Unspektakulär ging die deutsche Grasbahnsaison am Samstag auf der Rennbahn in Halle zu Ende. In sieben Prüfungen spürten insgesamt 78 Vollblüter das letzte Mal für mehr als drei Monate Gras unter ihren Hufen, bevor am nächsten Sonntag die Neusser Rennbahn die Phase der Sandbahnrennen einläutet. Sportliche Höhepunkte bot das Hallenser Saisonfinale nicht mehr. Die Prüfung für die Zweijährigen war mangels Starterinteresse dem Rotstift zum Opfer gefallen, so dass Handicaps der unteren Klassen und zwei Sieglosenprüfungen für den Derby-Jahrgang das Tagesprogramm bestimmten. Sportliche Bedeutung kam dem Renntag daher primär durch den in der Endphase befindlichen Championatskampf bei Trainern und Jockeys zu. Hier geht es zum kompletten Renntag mit allen Ergebnissen: Klick!
Bei den Jockeys konnte Titelverteidiger Filip Minarik die Abwesenheit des in der aktuellen Championatswertung führenden Andrasch Starke, der an einem Jockeywettbewerb in Tokio teilnahm, nicht entscheidend nutzen. Der fleissige Tscheche stieg zwar in allen sieben Rennen in den Sattel, doch nur in der letzten Tagesprüfung sprang durch den von Hartmut Bolte trainierten Kalatos-Sohn Entourage ein Volltreffer heraus. Minarik verkürzte dadurch zwar den Abstand auf den führenden Starke, doch dessen sechs Punkte betragender Vorsprung ist immer noch so deutlich, dass Starke nicht mehr in Gefahr kommen sollte.
Auch bei den Trainern brachte der Hallenser Renntag keine entscheidende Wendung. Zwar konnte der führende Roland Dzubasz mit keinem seiner drei Schützlinge in Halle punkten – Prinz Phönix wurde Zweiter im Steherrennen für den Derby-Jahrgang, Faites Vos Jeux wurde Dritte im unteren Ausgleich auf Steherdistanz – doch erreichte auch sein Verfolger Hans-Jürgen Gröschel mit seinen drei Schützlingen nur einen Treffer. Der von Viktor Schulepov gerittene Desert Prince-Sohn Shamrock gewann das Steherrennen für den Derby-Jahrgang überlegen mit fünf Längen Vorsprung auf den Dzubasz-Vertreter Prinz Phönix. Im mittleren Handicap verpasste die von Martin Seidl gerittene Gröschel-Vertreterin Shy Fairy dagegen den Sieg knapp. Der von Rudi Storp trainierte Nightdance Prince behauptete sich unter Sabrina Wandt, die in Halle zwei Rennen gewinnen konnte, mit einem Kopf-Vorsprung gegen die heranfliegende Shy Fairy. Vor Beginn der Sandbahnsaison beträgt der Vorsprung von Roland Dzubasz nunmehr fünf Siege auf Hans-Jürgen Gröschel und sechs Erfolge auf Christian von der Recke, der aus diesem Trio auf der Sandbahn die besten Karten haben sollte, doch sich sechs Siege auch nicht aus dem Ärmel schütteln kann.