2024-10-27, Hannover, 6. R. - Arqana Herbst-Stuten-Preis

Es war eine der Gründerfamilien des Gestüts Röttgen, die der 1918 vom Fürsten zu Hohenlohe-Oehringen gezogenen Unschuld (Wool Winder), deren Mütter im Übrigen die bemerkenswerten Namen Geständnis, Verschwiegenheit und Geheimniss trugen. Unschuld wurde 1926 aus Ungarn kommend von Peter Mülhens erworben und bis vor einigen Jahren war die Linie in Röttgen auch noch vorhanden. Immerhin stellte die Linie 1959 mit Uomo (Orator) einen Derbysieger. 

Heute ist die Familie in Deutschland nur noch rudimentär vertreten. Unwetter (Earl of Tinsdal), eine vierfache Siegerin im Besitz von Volker Schleusner, steht im nachfolgenden Pedigree als letztes Pferd auf der Liste. Und es gibt halt die Nachkommen von Ustana (Lomitas), die immerhin fünf Rennen gewonnen hat, allerdings auf eher bescheidenem Niveau, damals für Trainer Lutz Pyritz, ein Ausgleich III war darunter. Begonnen hatte sie ihre Karriere in den Westminster-Farben in Tschechien. Fünf Nachkommen hat sie bisher für das Gestüt Küssaburg gebracht, mit Una Nova (Areion) ging es los, sie steht bei Caroline Pietsch und hat noch vor einigen Wochen in Mons gewonnen. Nach der aktuellen Gruppe-Siegerin Ultima (Amaron) kam Umbria (The Grey Gatsby), die dieses Jahr in Wolverhampton gewonnen hat, und ein The Grey Gatsby-Hengst, der ebenfalls bei der BBAG verkauft wurde. 

So wie Ultima, die das Gestüt Auenquelle in Iffezheim als Jährling aus dem Etzeaner Kontingent erwarb. Sie wurde als noch Sieglose in große Aufgaben geschickt, war jeweils Dritte im Diana-Trial (Gr. III) in Berlin-Hoppegarten und im Hamburger Stutenpreis (Gr. III). Ihr erstes Rennen überhaupt holte sie sich Anfang diesen Jahres in Düsseldorf. Bei der BBAG-Frühjahrsauktion wurde sie für 32.000 Euro nach Dänemark in den kleinen Stall von Veronika Jandova verkauft, für den sie auf Anhieb Listensiegerin in Ovrevoll wurde. Ihre anschließende Leistung in einem Listenrennen in Hannover war weniger gut, doch hatte ihre Entourage von diesem Trip gelernt und offensichtlich einiges geändert. So wurde sie am Sonntag komplett unterschätzt, auch wenn sie in Bestform schon gute Chancen haben musste. Zudem hat sich in den vergangenen Wochen gezeigt, dass der Jahrgang 2021 in Deutschland bis auf Ausnahmen nicht ganz so aufregend zu sein scheint. 

Für Ultimas Vater Amaron (Shamardal) ist die Stute der zweite Nachkomme, der ein Gruppe-Rennen gewinnen konnte. Hinzu kommen fünf Listensieger. Und am Sonntag stellte er mit Va Bene auch den Sieger im BBAG-Auktionsrennen.