Novellist krönt mit seinem Mailänder Gruppe I-Triumph den Wöhler-Sonntag

Angesteckt von der Form seiner Stallgefährten in den deutschen Gruppe-Rennen beim Baden-Badener Herbstmeeting zeigte sich am Sonntag auch der Wöhler-Schützling Novellist im Gran Premio del Jockey Club (Gruppe I, 2400m, 209.000€) endlich wieder von seiner besten Seite. Der gescheiterte Derby-Favorit, dessen erster Start nach dem Derby im Großen Preis von Baden mit einem 4. Platz keine postwendende Rehabilitation gebracht hatte, wurde in Italien seiner exponierten 16:10 Favoritenstellung vollauf gerecht und feierte den ersten Gruppe I-Treffer seiner Karriere.

Mit Eduardo Pedroza im Sattel wartete der Monsun-Sohn im kleinen Mailänder Sechserfeld bis weit in die Zielgerade hinein mit seinem entscheidenden Vorstoß, der ihn dann sehr leicht in Front brachte. Der aus England angereiste Godolphin-Vertreter Retrieve (Lanfranco Dettori), der als Letzter des Feldes den Konkurrenten stets im Auge behalten hatte, versuchte den Vorstoß mitzugehen, musste aber schon 150m vor dem Ziel die Sinnlosigkeit dieses Vorhabens einsehen und den im Besitz von Dr. Christoph Berglar stehenden Dreijährigen ziehen lassen. Für den 5jährigen Briten blieb viereinhalb Längen hinter dem Deutschen immerhin der 2. Rang, seine erste Gruppe-Platzierung nach der Übersiedlung aus Australien im vergangenen Jahr. Der 3. Platz in dieser sicherlich nicht allzu hochklassig besetzten Gruppe I-Prüfung ging weitere sechs Längen zurück durch Branderburgo (Mario Espositio) an die Hausherren, während Gestüt Ittlingens Araldo (Martin Harley) und der lange für die Pace verantwortliche Rohne-Schützling Orsino (Cristian Demuro) mit respektablem Abstand im Endclassement auf den Plätzen 4 und 5 endeten.

Zuvor hatte sich das deutsche Trio im Premio del Piazzale (Gruppe III, 1600m, 61.600€) mit den Plätzen 2 bis 4 hinter dem 6jährigen Italiener Douce Vie aus dem Quartier von Stefano Botti begnügen müssen. Der von Fabio Branca gerittene Desert Prince-Sohn setzte sich knapp gegen den Hofer-Schützling Combat Zone (Norman Richter), den italienerfahrenen Geisler-Vertreter Sanjii Danon (Luca Maniezzi) und den mit einem Düsseldorfer Gruppe-Sieg im Gepäck angereisten King’s Hall (Eduardo Pedroza), der seine Favoritenstellung im Rennen nicht ganz bestätigen konnte und anderthalb Längen hinter dem Sieger nur das letzte Preisgeld abbekam.