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Breeders' Cup - The rest

Trainer und Besitzer aus der Mongolei: Mongolian Saturday hat den Turf Sprint gewonnen. www.galoppfoto.de - Peeo Ploff

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 392 vom Donnerstag, 05.11.2015

Wenn als Besitzer eines von Aidan O’Brien trainierten Pferdes der Name Evelyn Stockwell auftaucht, dann klingt das zunächst einmal fremd, doch handelt es sich bei ihr um die Mutter von Coolmore-Chef John Magnier. Bei Hit it a Bomb (War Front), der am Freitag den Breeders‘ Cup Juvenile Turf (Gr. I) über 1600 Meter der Grasbahn gewann, tritt sie auch als Züchterin auf, stellte erstmals einen Sieger im Breeders‘ Cup. Der zweijährige Hengst war mit zwei Siegen im Gepäck nach Kentucky gereist. Beim Debut hatte er im September gegen 21 Gegner auf dem Curragh gewonnen, war dann auf der Allwetterbahn in Dundalk erfolgreich gewesen. Hit it a Bomb ist ein Sohn der Ballyogan Stakes (Gr. III)-Siegerin Liscanna (Sadler’s Wells), Halbschwester zum guten Mitteldistanzler und Deckhengst The Bogberry (Hawk Wing). Für die europäischen Pferde war es ein zufriedenstellendes Ergebnis, denn hinter Airoforce wurde der von Richard Fahey für Godolphin trainierte Birchwood (Dark Angel), Sieger u.a. in den Superlative Stakes (Gr. II), Dritter.  Für den Sieger können die 2000 Guineas (Gr. I) im kommenden Jahr ein Ziel sein, O’Brien schätzt ihn als Meiler ein.

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Im Breeders‘ Cup Juvenile Fillies Turf (Gr. I) für zweijährige Stuten war mit Alice Springs (Galileo) eine Ballydoyle-Vertreterin als Favoritin aufgaloppiert. Sie war zuvor u.a. Siegerin in einem hoch dotierten Auktionsrennen in Newmarket und Dritte in den Moyglare Stud Stakes (Gr. I) gewesen. In Keeneland scheiterte sie nur an der von dem Franzosen Florent Geroux gerittenen Catch A Glimpse (City Zip).

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Entschieden wurde am Freitag auch die Breeders‘ Cup Dirt Mile (Gr. I), in der mit Liam’s Map (Unbridled’s Song) ein 15:10-Favorit an den Start ging. Der aktuelle Sieger in den Woodward Stakes (Gr. I), ein vier Jahre alter Hengst, erfüllte unter Javier Castellano alle Erwartungen und gewann ohne größere Probleme gegen Lea (First Samurai), ohne, dass sein Reiter einmal ernsthaft zugreifen musste. Es war beim achten Start sein sechster Sieg.

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Wie stets eine reine amerikanische Angelegenheit war der Breeders‘ Cup Distaff (Gr. I) für dreijährige und ältere Stuten über 1800 Meter auf Sand. Hier gewann Stopchargingmaria (Tale of the Cat), bei der das Erfolgsduo Todd Pletcher/Javier Castellano einmal mehr zum Zuge kam. Die beständige Stute hatte im vergangenen Jahr u.a. die Alabama Stakes (Gr. I) und die American Oaks (Gr. I) gewonnen. Sie musste allerdings kämpfen, um Stellar Wind (Curlin) auf Rang zwei zu verweisen, mit Curalina wurde eine weitere Curlin-Tochter Dritte.

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Nachwuchs bleibt ungeschlagen

 

Weiter ungeschlagen bleibt Songbird, die bei ihrem vierten Starts als heiße Favoritin im Breeders‘ Cup Juvenile Fillies Start-Ziel canterte. Es war bereits ihr dritter Gr. I-Sieg, zuvor hatte sie die Debutante Stakes und die Chandelier Stakes gewonnen. 400.000 Dollar hatte sie als Jährling in Keeneland gekostet, ihr Vater Medaglia d’Oro (El Prado) zählt seit Jahren zu den führenden Deckhengsten in den USA. im kommenden Jahr beträgt seine Decktaxe auf der Jonabell Farm von Darley 150.000 Dollar. Die Mutter Ivanavinalot (West Acre) war Gr. II-Siegerin, in der Zucht hat sie bis zu Songbird bisher allerdings enttäuscht.

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Ebenfalls noch ohne Niederlage ist der Sieger im Sandbahn Breeders‘ Cup der zweijährigen Hengst, Nyquist (Uncle Mo) und auch er war zuvor zweimal auf Gr. I-Ebene erfolgreich, im Del Mar Futurity und in den Front Runner Stakes. Dort wie auch jetzt in Keeneland hieß der Zweiplatzierte stets Swipe (Birdstone), der auch zuvor in einem Gr. II-Rennen in Del Mar nur an Nyquist gescheitert war. Viermal Zweiter in Gr.-Rennen und dann stets von einem Pferd geschlagen – sicher auch ein Novum. Nyquist hat bereits dreimal einen Auktionsring gesehen, im Frühjahr hatte ihn sein jetziger Eigner für 400.000 Dollar bei der Breeze Up Sale von Fasig Tipton gekauft.

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Die Sprints und ihre Geschichten

 Gerade einmal sieben Pferde hat Trainerin Maria Borell in ihrer Obhut, der dreijährige Runhappy (Super Saver) ist nicht erst nach seinem Sieg im Breeders‘ Cup Sprint (Gr. I) die Nummer eins. Allerdings konnte sich die 32jährige, deren Rücken ein gigantisches Tattoo des einstigen Cracks Sunday Silence ziert, nicht lange an dem Erfolg freuen. Die Besitzer bestanden darauf, Runhappy einen Tag nach dem Rennen einen leichten Canter zu geben, das wollte die Trainerin nicht, daraufhin verlor sie den Hengst, der für sie in diesem Jahr ungeschlagen war, u.a. in den King’s Bishop Stakes (Gr. I). Gelaufen ist Runhappy im Übrigen Lasix-frei – was sicher nicht gegen seine Trainerin spricht.

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Ungewöhnliche Besitzer wurden nach dem Sieg von Mongolian Saturday (Any Given Saturday) unter Florent Geroux im Breeders‘ Cup Turf Sprint (Gr. I) geehrt, er führt über 1100 Meter der Sandbahn. Er gehört dem Mongolian Stable, dahinter verbirgt sich Ganbaater Dagvador, der nach eigenem Bekunden in den USA in der Bau- und Hotelindustrie tätig ist, im Familienbesitz stehen Holiday Inn-Hotels und auch Burger-Restaurants. Trainer des Pferdes ist Enebish Ganbat, der seit fünf Jahren in Kentucky Vollblüter betreut. Mongolian Saturday war klarer Außenseiter im Feld, er hatte zuvor noch nie ein Gr.-Rennen gewinnen können. Der einstige 60.000-Dollar-Jährling soll demnächst größere Reisen antreten, sein Team plant Starts in Hong Kong, Dubai und sogar Royal Ascot.

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Ein Video der Pressekonferenz zu diesem Rennen mit den exotischen Besitzern können Sie hier sehen: Klick!

Bleibt der Breeders‘ Cup Filly & Mare Sprint (Gr. I) über 1400 Meter der Sandbahn, natürlich eine reine Angelegenheit der amerikanischen Stuten. Die Siegerin hieß Wavellavenue (Harlington), eine Vierjährige, gezogen in Ontario, die Mutter war dort Listensiegerin. Über Claiming-Rennen hat sich die Siegerin zu ihrem ersten Black Type-Treffer hochgearbeitet.

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