Der zweite Tag beim „White Turf Meeting“ auf dem zugefrorenen See von St. Moritz brachte endlich den ersten deutschen Sieg in diesem Winter. Mit Ex-Championtrainer Peter Schiergen, einem häufigen Gast bei den Schweizer Rennen auf Schnee, trug sich ein bekannter Name in die Annalen ein, doch in einer für den Kölner Trainer ungewöhnlichen Disziplin, dem Skikjöring. Die von Schiergen für das Gestüt Bona betreute 5jährige Stute Mombasa gewann mit Adrian von Gunten die Skikjöring-Prüfung des Tages überlegen gegen den klaren Favoriten Bergonzi (F. Casty), der seinen Triumph vom Auftakt des Meetings am letzten Sonntag diesmal nicht wiederholen konnte. Die Black Sam Bellamy-Tochter Mombasa, die zuletzt als Vierte noch klar hinter Bergonzi geblieben war, war damit die klar beste Vertreterin eines deutschen Quartetts in dieser Prüfung, dessen weitere Vertreter auf Rang 4 (Zippo), 6 (Warstein) und 7 (Distinctive Image) im zehnköpfigen Feld endeten.
Die deutschen Starter in den anderen Rennen des Nachmittags blieben allesamt außerhalb der Platzierung. Der als Konditionsstart für den Großen Preis von St. Moritz gedachte Auftritt des von der Recke-Schützlings Toughness Danon ging dabei völlig daneben. Der von Andre Best gerittene ehemalige Gruppe-Sieger brach unmittelbar nach dem Start weg und war damit aus der Partie.
Achtbar schlug sich am Sonntag auch die in München von Michael Figge trainierte Amazing Beauty mit Fabrice Veron im Sattel bei ihrem Start im französischen Cagnes-sur-mer. In dem mit 60.000 Euro dotierten Grand Prix de la Riviera Cote d’Azur, dem bedeutendsten Sandbahnrennen beim südfranzösischen Wintermeeting, belegte die als 150:10 Außenseiterin ins Rennen gegangene deutsche Stute den 3. Platz in der vom mitfavorisierten Franzosen Don Bosco unter Gregory Benoist gewonnenen Prüfung. Don Bocso wird von David Smaga für Omar El Sharif trainiert, der den 5jährigen Barathea-Sohn für 55.000 Euro auf der Arquana Sales in Deauville erwarb.
Der sonntägliche Sandbahnrenntag in Dortmund stand erneut im Zeichen von Maxim Pecheur. Der 21jährige Nachwuchsreiter, der seine Ausbildung am Championstall von Christian von der Recke begann und seit letztem Jahr am Iffezheimer Quartier von Gerald Geisler beschäftigt ist, landete wie vor drei Wochen eine Dreierserie in Wambel. In Handicaps der unteren Kategorie blieb er mit Sagawing, Casilina und Elgin siegreich und machte dabei eine gute Figur im Rennsattel. Mit insgesamt sieben Erfolgen in 2012 übernahm er auch die führende Position in der Championatswertung.
Zu zwei Erfolgen kam die Vize-Amateurchampionesse des Vorjahres Olga Laznovska, die zum Auftakt des Renntags mit dem von Karl Demme betreuten Sir Rarely und später mit dem in eigenem Besitz befindlichen Crespo erfolgreich war. Laznovska ist nach dem Rücktritt der Abonnement-Championesse Kirstin Schmitt heiße Kandidaten auf den diesjährigen Titel im weiblichen Amateurlager.
Der nur vier Pferde im niedersächsischen Twenge betreuende Trainer Karl Demme erlebt einen erstaunlichen Sandbahnwinter und steht überraschend an der Spitze der Championatswertung der Trainer. Neben Sir Rarely siegte am Sonntag auch der von Stephanie Rank gerittene Kronerbe im sportlich besten Rennen des Tages. Start-Ziel setzte sich der Fünfjährige bereits zum 5. Mal in diesem Winter durch, diesmal auf ungewohnt weiter Distanz. Der Königstiger-Sohn ließ sich in der Zielgerade auch durch den ständig angreifenden Favoriten Imondo (Maxim Pecheur) nicht beeindrucken und verhinderte dadurch einen vierten Tageserfolg von Maxim Pecheur. Naidoo (Eugen Frank) erkämpfte sich in dem durch den kurzfristigen Ausfall von Mariston auf sieben Starter geschrumpften Feld den 3. Rang.