Rennens ein. Als Nummer Neun darf sich nun der von Alan McCabe trainierte Caspar Netscher in dieser Siegerliste verewigen.
Caspar Netscher mit Shane Kelly holt den Sieg im Mehl-Mülhens-Rennen wieder nach England. www.galoppfoto.de - Sandra Scherning
Der von Shane Kelly gerittene Dutch Art-Sohn nahm das Rennen in hinteren Regionen auf. Es herrschten im Vorfeld einige Zweifel hinsichtlich seines Stehvermögens für die Meilendistanz, so dass er bewusst defensiv geritten wurde. Der als Co-Favorit zu einer Siegeventualquote von 48:10 gestartete Brite befand sich am Ende des neunköpfigen Feldes in Gesellschaft von Gestüt Hachtsees Tai Chi (Johan Victoire), der sein Saisondebüt in diesem Rennen als Favorit bestritt. Doch während „Winterfavorit“ Tai Chi in der langen Zielgerade nie in den höheren Gang schalten konnte und am Ende einen enttäuschenden 6. Platz belegte, zeigte Caspar Netscher eine fulminante Beschleunigung, die ihm letztlich einen leichten Sieg einbrachte. Etwas Glück hatte er dabei allerdings, da sich zum rechten Zeitpunkt eine Lücke vor ihm öffnete, durch die er den direkten Weg nach vorn vorfand.
Zum befürchteten Doppelerfolg der britischen Gäste kam es allerdings nicht, denn zwischen Caspar Netscher und dem auf Rang 3 endenden Red Duke, dessen Jockey Jamie Spencer nach dem Rennen etwas mit dem langsamen Tempo haderte, belegte Stall Nizzas Amarillo (Andrasch Starke) den 2. Platz. Der Schiergen-Schützling zeigte nach dem Erfolg im Düsseldorfer Preis der Dreijährigen auch in Köln eine starke Leistung, doch gegen den bereits mehrfach mit Gruppe-Lorbeeren ausgezeichneten Briten war am Sonntag kein Kraut gewachsen.
Das Schlenderhaner Paar bestehend aus Energizer (Adrie de Vries) und Axiom (Rene Piechulek) belegten dahinter die letzten beiden Preisgeldränge. Das Hirschberger-Duo konnte damit im Hauptereignis eines sonnenverwöhnten und zuschauerstarken Renntags nicht an die Siege der Stallgefährten Aspilan und Irving in den ersten beiden Prüfungen des Renntags anknüpfen. Die beiden Schlenderhaner kamen jeweils als heiß favorisierte Lebensdebütanten hochüberlegen (Aspilan) bzw. leicht (Irving) zum Zug.
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