Torquator Tasso holt sich seinen dritten Titel als „Galopper des Jahres“
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Auch, wenn die Konkurrenz stark war: Wer sonst hätte den Titel „Galopper des Jahres“ 2022 gewinnen sollen? Torquator Tasso, der sich die Krone schon 2020 und 2021 geholt hat, zeigte auch im dritten Jahr in Folge die beste Rennleistung aller in Deutschland trainierten Vollblüter und lässt sich - wie vor ihm nur die beiden Ausnahmegalopper Orofino (1981, 1982, 1983) und Acatenango (1985, 1986, 1987) - die dritte Plakette mit dem begehrten Titel an seine Boxtentür schrauben.
Die Wahl für Torquator Tasso fiel deutlich aus: Er erhielt 51,73 Prozent der Stimmen, auf Rang Zwei landete Derbysieger Sammarco mit 30,13 Prozent, Dritter wurde Tünnes mit 18,14 Prozent. Die Ehrung findet passend zum Start der „grünen Saison“ am kommenden Sonntag auf der Galopprennbahn im Rahmen des Fortuna-Renntags gegen 13:45 Uhr statt. Der Adlerflug-Sohn wird selbst nicht anwesend sein, er bleibt im Gestüt Auenquelle, wo er vor wenigen Wochen seine Deckhengstkarriere begonnen hat. Von Besitzerseite wird auf jeden Fall Peter-Michael Endres da sein, denn der Mit-Eigner des Gestüts Auenquelle ist auch Präsident des gastgebenden Düsseldorfer Reiter- und Rennvereins. Auch die Gewinner der Preise, die unter den Teilnehmern der Wahl ausgelost wurden, werden am Sonntag bekanntgegeben.
Angemeldet hat sich auch der Präsident des Dachverbandes, Michael Vesper: “Alle drei Kandidaten hätten es verdient die Wahl zu gewinnen. Dass der Sieger Torquator Tasso der deutschen Vollblutzucht nun als Deckhengst erhalten bleibt, ist ein positives Signal für unsere Züchter. Des Weiteren freue ich mich, Tünnes und Sammarco auch in diesem Jahr auf unseren Rennbahnen im Einsatz zu sehen.“
Das gewinnreichste Pferd Deutschlands
Der 2017 geborene Torquator Tasso ist mit einer Gesamtpreisgeldsumme von 4,22 Millionen Euro das gewinnreichste Galopprennpferd Deutschlands aller Zeiten. In drei Rennjahren holte er bei 16 Starts sechs Siege und war sieben Mal platziert. 2021 triumphierte er im wohl wichtigsten Galopprennen der Welt, dem Prix de l’Arc de Triomphe, Gr. I. Es war bei der 100. Austragung des Pariser Rennens nach Star Appeal 1975 und Danedream 2011 erst der dritte Sieg eines in Deutschland trainierten Pferdes.
Auch 2022 unterstrich Torquator Tasso seine internationale Klasse durch einen dritten Platz im Prix de l’Arc de Triomphe - das war dann auch sein letzter Rennbahn-Auftritt. Zuvor hatte er mit einem 2. Platz in den King George and Queen Elizabeth Stakes in Ascot seine internationales Profil geschärft. „Das waren unvergessliche Erlebnisse“, sagt Marcel Weiß, der „Tassolino“, wie der Fuchshengst liebevoll im Stall genannt wurde, in Mülheim an der Ruhr trainiert hat. „Die Wahl zeigt, dass er eine große Fangemeinde hat.“ Zudem gewann der Hengst 2022 den Großen Hansa Preis, Gr. II, und wurde Zweiter im Großen Preis von Baden, Gr. I.
Züchter von Torquator Tasso ist der Niederländer Paul H. Vandeberg, der den ehemaligen Derbysieger Adlerflug mit der Stute Tijuana paarte, die auch die Mutter von Tünnes (Guiliani) ist. Für 24.000 Euro wurde er damals noch unter dem Namen Tijuan Hilleshage als Jährling auf der Herbstauktion der Baden-Badener Auktionsgesellschaft (BBAG) an das Gestüt Auenquelle verkauft.
Jetzt Deckhengst im Gestüt Auenquelle
Im Gestüt Auenquelle im nordrhein-westfälischen Rödinghausen ist Torquator Tasso als Deckhengst sehr gefragt und deckt ein internationales Buch mit über 100 Stuten - die ersten sind bereits tragend gemeldet. Für die deutsche Vollblutzucht ist es ein wichtiges Signal, dass ein solches Ausnahmepferd in Deutschland bleibt.