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Wildenstein vor Gericht

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 399 vom Donnerstag, 07.01.2016

Wegen mutmaßlichen Steuerbetrugs muss sich der Kunsthändler Guy Wildenstein vor einem französischen Gericht verantworten. Der Prozess gegen den 70 Jahre alten US-Franzosen wegen Steuerhinterziehung und Geldwäscherei begann am Montag in Paris. Wildenstein soll dem französischen Fiskus nach dem Tod seines Vaters Daniel im Jahr 2001 und seines älteren Bruders Alec im Jahr 2008 den Grossteil des Erbes verheimlicht haben. Die Steuerbehörden verlangen von der Familie eine Nachzahlung in Höhe von mehr als 550 Millionen Euro.

Bei einer Verurteilung drohen Wildenstein zehn Jahre Haft. Neben dem Kunsthändler müssen sich auch sein Neffe Alec Junior und die Witwe seines verstorbenen älteren Bruders Alec, Ljuba, vor Gericht verantworten. Angeklagt sind außerdem ein Notar, zwei Anwälte und zwei Fondsverwaltungsfirmen. Das milliardenschwere Familienvermögen - darunter wertvolle Gemälde, Luxus-Immobilien und teure Rennpferde - wird größtenteils in Trusts verwaltet, die in Steuerparadiesen angemeldet sind. Allein der Trust "Delta" ist nach Angaben aus informierten Kreisen im Besitz von Gemälden im Wert von einer Milliarde Dollar, die sich in den USA und in der Schweiz befinden. Im Besitz der Familie ist zudem eine riesige Farm in Kenia, auf der der Hollywood-Film "Jenseits von Afrika" gedreht wurde.

In Frankreich stehen aktuell 24 Pferde unter dem Besitzernamen „Ecurie Wildenstein“ im Training, 15 davon bei Alain de Royer-Dupré. 

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