Rennbahncheck Hamburg
Autor:
TurfTimes:
Das Derbyfeld vor der Tribüne. www.galoppfoto.de - Frank SorgeDas erste Gruppe I-Rennen der Saison in Deutschland steht an und nicht nur das, es ist immerhin das Deutsche Derby, also fraglos ein, wenn nicht das Saisonhighlight. Rund um das Derby herum findet wie jedes Jahr ein buntes Meeting statt. Dies ist auch das einzige Mal im Jahr, dass sich im Hamburg-Horn Galopprennen stattfinden. Rechtzeitig zum finalen Wochenende führen wir unsere Serie der Rennbahnchecks also mit Hamburg weiter fort.
von Catrin Nack
Allgemeines | ||
Kontakt: | Hamburger Renn-Club e.V. | |
Historisches: |
Hamburg ist unsers Wissens die einzige Rennbahn europaweit, die nur einmal im Jahr genutzt wird, aber Gruppe-Rennen und sogar einen Klassiker abhält. Sonst wird die Anlage als Freizeitpark genutzt. | |
Top-Rennen: | Franz Günther von Gärtner Gedächtnisrennen Gr. III 3j.+ ält. Stuten, Sieger 2013: Lady Jacamira Großer Hansa-Preis, Gr. II, 3j. + ältere, Sieger 2013: Berlin Berlin Preis der Afrika-Linien (Flieger-Preis), Gr. III, 3j. + ältere, Sieger 2013: Dabbitse Großer Preis von Lotto Hamburg, Gr. III, 3j + ältere Almased Cup (Hamburger Stutenpreis), Gr. III, 3j Stuten, Sieger 2012: Salomina Deutsches Derby, Gr.I, 3jährige Hengste und Stuten, Sieger 2012: Pastorius | |
Renntage 2013: | 05.07., 06.07., 07.07. | |
Trainer: | keine | |
Kategorie | Kommentar | Urteil |
Anfahrt: | Mit dem Auto: A1 aus Richtung Lübeck oder A24 aus Richtung Berlin. Am Kreuz Hamburg-Ost Richtung Jenfeld bis zum "Horner Kreisel", von dort über die Sievekingsallee der Beschilderung "Derby" folgen. Aus Richtung Flensburg/Kiel den Ring 2 anfahren und dann über HH-Wandsbek zur Rennbahn. Innerstädtisch folgen Sie bitte der Ausschilderung "Derby". Mit öffentlichen Verkehrsmitteln: Mit Bus (Linie 23) Haltestelle Tribünenweg direkt vor der Tür, oder U-Bahn (U2) Haltestelle: Horner Rennbahn | + |
Parken: | Parkplatzkarten müssen unbedingt vorher erworben werden (10 € pro Tag) Es gibt einige Anwohner, die „Privatparkplätze" anbieten. | o |
Eintritt: | Gestaffelt nach Tagen, es gibt Meetingskarten für alle 6 Tage. Preise beginnen bei 8 € für einen Stehplatz/Sattelplatz, für das Derby-Wochenende gelten: Freitag 8 €, Samstag 13 €, Sonntag 17 € - am Mittwoch gab es freien Eintritt Kinder und Jugendliche bis 17 haben in Begleitung eines Erwachsen auf dem Sattelplatz freien Eintritt. Tribünenkarten nach Tagen höher, am Derbytag rund 50 €, die teuerste Loge kostet am Derbytag 180 € Wir finden: für eine Veranstaltung, die an jedem Tag mind. ein Gruppe-Rennen bietet, eine faire Basis. | + |
Eingangsbereich: |
In diesem Jahr erstmals mit einem Überdach, es werden sogleich Rennprogramme und Sport-Welt angeboten. Es gibt keinen Lageplan, aber Wegweiser. | + |
Programm: | Kostet 2,50 € – mit ausführlichen Wetterklärung incl. Grafiken, Lageplan, Ansprache etc. – und natürlich Werbung – fast schon zu viel des Guten. Die eigentlichen Rennen beginnen auf Seite 55! | o |
Die Rennbahn im Check | ||
Führring: |
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Rennbahn: | Rechtskurs, ein fast klassisches Oval, ca. 1900m „einmal rum“. Die Gerade ist rund 600m lang, die Bögen relativ eng. Durch die Bebauung ist eine Sicht an den Rails leider schwierig, es gibt aber mittlerweile 2 Leinwände, die hier super Abhilfe schaffen. | +/o |
