Vorschau Hoppegarten, Köln, Bad Harzburg und Maisons-Lafitte 22. Juli 2012
Seine Züchterin und Besitzerin, Ute van Elsbergen, nennt ihn „Zausel“ und als er in den Rennstall einrückte, war das ein sehr passender Name für ihn - Mauriac, ein Clodovil-Sohn aus der Moonlight Dance. In der Schule müsste er wahrscheinlich das ein oder andere Mal wegen Stören des Unterrichts in der Ecke stehen, ist dabei aber so charmant, dass die Lehrerin ob dieser Maßnahme sicherlich mehr leiden würde als er selbst. Ein bildhübscher Kerl, nicht untalentiert und als Erstling auf jeden Fall sehr gut gelungen.
Im Kincsem-Rennen beginnt nun für ihn der Ernst des Lebens und auch wenn das Laufen unseres ersten Zweijährigen-Starters Wild Hunter mit Schienbeinen entschuldigt ist, halten wir uns mit Prognosen zurück und warten einfach mal ab.
Eine tolle Besetzung hat das Internationales Super-Handicap, ein Agl. I über 1800m, gefunden und einer, der erst vor Kurzem ein ähnliches Rennen für sich entscheiden konnte, ist Manuela Sohls Lomitas-Sohn Ever Strong. Es ist nicht viel dran an ihm, manchmal sieht er aus wie ein echter Hungerhaken und so erstaunt die Zähigkeit des kleinen Kerls umso mehr. Ever ist erneut mit einem verlockenden Gewicht unterwegs und er sollte das, zumindest für eine der vorderen Platzierungen, nutzen können.
Brauchte Earl of Tinsdal im Gerling-Preis noch etwas Anlauf, konnte er sechs Wochen später im Gran Premio de Milano schon wieder in alter Klasse auftrumpfen und brachte dieses Gr. I-Rennen in sehr souveräner Manier an sich. Auch wenn sie nicht mit uns sprechen können, verraten einige Pferde durch ihr Verhalten dann doch schon das ein oder andere und nach seinem Start in Köln war der Earl ausgesprochen grantig. Eine Laune, die ihm eigentlich so nicht zu eigen ist. Aber das hat sich mittlerweile gegeben und er ist wieder der freundliche und in sich ruhende Geselle, den man kennt. Im 122. Grosser Preis von Berlin muss er sich nun u.a. dem aktuellen Sieger des Grand Prix de Saint-Cloud, Meandre, stellen und das wird für keinen der Protagonisten ein Spaziergang.
Er sollte bei seiner Abschlussarbeit nicht viel machen aber die Art und Weise war schon sehr abgeklärt und wenn der Trainer zufrieden lächelt, ist alles gut.
Liberta, die den Trainer scheinbar beständig um den Finger wickelt und eine gewisse Narrenfreiheit besitzt, ist immer noch sieglos und wird nun im Preis des GCD - Brigitte Hoffmann Memorial erneut versuchen, dieses zu ändern. Wenn sie denn kichern könnte, würde sie das jetzt wahrscheinlich tun.
Die von Sibylle Missmahl gezogene Opatja - dieses Jahr zwar noch nicht oft am Start aber dafür mit guter Form, welche später auch bestätigt wurde. Wenn sie diese noch zur Hand hat, und diesen Eindruck hinterlässt sie zu Hause, sollte sie auch im Kondor-Rennen wieder ein Wort mitreden können.
Auch wenn der Kölner Boden an diesem Tag als „gut bis weich“ angegeben wurde, war er nach den heftigen Regenfällen dann doch eher sehr weich und nicht nach dem Geschmack von Kahoon. Wir denken, dass ihm der Untergrund in Bad Harzburg wieder mehr entgegenkommen wird und er im Preis des Bad Harzburger Mineralbrunnens an seine Formen davor anknüpfen kann.
Last but not least - mit Global Magic und Sanogo, die beide die Interessen von Rashit Shaykhutdinov vertreten, gibt es auch noch zwei Starter in Frankreich.
Auch wenn der Shirocco-Sohn Sanogo zuletzt in einem französischen Verkaufsrennen nach längerer Pause als Zweiter gleich eine gute Leistung ablieferte, wurde ihm Gewicht erlassen und so will man es mit ihm nun im äußerst lukrativ dotierten Grand Handicap de MaisonsLaffitte probieren. Mit den zweiten Starts nach einer Pause ist das zwar immer so eine Sache, aber irgendwann ist halt immer das zweite Mal und so hoffen wir jetzt einfach das Beste.
Global Magic läuft dieses Jahr beständig nach vorne und der Trainer traut ihr auf jeden Fall auch noch weitere Steigerung zu. Der Prix de la Pépinière, ein Listenrennen für Stuten, ist zwar stark besetzt, hat sich aber zeitlich gut angeboten und so wird die Lando-Tochter versuchen, ihre Chancen wahrzunehmen.