Nachschau 01. bis 03. Oktober 2022

Sweet Diana unter Eduardo Pedroza  Foto: Rühl

Ein durchwachsenes Wochenende.


Scipio lief tapfer und zog durch bis zum Schluss aber die Beiden vor ihm hatten an diesem Tag einfach mehr zu bieten.


Aus Düsseldorf überschlugen sich die Nachrichten, wo und in welchem Ausmaß sich das Wasser vor Ort seine Wege sucht. Fakt, der Boden war wirklich schwer und nicht ganz so Goldini's Sache . Der Hengst mühte sich redlich aber so richtig vom Fleck kam er nicht.


Tragen die Pferde das erste Mal Seide, wünscht man ihnen als guten Start ja nicht nur einen schönen Rennverlauf – sie sollen auch die Reise und all das, was im Vorfeld passiert in guter Erinnerung haben und das dürfte bei Partout der Fall sein. Die Stute, die auch mal schnell schlechte Laune kriegen kann, zeigte sich im Führring erstaunlich gelassen und ließ sich im Rennen schön dirigieren, so dass sie auch einiges gelernt haben dürfte. Kaum wieder in ihrer Box, machte sie sich über ihr Heu her und wirkte sehr zufrieden. Das war eine Runde Sache für Partout.


Zwei Tage vor Invite's Rennen kam - sehr kollegial - aus dem Stall von Andrew Balding noch der Hinweis, dass die Stute auf jeden Fall zwei starke Jungs an ihrer Seite braucht und die Wahl fiel auf Rama Veselji und Pavel Kaluza, die dafür sorgen sollten, dass Invite wohlbehalten an der Startmaschine ankommt. Die letzten Meter waren für alle Beteiligte zwar nicht angenehm aber machbar. Hatte John Egan die Stute hinter der Maschine gut im Griff, sah das beim Abspringen gleich wieder ganz anders aus – Invite blieb einfach stehen und wollte erstmal gefragt werden. Zu viel Druck wollte der Reiter aber nicht machen und so dauerte es fast bis Ende Schlussbogen bis die Stute ernsthaft ins Geschehen eingriff und ohne ihr ein hartes Rennen zu geben, konnte sie sich fast unbemerkt noch auf den dritten Platz schmuggeln. Nach der viermonatigen Pause geht das Ergebnis vollkommen in Ordnung.


Conan musste kurzfristig zum Nichtstarter erklärt werden da er sich nach dem Aufsitzen in einer Blitzaktion nicht nur seines Führers entledigte sondern auch beim Springen über die Hecke seinen Reiter aus dem Sattel katapultierte. Als einer vom alten Schlag, zog ein humpelnder John Egan zwar noch in Erwägung wieder aufzusitzen aber Conan war von diesem Vorfall so von der Rolle, dass man ihm in Absprache mit Trainer und Besitzer diesen Start nicht mehr zumuten wollte.


Lionel's Rennen war schon am Start gelaufen als er linksseitig förmlich in der Maschine hängenblieb und dabei fast noch Jozef Bojko verloren hätte. Dieser gab dem kleinen Wallach unterwegs dann zwar die Chance in Ruhe wieder auf die Beine zu kommen aber der Zug war einfach schon abgefahren. Wie sich gestern zeigte, blieb der Vorfall an der Startmaschine nicht ganz ohne Folgen und Lionel muss jetzt erstmal eine Zerrung auskurieren.


Die Umstände des diesjährigen Qatar Prix Marcel Boussac erinnerten sehr stark an das Erlebnis mit Palmas im gleichen Rennen vor einem Jahr. Wie damals machte auch dieses Mal heftiger Regen und eine viel zu weiche Bahn alle Pläne zunichte. Eddie hatte unterwegs hinter der später Zweit- und Drittplatzierten eine gute Ausgangsposition aber als die Beiden dann zum Angriff schritten, fehlte Habana auf dem für sie unpassenden Untergrund die Zündung. Ein Versuch war es wert. Die Stute kam gesund nach Hause und nächstes Jahr startet sie neu durch.


Dass Shadow Anpak sein Rennen wieder aus dem Vordertreffen machen würde, lag auf der Hand aber es wäre für Jozef auch kein Problem gewesen sich hinter dem um die Position des Piloten mühenden Sky Emperor einzureihen. Nur konnte man sich des Eindrucks nicht erwehren, dass die alleinige Führung gar nicht gewollt sei denn egal, ob Jozef den Schimmel etwas aufnahm oder weg schicken wollte, Sky Emperor blieb an seiner Seite und der ehrgeizige Schimmel rieb sich dabei ziemlich auf. Zum Schluss fehlten dann die nötigen Kraftreserven, Sky Emperor wurde Letzter und der Favorit aus dem gleichen Stall kam sicher nach Hause.


Der Ärger darüber war aber schnell vergessen da es für Stall ANPAK gleich im nächsten Rennen Grund zu Jubeln gab als Sweet Diana einen wirklich tollen Einstand hinlegte. Mit Debütanten vorne zu gehen, sieht der Trainer nicht gerne aber nachdem keiner das Tempo machen wollte aber das auch kein Hundetrab werden sollte, übernahm Eddie das Zepter, was mit der Stute auch problemlos geht da sie sehr klar und schon sehr erwachsen im Kopf ist. Was nicht immer so war und da blieb dann auch schon mal ihr schönes Lederhalfter auf der Strecke weil Diana partout nicht angebunden stehen wollte aber Dank der liebevollen und beharrlichen Art ihrer Betreuerin Anett Keller war diese Hürde irgendwann genommen. In einer der ersten Whatsapp-Nachrichten von Frau Kötz nach dem Kauf, meinte sie, der Trainer sollte sich jetzt nicht unter Druck gesetzt fühlen aber die Stute hieße „Sweet Diana“. Damit das Sinn macht, muss der Name allerdings auf Denglisch ausgesprochen werden. Bis dahin ist natürlich noch ein weiter Weg aber an langen, dunklen Winterabenden kann man ja zumindest schon mal darüber nachdenken.


Queroyal lief jetzt nicht schlecht aber die Spritzigkeit fehlte und man hatte den Eindruck, er spürt die lange Saison und kriegt jetzt erstmal Pause.


Hätte jemand die Dreierwette im Agl. I treffen wollen, hätte er einfach die gleichen Pferde wie vor drei Wochen an gleicher Stelle nehmen müssen und das Ding wäre drin gewesen. Way To Dubai unterlag wieder einmal äußerst knapp. Sehr schade.