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Mehr Tempo am zweiten Tag

200.000gns. kostete diese Mehmas-Stute. Foto: Tattersalls

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 845 vom Freitag, 29.11.2024

Vier Tage umfasst die alljährliche December Foal Sale von Tattersalls, in diesem Jahr fällt sie komplett auf den November, wobei in dieser Woche am Dienstag und Mittwoch auktioniert wurde, der Donnerstag aber frei war. Denn vor dem dritten Auktionstag, an dem traditionell die mutmaßlich besten Offerten in den Ring kommen, gab es einen Tag zur Besichtigung ohne Versteigerung. 

Begonnen hatte es Dienstag mit einer doch sehr realistischen Sessionen im unteren Bereich. Eine ganze Reihe von Fohlen verließ die Halle unverkauft, so manches Angebot erzielte einen Preis, der nicht annähernd kostendeckend war. An diesem Tag wechselten nur 61% der Fohlen einen neuen Besitzer, einmal mehr wurde deutlich, dass zwischen oben und unten im Markt eine große Lücke klafft. Die guten Geschäfte, die im höheren Preisbereich gemacht werden, können nicht überdecken, dass es sich nicht mehr lohnt, Nachkommen von unmodernen Hengsten aus schwachen Mutterlinien in den Ring zu schicken. 

Doch ganz anders sah es am Mittwoch aus, als deutlich mehr Qualität im Ring war. 82% betrug die Verkaufsrate, der Schnitt pro Zuschlag lag bei 44.098gns. und damit um sieben Prozent höher als am korrespondierenden Tag des Vorjahres, 17 Fohlen wurden für 100.000gns. und mehr verkauft. 

Den Höchstpreis von 200.000gns. erzielte eine vom Plantation Stud angebotene Mehmas-Tochter aus der zweijährig auf Listenebene erfolgreichen Natalia’s Joy (Lope De Vega). Der Agent Daniel Creighton war im Auftrag des Profi-Fußballerns Ryan Kent tätig, der langfristig eine Rennkarriere mit ihr anstrebt. Kent, bis vor kurzem bei Fenerbahce Istanbul unter Vertrag, aktuell vereinslos, hat sich in jüngster Zeit einen kleinen Rennstall aufgebaut, Karl Burke ist der Trainer. 

Für einen Havana Grey-Sohn aus der listenplatziert gelaufenen Fairy Dust (Gregorian) gab es 180.000gns., ausgegeben vom irischen Yeomanstown Stud, das ihn im kommenden Jahr erneut in den Ring schicken wird. Am Ende des Tages hatten diese Pinhooker, die O’Callaghan-Familie, für sieben Fohlen 728.000gns. ausgegeben. Darunter war auch ein Blue Point-Hengst aus der Linie von Assert (Be My Guest) und Bikala (Kalamoun) für 175.000gns. 

Nicht untätig war der Großinvestor Kia Joorabchian. Über Alex Elliott wurde für 170.000gns. eine Havana Grey-Schwester des Listensiegers Holguin (Havana Grey) erworben. 

Von den Hengsten mit dem ersten Jahrgang im Ring ist Minzaal (Mehmas) zu erwähnen. Bis Mittwoch wurden 16 Nachkommen des Shadwell-Hengstes zu einem Schnitt von 50.438gns. verkauft, angeführt von einem Hengst aus einer Oasis Dream-Stute, der für 165.000gns. an das Tally-Ho Stud ging. Gefragt waren zudem von den jungen Hengsten die Nachkommen von Perfect Power (Ardad). Acht Lots von ihm fanden zu einem Schnitt von 52.375gns. einen neuen Besitzer. Am Dienstag hatte ein Hengst aus dem ersten Jahrgang von Space Traveller (Bated Breath) mit 82.000gns. den Höchstpreis erzielt. 

Mit zwei Fohlen war das Gestüt Westerberg nach Newmarket gereist. Eine Torquator Tasso-Stute aus der Tao Te Ching (Lope de Vega) wurde im Nachverkauf für 12.000gns. an Isinglass Bloodstock abgegeben, während ein Sergei Prokofiev-Hengst aus der Bastille (Saddex) bei 24.000gns. unverkauft die Halle verließ. Philipp von Stauffenberg ersteigerte für 90.000gns. eine Kodi Bear-Stute aus der Familie des Gr. I-Fliegers The Tin Man (Equiano). Am ersten Auktionstag erwarb Wilhelm Bischoff im unteren Preisbereich Stuten von Ardad und Bated Breath. 

Die Schwergewichte der Auktion kommen an diesem Freitag in den Ring. Dazu zählen etwa sieben Nachkommen von Frankel, so eine Schwester des Gr. I-Siegers und Deckhengstes Chaldean (Frankel), Und auch der von Sea The Stars stammende Bruder des Derbysiegers Fantastic Moon (Sea The Moon) aus der Stauffenberg-Zucht wird unter dem Consignment von Castlebridge versteigert.

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