2020-11-01, Hoppegarten, 5. R. - Comer Group International 49. Oleander-Rennen

Anfang vergangenen Jahres hatte man mit Quian durchaus das Derby im Blick. Das war auch nach den Zweijährigen-Leistungen durchaus angebracht. Er hatte beim Debüt den späteren Derbysieger Laccario (Scalo) geschlagen, gewann dann das BBAG-Auktionsrennen in München. Doch dreijährig lief nichts zusammen. Er war zweimal Letzter und alle klassischen Pläne waren dahin, er bekam eine längere Pause. Aus dieser kam er gleich in guter Form zurück, steigerte sich von Start zu Start. In Hamburg gewann er ein stark besetztes Handicap, dann siegte er in Hoppegarten auf Listenebene. Der Sprung in den Prix Gladiateur (Gr. III) war dann vielleicht noch eine Nummer zu hoch, der Rennverlauf auch nicht optimal, das stellte er im Deutschen St. Leger (Gr. III) schnell richtig, gewann ähnlich sicher wie jetzt in Hoppegarten.

Damit hat er sich endgültig die Position als bester Steher im Lande gesichert. Im kommenden Jahr dürfte er eine ähnliche Route einschlagen, wenn sein manchmal durchaus verkaufsbereiter Besitzer ihn denn auch behält. Ein Pferd seines Zuschnitts ist natürlich für Käufer aus aller Welt höchst interessant. Was Quian international zu leisten vermag, ist schwierig einzuschätzen, der „Gladiateur“ muss nicht unbedingt ein Maßstab sein. Die diesmal angereisten irischen Gäste vertraten keinen hohen Standard, was ihr Besitzer und Trainer aber schon im Vorfeld angedeutet hatte. Wobei man sich ohnehin wundern muss, dass angesichts des doch sehr guten Preisgeldes nicht mehr Starter aus dem Ausland angereist waren.

Der Mastercraftsman-Sohn Quian war schon bei der BBAG ein attraktiver Jährling. Seine Mutter war dreijährig siegreich, ihr Erstling Quibello (Rock of Gibraltar) hat zwei Rennen in Frankreich gewonnen, dann folgte die ebenfalls zweimalige Siegerin Queens Street (Cacique). Dreijährig ist Laggata (Soldier Hollow), die für gerade einmal 5.000gns. bei Tattersalls an den irischen Trainer Johnny Murtagh verkauft wurde, im August in Gowran Park gewonnen hat. Der zwei Jahre alte Quizzer (Helmet) steht für die Besitzergemeinschaft Allofs/Fährhof bei Peter Schiergen, er ist bei beiden Starts platziert gelaufen. Eine Jährlingsstute von Highland Reel ist bei der BBAG-Jährlingsauktion für 32.000 Euro an El Sur Racing gegangen. Fährhof hat Quiana letztes Jahr bei Arqana für 23.000 Euro an die HFTB Racing Agency verkauft, sie war damals nicht tragend von Almanzor. Sie gehört jetzt Anahita Stables, der züchterischen Unternehmung von Stefan Oschmann, dieses Jahr wurde sie von Isfahan gedeckt.

Quiana ist eine Schwester des großen Quijano (Acatenango), der 14 Rennen gewinnen konnte, darunter den Großen Preis von Baden (Gr.I) und zweimal den Gran Premio di Milano (Gr. I). Nach hinten heraus handelt es sich um die Familie der Prix de l’Arc de Triomphe (Gr. I)-Siegerin Solemia (Poliglote), des Gr. I-Siegers und Nachwuchsdeckhengstes The Gurkha (Galileo) und der Deckhengste Okawango (Kingmambo) und Authorized (Montjeu).