„Das war unser Hauptziel in dieser Saison“, freute sich Jens Hirschberger über den Erfolg von Virginia Sun im Großen Preis von DSW21 – 131. Deutsches St. Leger (beim Klick auf den Renntitel gibt es alle Infos, inkl. Rennvideo!) inDortmund. Vor 6.500 Zuschauern verbesserte sich die vierjährige Stute damit um einen Platz gegenüber dem Vorjahr, als sie Zweite hinter Kaldera wurde. „Sie braucht den weiten Weg, das Tempo und den weichen Boden.“ Das mit 55.000 Euro dotierte Gruppe III-Rennen ist so etwas wie die Deutsche Meisterschaften um Extremdistanzen im Galopprennsport, denn es führt über lange 2.800m. Es war beim vierten Start in dieser Saison der erste Erfolg für Virginia Sun. „Sie ist anfangs nicht so recht in Schwung gekommen“, so Hirschberger. „Vermutlich wird sie jetzt direkt für das Gestüt Auenquelle in die Zucht gehen.“
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„Mir hat sie schon zuletzt in Baden-Baden gut gefallen“, sagte Jockey Adrie de Vries, obwohl sie im dortigen Stutenpreis nur Vorletzte wurde. „Im Schlussbogen wurden wir damals etwas gestört. Ich bin deshalb recht optimistisch in das Rennen gegangen.“ Anfangs sorgte Wasir für ein langsames Tempo, doch dann übernahm Hot Beat und gab reichlich Gas. In der Zielgeraden ging dem Dreijährigen dann die Luft aus. Es schlug die Stunde der Stuten Virginia Sun und Techno Queen.„Am Ende wurde sie noch ein bisschen müde“, so de Vries über die Siegerin. Doch Virginia Sun (Siegquote 87:10) war schon zu Hause und siegte deutlich vor der gleichaltrigen Techno Queen mit 2,5 Längen Vorsprung. Dritter wurde der Favorit Nordic Flight vor Wasir.
Für de Vries war es bereits der dritte Tagessieg. Zuvor hat der amtierende Championjockey auch das zweite sportliche Highlight des Tages, den Großen Preis von WILO – BBAG Auktionsrennen Dortmund gewonnen. Und zwar für den Championtrainer Markus Klug, für den er ab dem kommenden Jahr überwiegend reiten wird. „Aber immer wenn es passt, dann steige ich schon jetzt für ihn in den Sattel.“ Und mit der zweijährigen Stute Dhaba (69:10) passte es. „Sie ist toll gelaufen, die mag den weichen Boden.“
Auch im Lager der Zweitplatzierten Kambria war man nicht unzufrieden. "Sie ist vorne immer ein bisschen neugierig", sagte Peter Schiergen über die Areion-Tochter, die nach ihrem Iffezheimer Erfolg zwei Kilogramm mehr als das Feld schleppen musste. Dritte wurde Mirage vor der Debütantin A Raving Beauty.
Der dritte Tagestreffer für de Vries kam in einem kleineren Rennen direkt vor dem St. Leger: Mit dem sechsjährigen WallachHumor, der für die Nachwuchsorganisation German Racing Next Generation läuft, gewann er einen Ausgleich III. Es war eine ziemliche Überraschung: 142 Euro gab es für zehn Euro Einsatz in der Siegwette.
Brümmerhof, Fährhof, Ittlingen und Wittekindshof – in den Farben der großen deutschen Traditionsvollblutgestüte sorgten am Sonntag vier ungewöhnliche „Galopper“ für gute Unterhaltung in Wambel: Vier Kamele traten auf der Sandbahn gegeneinander an, allerdings konnte nicht gewettet werden. Es siegte der neunjährige Wallach Aladin. Geritten wurde er von Fe Marquard, deren Eltern die Kamele besitzen. „Im Gegensatz zu den Pferden sind Kamele deutlich schwieriger zu steuern“, sagte die 16-Jährige, die übrigens den gelb-schwarzen Fährhof-Dress trug. Passend an einem Tag, an dem die Borussia ein Heimspiel hat und an dem zahlreiche der Besucher mit BVB-Trikot, Schal oder Mütze auf der Rennbahn erschienen.
Das durch den vielen Regen der vergangenen Tage stark aufgeweichte Geläuf brachte so manche Überraschung mit sich. So auch im Preis des Dortmunder Hafens, einem Ausgleich IV über 1.750m. Es siegte die 253:10-Außenseiterin Winola vor einer weiteren Außenseiterin Tweet Lady und den beiden mitfavorisierten Avorio und Walkabout. Für die Zweierwette gab es stolze 22.187:10 und die Viererwettet wurde genau einmal richtig getippt – die Quote lautete 300.000:10. Ein Wetter durfte sich über 15.000 Euro in der „Wettchance des Tages“ freuen. Dafür hat der Tipper aber auch kräftig in die Tasche gegriffen: Er setzte Avorio und Walkabout und kombinierte das gesamte restliche Feld mit diesen Beiden. Bei zwölf Startern macht das mehr als 500 Euro Einsatz. Es hat sich gelohnt.
Die drei in Dortmund tätigen Trainer Hella Sauer, Ralph Schaaf und Pascal Werning waren auf der Heimatbahn sehr aktiv und brachten insgesamt acht Pferde an den Ablauf. Allerdings ohne allzu großen Erfolg: Walkabout von Hella Sauer wurde Vierter vor Dieu Merci (Ralph Schaaf) in der „Wettchance des Tages“. Dafür konnte sich der Dortmunder Vizepräsident Manfred Ostermann freuen: Sein zweijähriger Hengst Sound Check gewann sein Lebensdebüt „gegen gute Pferde“, so Jockey Andrasch Starke. Und Trainer Peter Schiergen fügte an: „Mit einem Sieg haben wir noch nicht gerechnet. Das war schon sehr gut.“
Der letzte Sieger der Dortmunder Grasbahnsaison war der vierjährige Wallach Dalmore mit Alexander Pietsch im Sattel, trainiert von Miroslav Rulec in Iffezheim. Er gewann das "Auf Wiedersehen am 5. Oktober 2015"-Rennen. Dann beginnt hier in Wambel die Sandbahnsaison im Winterhalbjahr.
Der nächste Renntag in Dortmund ist am 5. Oktober. Es ist der Auftakt der Sandbahnsaison in diesem Winter.
Quelle und weitere Infos: www.dortmunder-rennverein.de