Wenn ein Vollblüter ungeschlagen zum Derby-Sieger avanciert, weckt dies Erwartungen und Hoffnungen, es mit einem außergewöhnlichen Pferd zu tun zu haben, das in seinem Leistungsvermögen die Konkurrenz überstrahlt, nicht nur am Derby-Tag, sondern auch danach. Gestüt Ravensbergs Waldpark hat eine solche Einschätzung mit seinem Triumph im Juli des letzten Jahres entstehen lassen, doch kann der von Championtrainer Andreas Wöhler vorbereitete Hengst diese nun einfach nicht mehr bestätigen.
Auch bei seinem diesjährigen Saisondebüt im Grand Prix Aufgalopp auf der Kölner Galopprennbahn bezog der nunmehr 4jährige Hengst am Ostermontag eine Niederlage und muss weiter auf den ersten Sieg seit dem Derby-Erfolg warten. Mit Eduardo Pedroza im Sattel stand Waldpark diesmal noch in der Gunst der Wetter ganz oben und bestritt die Prüfung als 20:10 Favorit, eine echte Siegchance hatte er in der Endphase des Rennens allerdings nicht.
Der 150:10 Außenseiter Mighty Mouse aus dem Bremer Quartier von Pavel Vovcenko drückte dem Rennen Start-Ziel seinen Stempel auf. Der in Großbritannien als Jockey aktive Frederik Tylicki, in Köln als Sohn des ehemaligen deutschen Championjockeys Andrzej Tylicki aufgewachsen, zeigte auf dem weichen Geläuf genau das richtige Tempogespür, um mit der Taktik des Frontrenners auch im Ziel noch den Kopf vorn zu haben. Waldparks Angriff an der Innenseite fehlte die Durchschlagskraft, um zu ihm aufschließen zu können. Mit einer halben Länge Vorsprung brachte der 4jährige King’s Best-Sohn den Sieg sicher nach Hause, profitierte dabei allerdings auch von der für ihn günstigen Gewichtskonstellation gegenüber Waldpark und anderen Konkurrenten.
Der Derby-Sieger verdrängte auf den letzten Metern den stets im Vordertreffen postierten Riesenaußenseiter Perfect Son (Wladimir Panov) noch von Rang 2, für den Schützling von Clemens Zeitz ist allerdings selbst der 3. Platz ein überraschender Platzierungserfolg. Hinter dem vorderen Trio klaffte schon eine größere Lücke zum Rest, der von Gestüt Schlenderhans Atempo (Adrie de Vries) auf Rang 4 angeführt wurde. Der Neubeginn des Hirschberger-Schützlings, der seit seinem Bremer Erfolg im letzten Juni nicht mehr gelaufen war, fiel unauffällig aus. Der als Co-Favorit gestartete Atempo blieb zwei Längen vor dem Silvaner (Andrasch Starke), der in der Endphase nicht zulegen konnte.
In den beiden Kölner Prüfungen für den Derby-Jahrgang am Ostermontag dominierten erneut Vertreter der Quartiere von Peter Schiergen und Mario Hofer, die schon in den letzten Wochen mit ihren Dreijährigen auf sich aufmerksam gemacht haben. In der den Stuten vorbehaltenen Meilenprüfung siegte die von Peter Schiergen für das Gestüt Brümmerhof trainierte Cherry Danon mit Andrasch Starke im Sattel leicht mit drei Längen Vorsprung vor Liszar Jo (Adrie de Vries) und Reine Liberte (Andre Best). Im ausschließlich von Hengsten bestrittenen Steherrennen konnte der von Mario Hofer betreute Goldsiegel beim Lebensdebüt positiv überraschen. Zu einer Siegquote von 71:10 kam der von Terence Hellier gerittene Samum-Sohn sicher mit einer dreiviertel Länge Vorsprung auf Stall Nizzas Nexius (Alexander Pietsch) und Gestüt Wittekindshofs Event Next (Eduardo Pedroza) zum Zug.