Nachschau Hoppegarten und Saint-Cloud 05. April 2015
Man kann nicht behaupten, dass eine Startbox zu Heritage Island's bevorzugten Aufenthaltsplätzen gehören würde aber so zickig wie heute hat sie sich zu Hause noch nie benommen und angenehm war das für den Jozef bestimmt nicht. Im Rennen schnurrte sie dann wieder wie eine Katze, machte ihre Sache unterwegs wirklich ordentlich und mit dem zweiten Platz sind wir sehr zufrieden. Da ihr die Distanz etwas zu weit sein könnte, soll sie beim nächsten Start auf kürzerem Weg eingesetzt werden.
Vor lauter Übermut nicht wissend wohin, hatte Betreuer Kevin Gately alle Hände voll zu tun, Rogue Runner vor dem Rennen zu bändigen und der äußerst pupsig aufgelegte Hengst stieg ihm im wahrsten Sinne des Wortes mehrmals fast auf's Dach. Extra für diesen Ritt war Qatar Racing's eigener Stalljockey Andrea Atzeni eingeflogen und sollte es nicht bereuen. Unterwegs war Rogue Runner innen hinter der Pace positioniert, machte aber auf dem weichen Boden nicht nur viele Fehler sondern rutschte sogar ein paar Mal weg. So versuchte sein Reiter dann auch im Einlauf, obwohl innen im entscheidenden Moment genügend Platz gewesen wäre, sich nach aussen zu orientieren um auf bessere Bahn zu kommen. Das sah etwas holprig aus da sich die vor ihm liegenden Gegner großzügig in der Breite verteilten und da der Weg zum Ziel auch nicht mehr allzu weit war, sah man das Schiff schon untergehen. Aber einmal in freier Spur, streckte sich der Hengst, drehte mächtig auf und sicherte sich mit Ka./Hals den zweiten Treffer seiner noch kurzen Karriere. Er ist mental zuweilen schon noch ein ziemlicher Kindskopf und viel Routine hat er auch noch nicht - umso mehr wissen wir diesen Sieg zu schätzen. Seinen nächsten Auftritt hat er in vier Wochen in Frankfurt, wo ihm die längere Strecke auch bestimmt noch mehr liegt.
Viel Tempo gab es im Rennen von Combination ja nicht, was ihr sichtlich nicht schmeckte aber wäre Jozef beim ersten Jahresstart mit 61,5kg vorne gegangen, hätte ihm sein Trainer wahrscheinlich den Kopf abgerissen. So versuchte er das Beste daraus zu machen und als Dritte, gerade mal gut eine halbe Länge vom Sieger geschlagen, fiel ihr kein Zacken aus der Krone. Das ging in Ordnung so.
Denkbar knapp schrammte Alex My Boy in Saint-Cloud an einem Listensieg vorbei. Der Hengst ging unterwegs, bei durchaus flotter Fahrt, an zweiter Stelle, packte dann im Einlauf auch gleich schön an aber man hatte "das sieht aber gut aus" noch nicht zu Ende gedacht, schien er schon wieder auf dem Rückzug zu sein. Doch Meister Peslier mobilisierte dann doch noch die ein oder andere Reserve und Alex My Boy schmiss sich erneut, mit viel Herz, in den Endkampf und musste sich gerade mal mit einem Näschen geschlagen geben. Der Sieger Fly With Me war immerhin schon auf Gr. II-Ebene erfolgreich, Gr. I-platziert und der Dritte Narrow Hill Gr.III-platziert, keine schlechten Gegner also. Olivier Peslier meinte nach dem Rennen, hätte er Alex härter ran genommen, hätte auch eine 1 davor stehen können aber auf lange Sicht, war es so sicherlich besser.