Nachschau Köln und Dresden 25. September 2011
Im Hinblick auf die etwas abgesackte Stallform war uns nicht ganz wohl bei den Gedanken an die vielen Starter am heutigen Sonntag aber nachdem es gestern in Halle mit Fly Osoria zumindest schon mal einen Sieg gab, hatten wir die Hoffnung, dass es auch in Köln oder Dresden den ein oder anderen Erfolg geben könnte. Als der Trainer dann gestern Abend auch noch in seinem chinesischen Glückskeks die Botschaft „Sie haben viele guten Chancen“ vorfand, fuhr man sogar richtig optimistisch nach Köln .....
Wenn zwei Pferde 16 Längen vorm restlichen Feld einkommen und der Zielrichter zur Absicherung noch einen kurzen Blick auf das Foto werfen muss, kann man davon ausgehen, dass sich diese Beiden nichts geschenkt haben. Und das haben sie in der Tat nicht. War Black Arrow bei seinem Sieg in Hannover allein auf weiter Flur als es über die Ziellinie ging, musste er sich den heutigen Erfolg gegen Pastorius hart erkämpfen. Erst im allerletzten Moment konnte er seinen Gegner niederringen und setzte seine Besitzer damit scheinbar unter Zugzwang, da diese ihr Match auch erst im letzten Moment siegreich gestalten konnten.
Keine entscheidende Rolle spielte Cayala bei ihrem Einsatz und es steht die Überlegung an, wie man am besten weiter mit der Stute verfährt.
Mit Mirco Demuro war ein starker Reiter für Sprite Rock verpflichtet worden aber auch ein starker Reiter verknallt Rennen. So hatte der Hengst zwar alles für sich, sprich, er hatte eingangs Zielgerade eine optimale Ausgangsposition aber als es zur Sache ging, ließ sich Mirco Demuro ohne zwingenden Grund von dieser Position verdrängen und brachte Sprite Rock damit um die Chancen einer besseren Platzierung.
Auch die Umstellung auf eine andere Distanz und die damit veränderte Taktik brachte für Tech Exceed nicht den erhofften Erfolg. Die letztes Jahr noch so erfolgreiche Stute wird wahrscheinlich somit auch ihre Rennkarriere beenden und in die Zucht gehen.
Auch wenn der Start ihrer Laufbahn etwas holprig verlief, hatte man von Kapitale immer eine sehr gute Meinung und wusste, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis sie sich entsprechend etablieren kann. Als sie sich dann auch noch bei der letzten Arbeit zu diesem Gr. III-Rennen von ihrer besten Seite zeigte, waren wir uns ziemlich sicher, dass sie sich zumindest eine der begehrten Blacktype-Platzierungen holen kann. Dass es dann gleich zu einem Sieg über die hoch gehandelte Ovambo Queen reicht, damit haben wir allerdings nicht gerechnet. Viel Vertrauen hatte allerdings Mitbesitzer Holger Faust, der für die Stute schon vor diesem Start eine Nennung im Premio Lydia Tesio abgab.
Wir wünschten uns für Global Magic nur mal so einen Tick der Beschleunigung eines Porsches damit sie endlich mal so richtig aus den Puschen kommt und genau diesen Tick zeigte sie dann heute in dem vom Porsche-Zentrum Köln gesponserten Rennen. Für ihre Verhältnisse direkt energisch, sicherte sich die Lando-Tochter diesen Agl. III und kam zu einem verdienten Erfolg.
Nicht überraschend ging Earl of Tinsdal als Favorit im Preis von Europa an den Start. Eddie Pedroza beorderte den Hengst, so wie auch schon im Rheinland-Pokal, gleich an die Spitze des kleinen Feldes und schlug für die lange Distanz einen moderaten Takt an. Aber auf der Geraden war schon relativ früh abzusehen, dass es heute nicht Earl of Tinsdal sein wird, der als Erster die Ziellinie erreicht. Schon im Führring stach der sensationell aussehende Godolphin-Hengst Campanologist hervor und Jockey Dettori brauchte nur kurz mit der Zunge zu schnalzen um mit dem Kingmambo-Sohn das Rennen dingfest zu machen. Derweil passierte auch Ibicenco den Earl aber als auch noch Saltas gefährlich nahe kam, mobilisierte Eddie nochmal alle Reserven des Hengstes und sicherte ihm den dritten Platz. Natürlich hätte man gerne gewonnen, wer hätte das nicht, aber die beiden Erstplatzierten waren heute einfach besser und dem Earl ist damit kein Zacken aus der Krone gefallen. Jetzt geht er erstmal in die verdiente Winterpause.
Keinen Moment hatte Seismos, was aber nicht unbedingt daran lag, dass vielleicht die Trauben etwas zu hoch hingen, es war einfach nicht sein Tag. Schon im Führring wirkte er sehr quengelig und verschwitzt und packte dann auch aus der Maschine raus nicht einmal richtig an. Das war jetzt nicht der Seismos, den wir von zu Hause kennen.
Else hat gewonnen - über den Sieg von Monami haben wir uns sehr gefreut! Wie schon vermutet, stellte sie sich noch recht babyhaft an und schlug dann auch, einmal in Front, einen ordentlichen Haken aber Jozef Bojko brachte die Stute schnell wieder auf Kurs und ließ sich den Sieg nicht mehr nehmen.
Auch Divoka lief nicht mal so schlecht. Die kleine Stute stürzte sich mit gewohnten Eifer in diese Partie aber mehr als ein dritter Platz war halt nicht drin.