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Wathnan weiter auf Einkaufstour

Haatem, hier unter James Doyle in Newmarket. www.galoppfoto.de - JJ Clark

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 820 vom Freitag, 07.06.2024

Nein, es ist nicht das Gestüt Röttgen, das in diesem Jahr in fast jedem Rennen in Royal Ascot mit Startern vertreten ist. Es ist Wathnan Racing, das Unternehmen des Emirs von Katar, der sich einen Renndress ausgesucht hat, der nahezu identisch mit dem Röttgener ist. Und der seit einem Jahr den insbesondere europäischen Markt mit viel Geld flutet. Nahezu alles, was interessant und käuflich ist, gerät in das Visier seines Agenten Richard Brown von Blandford Bloodstock.

Kurz vor Royal Ascot war dieser noch einmal auf Einkaufstour. Prominentester Neuzugang ist der drei Jahre alte Haatem (Phoenix of Spain), zweijährig Gr. II-Sieger, aktuell noch im Besitz von Scheich Abdullah Almased Alsaba Zweiter in den Irish 2000 Guineas (Gr. I). Die Jersey Stakes (Gr. II) sind als Ziel für den von Richard Hannon trainierten Hengst ausgegeben worden. Ein weiterer Neueinkauf ist Lope de Lilas (Lope de Vega) aus der Zucht des Gestüts Ammerland, die Dreijährige ist im Familienbesitz von Trainer Willie Mullins und soll in den Irish Oaks (Gr. I)  laufen. Richtung Royal Ascot geht es für den Flieger Shartash (Invincible Spirit), aktueller Listensieger, und den bisher bei drei Starts ungeschlagenen Dryholaey (City Light), beide stehen bei Archie Watson. 

Bei den Breeze-Up-Auktionen hatte Brown für Wathnan Racing in Frankreich und England elf Zweijährige durchweg im höheren Preisbereich gekauft. Gezielt wurden dabei Pferde mit Kurzstrecken-Abstammungen erworben, da, so Brown, bei den Jährlingsauktionen 2023 vornehmlich mehr “die Kingmans und Frankels, also eher Dreijährige” aquiriert wurden. In diesem Jahr hatten bereits zwölf verschiedene Trainer in England und Frankreich Wathnan-Pferde gesattelt. Hinzu kommt als Privattrainer in Newmarket Hamad Al-Jehani, der vorerst ein kleines Lot betreut. Stalljockey für den Emir von Katar, der öffentlich wohl noch nie auf einer britischen Rennbahn aufgetreten ist, ist seit Ende vergangenen Jahres James Doyle. 

In Frankreich sind derzeit vierzig Wathnan-Pferde registriert, das Gros davon bei Alban de Mieuille, der auch eine größere Zahl von Vollblutarabern für diesen Besitzer betreut. Erfolgsgarantien gibt es jedoch nicht: Am Sonntag war der gerade für gutes Geld im Stall von Henri-Alex Pantall erworbene Fast Tracker (Churchill) im Prix du Jockey Club als Favorit Vorletzter, er hatte Atemprobleme.

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