Der Triumph im Melbourne Cup
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TurfTimes:
Vor einigen Monaten hat der Kölner Besitzer und Züchter Dr. Christoph Berglar mit dem Syndikat Australian Bloodstock einen komplizierten Vertrag gemacht. Es ging um den geplanten Start von Protectionist (Monsun) im Melbourne Cup (beim Klick auf den Renntitel gibt es alle Infos!). Das Unternehmen war ein gemeinsames, weswegen viele Dinge beachtet werden mussten, vor allem was Kosten und Logistik anbetraf. An nahezu alles ist gedacht worden, vieles wurde aufgelistet, nur eines hatte man vergessen: Wer bekommt den Cup im Falle eines Sieges von Protectionist?
Das wurde dann bei der Siegesfeier geklärt. „Christoph Berglar hat uns erfreulicherweise den Pokal überlassen“, berichtete Jamie Lovett von Australian Bloodstock, „wir brauchten nicht zu würfeln, das war schon sehr großzügig von ihm.“ Für Berglar war es trotz aller Siege mit Novellist der größte Augenblick als Besitzer und Züchter. Mit einem Pferd, in dem er noch vor 18 Monaten einen ernsthaften Derbykandidaten sah, der dann wegen eines Sprungs von Rehen, die die Trainingsbahn in Ravensberg querten, reiterlos wurde, der sich dadurch einen Griffelbeinbruch zuzog. Und der dann sehr sorgfältig wieder aufgebaut wurde, seit Anfang Juni mit dem Ziel Australien. „Ich bin sehr, sehr dankbar, mit Patineuse und Night Lagoon zwei derart große Zuchtstuten zu haben oder gehabt zu haben“, so Dr. Christoph Berglar noch aus Australien, auf dem Weg aber bereits zu den Keeneland November Sales.
Und für die Statistik: Es war nicht nur der erste deutsche Sieg in der über 150-jährigen Geschichte des Melbourne Cup, es war vom finanziellen Gesichtspunkt sogar der größte Treffer in der Geschichte der deutschen Vollblutzucht. Die Siegprämie im Melbourne Cup 2014 betrug umgerechnet 2.337.662 Euro. Als Danedream vor zwei Jahren den Prix de l’Arc de Triomphe gewann, gab es „nur“ 2.285.600 Euro (siehe Turf International).