100.000 Euro Preisgelder in einem Rennen! Diese Rekordsumme hat es im Jahr 2021 aufgrund der Corona-Pandemie im deutschen Rennsport noch nicht gegeben. Die reduzierte Basisdotierung für internationale Europa-Gruppe II-Rennen liegt aktuell bei 44.000 Euro, der Sponsor des Hauptrennens, der irische Unternehmer und Rennsportfan Luke Comer will auch in Corona-Zeiten ein positives Zeichen setzen. Das Comer Group International 50. Oleander-Rennen über 3.200 Meter ist Deutschlands bedeutendstes Langstreckenrennen und wird als 8. Prüfung um 15:00 Uhr gestartet.
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Die Starterliste zum Comer Group International 50. Oleander-Rennen
Der Titelverteidiger! Im vergangenen Jahr krönte er seine herausragende Saison mit dem Sieg im Comer Group International 49. Oleander-Rennen, das damals am 1. November gelaufen wurde. Zuvor hatte er u.a. auch das Deutsche St. Leger, Gr. III, in Dortmund gewonnen. Dank dieser Leistungen steht er sogar in der Endausscheidung zum „Galopper des Jahres 2020“. Vor einigen Wochen hat er auf der Kölner Heimatbahn einen Aufbaustart absolviert, dürfte diesmal als Favorit antreten.
Letzten November zeigte er in diesem Rennen als Dritter, gut drei Längen hinter Quian, eine sehr gute Leistung. Seitdem war er zweimal in seiner irischen Heimat in Hürdenrennen am Start, blieb in beiden Fällen deutlich zurück unplatziert. Sollte er seine Vorjahresform wiederholen können, hat er Chancen auf eine Platzierung. Zumindest erscheint er der chancenreichere der beiden Comer-Pferde zu sein.
Als einer der größten Außenseiter dürfte der in Mecklenburg-Vorpommern trainierte Halbblüter anreisen. Seinen letzten Sieg errang er in Hoppegarten im vergangenen August in einem Ausgleich III, in besseren Rennen blieb er stets chancenlos, so auch als Sechster und Letzter im Altano-Rennen. Sein Reiter Sean Byrne ist ein aus Irland gekommener Auszubildender bei Trainer Marcel Weiß in Mülheim/Ruhr.
Die weite Reise aus dem französischen Badeort Deauville sollte dieser Wallach nicht umsonst antreten, denn er agiert aktuell in großer Form. Im Januar hat er in Cagnes-sur-mer gewonnen, war dann im dortigen „Grand Prix“ Zweiter und belegte diesen Platz auch am 25. März in einem Listenrennen auf der Pariser Rennbahn Saint-Cloud. Neuland ist für den von dem 38jährigen Gregory Benoist gerittenen Brokeback Mountain allerdings die Distanz: Oberhalb von 2500 Metern ist er noch nie gelaufen.
Mit einem zweiten Platz hinter Praetorius im Altano-Rennen, der wichtigen „Oleander“-Vorprüfung am 4. April in Hoppegarten, ist dieser im vergangenen Jahr nur dreimal gestartete Hengst glänzend in die Saison gestartet. Diesmal hat sein damaliger Bezwinger vergleichsweise 1,5kg mehr zu tragen. Das könnte durchaus zu einer Formumkehr reichen, zumal sein Trainer (Fünf Siege letzten Sonntag in Köln) seine Pferde groß in Tritt hat.
Vor einem Jahr galt er als Kandidat für das Deutsche Derby, doch wegen eines Infekts musste er lange pausieren. Zwei zweite Plätze auf mittlerer Ebene sprangen noch im Herbst heraus. Im Altano-Rennen feierte er jedoch ein glänzendes Comeback, als er erstmals auf einer Steherdistanz u.a. Enjoy the Moon das Nachsehen gab. Mit weiterer Steigerung könnte er ein interessanter Gegner von Quian werden.
Der Vorjahressiebte in diesem Rennen ist der zweite Starter von Luke Comer in diesem Rennen, steht wohl unter Aircraft Carrier. Seit dem November-Termin in Hoppegarten war er nicht mehr am Start, weswegen er wohl in die Kategorie „chancenreicher Außenseiter“ fällt. In Irland war er letztes Jahr ohne bessere Leistungen in hoch dotierten Handicaps am Start.
Verletzungsbedingt musste er die Saison 2019 auslassen, doch meldete er sich im vergangenen Jahr mit einigen ausgezeichneten Leistungen zurück. Im Oleander-Rennen war er nur von Quian geschlagen. Sein Jahresdebüt fiel als Vierter in einem Listenrennen in Chantilly keineswegs verkehrt aus. Dort saß auch schon der 54 Jahre alte Gerald Mosse im Sattel, ein internationaler Globetrotter und Spitzenjockey.
