Susanna Santesson verstorben

Die ihr nahe standen wussten, dass es Susanna Santesson nicht gut ging in den letzten Wochen. Sie selbst hat sich das nicht anmerken lassen, hat nicht darüber gesprochen und Termine in gewohnter Weise wahr genommen. Vergangene Woche war sie auf dem Weg nach Los Angeles zu den Sheika Fatima Bint Mubarak Darley Awards, bei der Damen ausgezeichnet werden, die sich um Vollblutaraber verdient gemacht haben. Sie selbst hatte vor drei Jahren einen solchen Award bekommen, für ihr Lebenswerk. Die diesjährige Zeremonie sollte sie nicht erleben, sie kollabierte am Flughafen, starb am Donnerstag in einem Frankfurter Krankenhaus im Alter von 69 Jahren.

Einst selbst eine couragierte und erfolgreiche Amateurrennreiterin – Anfang der 70er Jahre war sie die erste weibliche Reiterin, die in Deutschland die männlichen Profis schlagen konnte, gewann etwa in den Liebrecht-Farben bessere Handicaps  - wurde sie zu einer Multi-Funktionärin im Rennsport. Der Amateurverband war ohne sie nicht vorstellbar, sie war Generalsekretärin der Fegentri und im Vorstand der European Association of Racing Schools sowie in der International Federation of Horse Racing Academies, hatte auch auf nationaler Ebene noch so manchen anderen Posten, in der Rennleitung war sie auch tätig. Unablässig jettete sie durch die Welt, war bei den jungen Amateuren und Amazonen eine Art „Mutter der Kompanie“ – eine Rolle, die sie gerne ausgeübt hat. Susanna Santesson wird ihnen und uns fehlen.

Zwei Rennen im Rahmen der Serie für Amateurrennreiterinnen auf Vollblutarabern sollen ihre Namen tragen, in Warschau und in Abu Dhabi – eine erste spontane Ehrung im Rahmen der Awards in Los Angeles. Dem Vernehmen nach soll sie auf Wunsch der Familie anonym bestattet werden.