Der Mülheimer Galopprennverein vom Raffelberg (MRR) unternimmt alle Anstrengungen, um die Finanzlage zu verbessern. Dazu gehören auch Verhandlungen mit der örtlichen Sparkasse, bei der noch rund 1,4 Millionen Altlasten abzutragen sind. Die Sparkasse will mitziehen - auch bei dem Wunsch, auf die aktuell günstigeren Zinsen einzugehen. Freilich werden einige Forderungen gestellt, um zu einer neuen Übereinkunft zu kommen. Das gab das MRR-Präsidium bei einer Mitgliederversammlung bekannt.
So soll ein Finanzexperte eine aktuelle Liquiditätsanalyse vornehmen. Ein weiterer Fachmann soll den Sanierungsbedarf feststellen. Darüber hinaus erwartet der Kreditgeber, der nach wie vor Sponsor eines Renntags am Raffelberg bleibt, dass alle, die auf der Rennbahn arbeiten, beispielsweise die sechs ansässigen Galoppertrainer, sowie die Mitglieder des Rennvereins sich an der Konsolidierung der Finanzen beteiligen.
Helfen wird dabei auch der französische Wettanbieter PMU, der mit seinem deutschen Partnerunternehmen German Tote eine Kooperation eingegangen ist und 51 Prozent der Firma, bei der es sich um eine Tochtergesellschaft der deutschen Galopprennvereine handelt, übernommen hat. Die Franzosen übertragen eine ganze Reihe von Rennen aus Mülheim nach Frankreich, wo die Rennen auch bewettet werden können. Das soll den leicht schwächelnden Wettboom im Nachbarland ankurbeln, andererseits gibt es als Gegenleistung für den Mülheimer Veranstalter für die in diesem Jahr fest eingeplanten Renntage einen Rennpreiszuschuss in Höhe von 90.000 Euro.
Damit sind für den Veranstalter vom Raffelberg deutlich mehr als die Hälfte aller Rennpreise sichergestellt. Los geht es bereits beim Saisonauftakt am Samstag, 25. April, wenn die ersten vier von geplanten sieben Rennen durch die PMU finanziell abgesichert sind.
Aber auch von anderen Seiten kommt Hilfe. So haben sich die sechs Mülheimer Trainer mit einer Erhöhung der Nutzungsgebühren auf der Rennbahn einverstanden erklärt, wobei diese Gebührenerhöhung an die Pferde-Besitzer weitergegeben wird. Andererseits können auch die Trainer von einer attraktiven Neuerung profitieren. Die alte Sandbahn wurde von Grund auf erneuert, präsentiert sich seit einigen Tagen in tadellosem Zustand und bietet beste Trainingsbedingungen für die am Raffelberg beheimateten Galopper.
Die Kosten für die neue Sandbahn liegen bei rund 100.000 Euro, wobei der größte am Raffelberg beheimatete Rennstall, der aktuell 69 Pferde dort trainieren lässt, bereits eine Kostenbeteiligung von 77.000 Euro fest zugesagt hat. Auch ein zweiter Rennstall kündigte bereits an, sich ebenfalls an den Kosten beteiligen zu wollen.
Um zu demonstrieren, dass sich auch die Mitglieder des Rennvereins an der Konsolidierung der Finanzen beteiligen, trat die Vereinsführung mit der Bitte an die Mitglieder heran, sich mit einer freiwilligen Spende von jeweils 200 Euro einzubringen. Auch der auf dem Gelände beheimatete Golfclub zeigte sich äußerst großzügig und spendete 20.000 Euro.
Den Weg „in eine bessere Zukunft bei einer Niveau-Anhebung der Infrastruktur“, so Vorstandsmitglied Ralf Schmitz, wird von vier Vorstandsmitgliedern begleitet. Erneut mit von der Partie sind dabei als Präsident Hans-Martin Schlebusch sowie Dirk von Mitzlaff und Ralf Schmitz. Für den Juristen Joachim Orilski, der nicht mehr kandidiert hatte, gehört nun der 66jährige Gerd Wesemann, seit vielen Jahren ein Freund des Galopprennsports, dem Präsidium des Rennvereins an.
Bei der Mitgliederversammlung sah man auch einige bekannte Gesichter. So waren Ehrenmitglied Monika Märzheuser, Alttrainer Uwe Ostmann und sein noch aktiver Kollege Bruce Hellier vor Ort.
Der Saisonstart findet in vier Wochen am Samstag, 25. April, statt.
Quelle: Redaktion MSPW
Weitere Infos: www.muelheim-galopp.de