Eigentlich war der fünf Jahre alte Eye of the Tiger im 75. Gerling-Preis auf der Galopprennbahn in Köln nur als Tempomacher für seinen Stallgefährten Getaway eingesetzt. Doch nach einem bestens getimeten Ritt von Terry Hellier setzte sich der von Jens Hirschberger in Bergheim trainierte Hengst knapp gegen Getaway durch, auf dem Adrie de Vries zwar alles versuchte, am Ende aber doch minimal den Kürzeren zog. In dem von nur fünf Pferden besetzten Rennen, in dem es 70.000 € zu verdienen gab, belegte Norderney unter Filip Minarik den dritten Platz vor dem englischen Gast Eastern Aria.
„Ich hatte so etwas insgeheim gedacht“, bekannte Hirschberger, „Getaway benötigt halt immer ein Rennen, er ist noch nicht auf einhundert Prozent. Ein Rennen, dann ist bei ihm alles wieder gut.“ Der Sieger war längere Zeit in Frankreich im Training, hatte vor drei Wochen in Köln ein kleineres Rennen für sich entscheiden können. „Es wird schwer sein, die guten Pferde auseinander zu dividieren“, so Hirschberger, der auch den vorjährigen Derbysieger Wiener Walzer im Training hat. „Er wird vermutlich in Frankreich erstmals an den Start gehen“, meinte der Trainer.
Mit einem Kurs von 61:10 gehörte Eye of the Tiger zu den Außenseitern im Feld. Der Wettumsatz von etwas mehr als 35.000 € im Gerling-Preis war wirtschaftlich keineswegs zufriedenstellend, doch bei nur fünf Startern war nicht mehr zu erwarten.