Mit vier Siegen war er einer der Aufsteiger der Saison 2020, wobei er sich im Herbst mit Erfolg auf langen Strecken tummelte. Er gewann das Schweizer St. Leger in Zürich-Dielsdorf und auch das St. Leger Italiano, Gr. 3, in Mailand, in beiden Fällen ging es über 3000 Meter. Nach der Winterpause kommt er erstmals wieder an den Start, sollte mit Deutschlands erfolgreichstem Jockey aller Zeiten aber gleich erste Chancen haben.
10 The Tiger (57kg), 8j. Wallach v. Ocotonango-Tiger Flame, GAG: 82,5kg
Besitzer: Volker Schleusner
Trainer: Anna Schleusner-Fruriep, Marlow
Jockey: Miguel Lopez
Der Sieg im Silbernen Band der Ruhr über 4000 Meter katapultierte ihn im November 2019 in die Spitzengruppe der deutschen Steher. Doch bei drei Starts 2020 blieb er unter dieser Leistung und auch sein fünfter Platz im Altano-Rennen räumt ihm hier eher keine Chancen ein.
2017 gewann er in Hamburg das Deutsche Derby, Gr, 1, und wenige Wochen später auch den Preis von Europa, Gr. 1, in Köln. Seitdem hat er aber bei 17 Starts nicht mehr gewinnen können, verdiente jedoch in 16 Rennen Geld. Letztes Jahr war er in einigen Steherprüfungen in Frankreich prominent platziert, im Oleander-Rennen war er Fünfter. In Köln landete er vor einigen Wochen im Carl Jaspers-Preis, Gr. 2, noch vor Quian.
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Leider verletzte sich die vorgesehene Starterin Lips Queen aus dem Quartier von Eva Fabianova im Trainer so folgenschwer, dass sie aufgegeben werden musste.
Die Zweite aus den Oaks D’Italia, Gr. 2, und Vierte aus dem Fürstenberg-Rennen, Gr. 3, startete am ersten Hoppegartener Renntag 2021 in einer harmlosen Aufgabe erfolgreich in die Saison. Klasse hat sie genug, um hier ganz vorne mitzumischen, doch ist sie erstmals auf einer Steherdistanz am Start. Ihr Trainer hat in den vergangenen Wochen sechs Rennen gewonnen, ist somit sehr gut ins Jahr gestartet.
Erst drei Starts hat sie absolviert, blieb 2020 bei beiden Rennbahnauftritten ungeschlagen. Im August gewann sie in Mülheim ein über 2000 Meter führendes Listenrennen, allerdings ist sie seitdem nicht mehr gelaufen und auch auf einer diesmal geforderten Steherdistanz noch unerfahren. Ihr Trainer, der 13 Pferde in Köln betreut, versteht es allerdings, Pferde aus einer Pause siegreich herauszubringen.
Die zweite Hälfte 2020 lief sie ausschließlich in der osteuropäischen Heimat ihres Besitzers. In den Derbys von Tschechien und der Slowakei belegte sie jeweils den zweiten Platz, im November gewann sie dann das St. Leger in Prag. Dort hat sie gezeigt, dass sie über lange Distanzen kommt, doch sind die Leistungen eher schwer in Relation zu setzen.
Die Chancen der 14 Starter
In einem Rennen mit vielen Chancen ist Titelverteidiger Quian der aktuelle Favorit zur hohen Quote von 5:1. Der von Peter Schiergen in Köln vorbereitete 5jährige Hengst hat ein fantastisches Jahr 2020 hingelegt und gewann auch das Deutsche St. Leger in Dortmund. Unter Champion-Jockey Bauyrzhan Murzabayev ist er das zu schlagende Pferd. Im Altano-Rennen am Ostersonntag in Hoppegarten, die klassische Vorprüfung für das Oleander-Rennen, meldeten Sieger Praetorius (Eduardo Pedroza) und der Zweitplatzierte Enjoy The Moon (Martin Seidl) ihre Ansprüche an. Die beiden Hengste werden im Endkampf mit Sicherheit eine Rolle spielen. Weiterhin zu beachten ist der von Henk Grewe trainierte Sir Polski mit Andrasch Starke im Sattel. Mit vier Siegen war er einer der Aufsteiger der Saison 2020, wobei er sich im Herbst mit Erfolg auf langen Strecken tummelte. Er gewann das Schweizer St. Leger in Zürich-Dielsdorf und auch das St. Leger Italiano, Gruppe 3, in Mailand. Den Favoritenkreis komplettieren der Vorjahreszweite Rip van Lips unter dem französischen Spitzenjockey Gerald Mosse und der Derbysieger aus dem Jahr 2017 Windstoß, der von Maxim Pecheur geritten wird. Aus den heimischen Trainingsquartieren schickt Trainer Roland Dzubasz Memphis (Michal Abik) – 2020 Zweiter in den Oaks D’Italia, Gruppe II – an den Start.
