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See Hector sorgt für die Überraschung in der Frühjahrsmeile

See Hector rettet sich knapp gegen Western Soldier ins Ziel. Foto: Dr. Jens Fuchs

Autor: 

Daniel Delius

Das erste farbige Zielfoto auf einer Pferderennbahn wurde im Jahre 1959 in Kentucky geschossen. Eine bahnbrechende Erfindung, denn ohne dieses Hilfsmittel wäre in der Vergangenheit manch falscher Sieger geehrt worden. Nach der Kalkmann Frühjahrs-Meile (Gr. III, 1.600m, Dotierung €55.000) am Sonntag in Düsseldorf warf Zielrichter Ralf Steinmetz denn auch einen besonders scharfen Blick auf das Foto, bevor er den Außenseiter See Hector (Counterattack) zum Erstplatzierten ausrief. Es war eine Millimeterentscheidung zugunsten des vier Jahre alten Hengstes gegenüber dem auf den letzten Metern noch einmal stark anziehenden Western Soldier (Soldier Hollow) aus dem Kölner Schiergen-Stall, der auch den drittplatzierten Calif stellte. 

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Henk Grewe trainiert See Hector für die Schweizer Familie Helber in Köln, “ein sehr gutes Pferd, aber wir waren vorher schon sehr skeptisch, was die Bodenverhältnisse anbetraf”, meinte er, “er hat es doch lieber trocken unter den Hufen.” Im vergangenen Jahr hatte er nach einem frühen Sieg in Italien lange mit einer Lungenentzündung zu kämpfen, Starts im Spätherbst waren nicht sehr ergiebig, doch ist das Historie. “Wir werden mit ihm wieder ins Ausland reisen”, kündigte Grewe an, “nach Italien und vielleicht auch ein bisschen weiter.” Entsprechende Rennen in Übersee werden angepeilt, das nötige Reisegeld ist nach dem Sieg - es gab ein Preisgeld von 32.000 Euro - sicherlich in der Kasse. 

Ein perfekter Einstand war es für Siegjockey Lukas Delozier, 25, der nach mehrmonatigem Arbeitsaufenthalt in Katar in den kommenden Monaten wieder in Deutschland reiten wird. “Das ist schon ein sehr gutes Pferd”, sagte er zu See Hector, den er mit viel Finesse noch zum Erfolg bugsierte. Nichts zu bestellen gab es für die aus Frankreich angereiste Sweetheart, die am Ende sogar als Favoritin antrat, am Ende aber doch ziemlich unterging. Der Vorjahressieger Mythico wurde gar nur Vorletzter. 

Der Preis der Diana, das Highlight der Rennsaison in Düsseldorf, ist zwar erst im August, doch mit Kassada hat sich am Sonntag bereits ein Pferd in Stellung gebracht. Die drei Jahre alte Stute aus dem Stall von Markus Klug aus Köln gewann im Rahmenpramm der Frühjahrs-Meile ein 2100-Meter-Rennen mit Andrasch Starke im Sattel völlig überlegen gegen nicht zu unterschätzende Konkurrenz. “Es geht Richtung Diana”, gab Klug die Marschrichtung vor. Die Buchmacher reagierten sofort und machten Kassada umgehend zur Mitfavoriten für den mit 500.000 Euro dotierten Klassiker.  

Die Pferde des lokalen Trainers Sascha Smrczek hatten zwar im Hauptereignis nichts zu bestellen, doch ging er nicht mit leeren Händen nach Hause, denn mit Stay First und Khaleesi konnte er zwei Rennen gewinnen. Rund 4.000 Zuschauer waren trotz wenig frühlingshafter Temperaturen vor Ort. 

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