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Quintett im Bremer Derby-Trial

Sportlich wäre Secessio durch seinen Sieg in Baden-Baden schon qualifiziert, aber Dr. Andreas Jacobs steht vor der Frage, ob er €50.000 für die Nachnennung investiert ... www.galoppfoto.de

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Turf aktuell

Quantitativ starke Starterfelder in den Derby-Vorbereitungsrennen sind mittlerweile selten anzutreffen. Der Wunsch der Rennvereine, jeweils ihr eigenes Derby-Trial für das SPARDA 143. Deutsches Derby (klick zum Rennen mit allen Infos) auszurichten, hat zu derartig vielen Prüfungen im Derby-Vorfeld geführt, dass mittlerweile kaum noch genügend startwillige Dreijährige für diese Prüfungen aufzutreiben sind. Am Sonntag in Bremen muss sich der Veranstalter im swb Derby-Trial (Listenrennen, 2200m, 20.000€), der traditionell letzten Derby-Vorprüfung zwei Wochen vor dem Hamburger Rennen der Rennen, diesmal mit fünf Startern begnügen.

Ernsthafte Sorgen, sich nur durch einen gelungenen Start in Bremen für eine Derby-Teilnahme qualifizieren zu können, brauchen sich die Ställe in diesem Jahr ohnehin kaum zu machen. So ist der durch seinen Erfolg im Iffezheimer Derby-Trial sportlich profilierteste Starter in Bremen, Gestüt Fährhofs Secessio (Alexander Pietsch), sogar einer der Kandidaten für das Blaue Band, der keine Derby-Nennung besitzt und nur über eine kostspielige Nachnennung zu einem Startplatz in Hamburg käme, eine Option, die bislang von Besitzer Dr. Andreas Jacobs ohne erkennbaren Enthusiasmus kommentiert wurde. Ob ein Sieg Secessios in Bremen ihn umstimmen könnte, erscheint angesichts der überschaubaren Konkurrenz fraglich.

Die beiden im besonderen Fokus stehenden Gegner, Gestüt Schlenderhans Aspilan (Adrie de Vries) und Stall Eponas Darak (Fredrik Johansson), haben schließlich beide „nur“ souveräne Erfolge in der Maidenklasse feiern können. Bei Aspilan, dem ebenfalls die Derby-Nennung fehlt, gelang dies zwar gleich beim Lebensdebüt und im Stile eines Arbeitsgalopps, doch befanden sich unter den Unterlegenen auch nicht gerade die Bannerträger des Derby-Jahrgangs. Auch bei Daraks Krefelder Triumph gefiel der überlegene Stil des Sieges beim erst zweiten Lebensstart, doch auch hier war das Feld der Geschlagenen eher schwach. Immerhin besitzt der Harley-Schützling noch eine Derby-Nennung, so dass für ihn das Bremer Rennen ein echter Derby-Test ist, auch wenn sein Trainer befürchtet, dass die entscheidende Bewährungsprobe in Hamburg für Darak etwas zu früh kommt.

Mit Russian Song (Jozef Bojko) hat auch das mit Derby-Startern gesegnete Quartier von Andreas Wöhler einen Kandidaten im Bremer Rennen. Auch der Singspiel-Sohn kann bislang nach vier Starts nur einen Erfolg in der Maidenklasse Ende April vorweisen und musste sich danach beim zweiten Versuch unter Aufgewicht in dieser Klasse mit Rang 2 begnügen. Angesichts der Besitzverhältnisse bei Russian Song – der Hengst gehört dem Hamburger Rennvereinspräsident „Atti“ Darboven – könnte es dennoch sein, dass dieser Bremer Starter anschließend ins Derby auf der Hausbahn seines Besitzers geht, eine Nennung dafür besteht zumindest noch.

Für den erfahrensten Kandidaten, den schon sechsmal gelaufenen Ammerländer Baltic Rock (Gary Hind) aus dem Münchener Quartier von John Hillis, steht das Derby nicht mehr auf der Agenda. Nach seinem vorletzten Platz im Frankfurter Frühjahrspreis auf Gruppe III-Ebene, der für einen damals Sieglosen ohnehin eine Nummer zu groß gewesen war, wechselte der Rock of Gibraltar-Sohn das Trainingsquartier und wurde auf die Heimatbahn seines Besitzers überstellt. Dort gelang Ende Mai beim ersten Start für das neue Quartier gleich ein überlegener Sieg, den es am Sonntag in Bremen zu bestätigen gilt.

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