Rennbahn-Inhaber Gerhard Schöningh: „Ein Hunderttausender dank unseres Freundes und Sponsors Luke Comer ist im Moment etwas ganz Besonderes. Beim Nennungsschluss vor zwei Monaten haben wir dieses Rennen mit viel Einsatz im In- und Ausland beworben und sind sehr froh, unseren Fans dieses große und internationale Klasse-Feld im „Berlin-Marathon der Galopper“ präsentieren zu können.“
Zur Historie des Oleander-Rennens
1972 wurde das Oleander-Rennen erstmals in Baden-Baden gelaufen und von Gestüt Schlenderhans Sarto gewonnen, der den Sieg ein Jahr später wiederholte. In den ersten Jahren wurde es als Listenrennen gelaufen, 1989 dann erstmals als Gr. III-Prüfung. Von 1997 bis 2009 zeichnete das Bekleidungsunternehmen Betty Barclay als Partner. 2010 wurde das Rennen einmalig in Krefeld gelaufen, dann noch einmal ein Jahr in Krefeld. 2011 wechselte es dann nach Hoppegarten. Seit 2015 ist die Comer Group International der Partner von Deutschlands wichtigstem Steherrennen.
Der Preis von Dahlwitz als weiteres Highlight
Das zweite Highlight des Tages ist der Preis von Dahlwitz auf Listenebene (15.000 Euro, 2.000 Meter). Neun Pferde gehen im 6. Rennen um 13:55 Uhr an den Start. Mit einer Quote von jeweils 3:1 teilen sich Dato (Bayarsaikhan Ganbat) und Only The Brave (Andrasch Starke) die Favoritenposition. Zu den beachtenswerten Herausforderern zählen Sahib’s Joy (Bauyrzhan Murzabayev), Soul Train (Eduardo Pedroza), Aldenham (Lilli-Marie Engels) und Bristano (Maxim Pecheur).
Durx the King läuft in den Farben des Rennbahn-Eigners Gerhard Schöningh
Im ersten Rennen des Tages hoffen Bob Hanning und Gerhard Schöningh auf den ersten Sieg des 4jährigen Drux the King. Drei Rennen für dreijährige Pferde sind wie immer im Frühjahr interessant – im 2. Rennen gehen vier Stuten mit Nennungen für das Spitzenrennen der Stuten, den Preis der Diana an den Start, im 4. Rennen sind sogar fünf Kandidaten für das Pendant der Hengste, das Deutsche Derby in Hamburg, zu sehen.
Mitfiebern, wetten und gewinnen im HD-Live-Stream Hoppegarten@home
Insgesamt stehen am kommenden Sonntag, den 09. Mai 2021, 12 Rennen auf dem Programm, erster Start ist um 11:20 Uhr. Der Renntag muss aufgrund der behördlichen Anordnungen ohne Zuschauer durchgeführt werden. Die Lösung: Der kostenfreie HD-Livestream „Hoppegarten@home“ transportiert die spannenden Rennen direkt ins Wohnzimmer oder auf die Terrasse. Wett-Informationen, unterhaltsame Moderation und das einzigartige LONGINES Positionierungs-System, was die Rennfarben der führenden Pferde abbildet und die Beobachtung des eigenen Favoriten spielend einfach macht, machen das Renntagerlebnis zu Hause auch für Neueinsteiger interessant. Und wer für ein paar Minuten Mitbesitzer eines Rennpferdes werden will, der sollte sich schon vorab sein Wettkonto anlegen. Alle Informationen gibt es auf www.hoppegarten.com.
44.444 Euro Garantieauszahlungen in den Wettchancen des Tages
Für die Wettfreunde gibt es gleich drei Wettchancen des Tages mit einer Gesamtgarantie von 44.444 Euro. Im Comer Group International 50. Oleander-Rennen wird die Viererwette mit einer Garantie von 22.222 Euro ausgespielt. Bereits zwei Rennen zuvor, im Preis von Dahlwitz, können garantiert 11.111 Euro in der Premium-Dreierwette abgeräumt werden. Im „Sport gegen Gewalt“-Rennen um 17:00 Uhr gibt es dann zum Tagesabschluss noch einmal 11.111 Euro Garantie in der zweiten Viererwette.