Tribünen: | Die große Tribüne (nach wie vor die größte Tribüne in Deutschland!) bietet ganz unten die sogenannten Plattform-Logen, die in diesem Jahr dezimiert sind und kaum eine Sicht bieten. Die Logen im Aufgang sind hübsch und mit Bedien-Service, für „Otto-Normalverbraucher“ und uns Tester aber natürlich unerschwinglich. Die Sicht ist auch eher mäßig, aber man wird ganz gut gesehen. Wirklich gute Sicht bietet der „Balkon“, sozusagen im 2.OG; leider wurde der genaue Zieleinlauf vor Jahren durch den Richterturm verbaut. Auch gibt es „oben“ inzwischen nur noch eine Wettkasse und keine Gastronomie mehr. Schade und ein klares Minus! | - |
Wetthalle: | Die Wetterhalle unten in der Tribüne ist dunkel, schmucklos und strahlt einen klaren Nachkriegs-Charme aus. | o |
Innenraum: |
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Wettkassen: | Wir konnten bisher keine langen Schlangen feststellen, bisher scheint die Anzahl ausreichend. Personal ist freundlich und hilfsbereit, man kann Wetten auch mündlich abgeben. An den alten Spanplatten-Hütten im Innenraum vor der Leinwand nagt allerdings wirklich der Zahn der Zeit. Wenn man sich umhört, scheint allerdings klarer Nachholbedarf beim Erklären des Wettvorgangs (und wann man gewonnen hat) zu bestehen. Hier sollte man evtl. über den Einsatz von mehr „Wett-Helfern“ nachdenken? | +/0 |
Buchmacher: | Ein German-Tote Laden ist vorhanden und im Moment auch außerhalb des Meetings im Betrieb, daher hier reibungsloser Service. Er hat in diesem Jahr sogar eine Außenstelle mit Lounge-Sesseln und diversen Monitoren. Zum Pastorius-Rennen am Samstag wird er sicher aus allen Nähten platzen. Außerdem die erwähnten Stände, die teilweise auch Monitore haben und ausländische Rennen zeigen. | + |
Essen und Trinken | Urteil | |
Das Angebot: |
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Der Wursttest: |
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Sonstiges | ||
Stimmen: |
„Ich komme jedes Jahr und mag es hier. Aber mir fehlt der asiatische Imbiss, der sonst immer da war!“ „Das Seejagdrennen war toll! Jetzt guck ich das ganze Jahr über Pferderennen, dann kenn ich die Pferde nächstes Jahr und gewinn vielleicht auch mal“ „Wir kommen gerne her und machen dann ein Picknick. Am liebsten, wenn freier Eintritt ist“ „Hot Spot? Das war früher „mein“ Bierstand (im Innenraum neben Absattelring). Da stand er aber weiter links und auf dem Hügel, so dass man die Leinwand besser sehen konnte. In diesem Jahr hat man den Stand versetzt, jetzt kann man die Leinwand nicht mehr so gut sehen“ | |
Das Fazit | ||
„Und Gott schuf in seinem Zorn die Derby-Bahn von Hamburg-Horn“ ist ein gut bekanntes lokales Sprichwort, aber so schlimm ist es wirklich nicht. Wie alle Außenveranstaltungen ist die Bahn natürlich stark wetterabhängig und bietet bei Regen relativ wenig Unterstellmöglichkeiten, hier reicht die „Wetter-Halle“ nicht aus. Auf dem Sattelplatz werden inzwischen viele Holzbänke und Tische angeboten, sodass gute Picknick-Atmosphäre aufkommt. Als „Derby-Bahn“ sieht sich die Bahn vielen kritischen Stimmen ausgesetzt, aber man kann hier den hochklassigen Sport in lebhafter, rustikaler Umgebung genießen. Das vielgescholtene Geläuf ist in diesem Jahr super. |