Aus der Stallparade 2012 

Quelle: www.Rennstall-Woehler.de

Kann ein Pferd sexy sein? Ja, das kann es. Der Ittlinger  Sharivar z. B. verströmt diesen leicht prollig anmutenden Charme, der auch so manch gut aussehenden, verschwitzten Bauarbeiter anhaftet und das ist ziemlich sexy.

Der schwarze Sinndar-Sohn ist groß gewachsen, muskulös, fordernd, wild und oft auch aufreizend frech.
Ein echter Rowdy, dabei aber vollkommen klar im Kopf. Ein Pferd mit sehr viel Potential, dem auch einige Hoffnungen für dieses Jahr gelten.

Er war zweijährig schon startfertig aber dann wurde ihm sein Temperament zum Verhängnis - als er mal wieder richtig rumhampelte, klopfte er sich so unglücklich, dass ihm anschließend ein Chip entfernt werden musste. Danach verbrachte er einige Monate im heimischen Gestüt und hat erst vor Kurzem wieder seine, extra für ihn ausgepolsterte, Box bezogen.

Auch wenn das große Ziel Hamburg ist, wird Sharivar easy anfangen und darauf sind wir alle mehr als nur gespannt.

 

Aus der Stallparade 2011  

Quelle: www.Rennstall-Woehler.de

Sharivar ...Sharivar ...... Januar 2011... Januar 2011

Sechs Wochen nach der Geburt des kleinen  Sinndar-Hengstes musste seine Mutter  Starla aufgrund einer Kolik eingeschläfert werden. Als Amme wurde eine Haflingerstute geholt aber das gestaltete sich schwierig, da sie das Fohlen nicht richtig annahm und es nur unter Aufsicht wirklich zum Trinken kam. So wurde eine zweite Amme besorgt, dieses Mal eine kleinere Kaltblutstute, aber auch das funktionierte nicht so wie erhofft. Der Versuch, ihn mit der Hand aufzuziehen, scheiterte ebenso da er eine große Abneigung gegen die Flasche hegte. Wahrscheinlich nie richtig satt, wurde der Kleine immer missmutiger und so musste schnell eine Alternative gefunden werden. Das war dann Alfi. 
Alfi, ein fast gleichaltriger Warmbluthengst aus der Nachbarschaft, war ebenfalls Waise aber sehr schlau weil er sich über den Sauger eines Kälbereimers selbst versorgte. In der Hoffnung, dass sich Sharivar bei seinem neuen Kumpel abschauen würde, wie das funktioniert, wurden die beiden zusammen in einer Box untergebracht. Aber Sharivar ließ sich auch so nicht überreden, den Sauger zu benutzen aber zumindest konnte ihn Alfi für den Eimer begeistern. Und so bekam der eine die Milch über den Sauger und der andere soff sie eben gleich aus dem Eimer. Das wurde auch so beibehalten als die zwei Fohlen mit ein paar älteren Mutterstuten auf die Koppel gingen. Frau Meese, die Beteuerin, erzählt, dass man nur pfeifen musste und die beiden kamen angerannt um ihre Eimer in Beschlag zu nehmen. Als es Zeit war, die Fohlen abzusetzen, wurden die beiden leider auch getrennt da Alfi wieder zurück auf den heimatlichen Hof musste.  
Wenn man sich den sehr gut gebauten und kräftigen Hengst heute anschaut, hat ihm seine bewegte Kindheit nicht geschadet.

Sharivar‘s Vater Sinndar, ein Grand Lodge-Sohn aus der Sinntara, kommt aus der Zucht des Aga Khan und ist auch auf dessen französischer Dependance Haras de Bonneval als Deckhengst beheimatet. Sinndar hat als Rennpferd eine makellose Bilanz vorzuweisen. Zweijährig gewann er erst ein Maidenrennen und gleich anschließend mit den National Stakes ein Rennen auf höchstem Gruppe-Parkett. Dreijährig musste er bei seinem Jahresdebüt in einem Listenrennen eine überraschende Niederlage hinnehmen aber danach ging es Schlag auf Schlag. Im Mai gewann er ein Gruppe III-Rennen, im Juni das englische Derby gegen Sakhee, im Juli sicherte er sich mit Richterspruch 9 Längen das irische Derby. Nach einer kleinen Pause bis zum September gewann er sozusagen als Vorbereitung ein Gruppe II-Rennen und im Oktober krönte er seine Karriere mit einem Sieg im Prix de L‘Arc de Triomphe. 
Danach wechselte er in die Zucht und konnte in seinem ersten Jahrgang mit Shawanda gleich die irische Oaks-Siegerin und Erste im Prix Vermeilles stellen. Ein weiterer Sinndar-Nachkomme ist auch in Deutschland gut bekannt. Youmzain, der 2006 für Jaber Abdullah den Preis von Europa gewann. Ein eisenhartes Pferd, das auch letztes Jahr als 7jähriger noch gutes Geld verdiente. Rausgucker war 2009 bestimmt auch noch die Aga Khan-Stute Rosanara, die zweijährig in einem Gruppe I-Rennen erfolgreich war.

Wir wollen das jetzt nicht als Maßstab für Sharivar nehmen aber Sinndar hat in der Masse bis jetzt sehr viel mehr gute Stuten als Hengste gebracht.

Die leider verstorbene Mutter Starla, eine Lando-Tochter, ist die Halbschwester von Sky Dancing, was Sharivar und Scalo zu Cousins macht. Starla war eine Blacktype-Stute mit einem GAG von 80kg und gewann ihre Rennen über die Distanzen von 2000 und 2200m. Sie brachte vier Produkte, u.a. Startissima von Green Tune. Diese debütierte zweijährig in Köln und wurde hinter Mahamaya und Reine heureuse, beides später Stuten mit einem GAG von über 90kg, Dritte. Leider zog sie sich eine Fissur zu, ist aber bald wieder so weit in den Rennstall zurückzukehren und auf ihr ruhen auch noch einige Hoffnungen.

Wie auch auf Sharivar. Der schon als Fohlen sehr selbstbewusste Hengst mit einem ausgeprägt eigenen Kopf, ist in den letzten Wochen enorm gewachsen und besitzt viel Ausstrahlung. Eigentlich war für ihn gar keine Nennung im Preis des Winterfavoriten vorgesehen, aber nachdem er sich so gut entwickelt hat, wollte man ihm diese Chance offen lassen und er wurde nun doch für dieses Rennen eingeschrieben.

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