Lando wieder in Ittlingen
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Nach sechs erfolgreichen Jahren im Haras d'Etreham, einer der renommiertesten Zuchtstätten für Vollblüter in Europa, kehrt Gestüt Ittlingens Lando zur Decksaison 2011 wieder an seine Geburtsstätte zurück. Acatenangos bester Sohn wird aber auch daheim seine Karriere als Stallion fortsetzen. „Die Entscheidung, Lando wieder nach Hause zu holen, ist eher emotional als rational bestimmt, denn die Nachfrage nach Lando in Frankreich war weiterhin ungebrochen“, sagen Janet Leve-Ostermann und Manfred Ostermann, die Besitzer des Grandseigneurs der deutschen Deckhengste und fahren fort, „mit Lando verbinden sich so viele unglaubliche und unvergessliche Momente, da wollten wir ihn im nun fortgeschrittenen Alter einfach wieder näher bei uns haben.“
Lando – mit diesem Namen ist für immer eine der Sternstunden des deutschen Galopprennsports und der deutschen Vollblutzucht verbunden. Im Jahre 1995 triumphierte der damals fünfjährige Ittlinger als erster und bislang einziger deutscher Vertreter im Japan Cup, dem zu jener Zeit höchstdotierten Galopprennen der Welt. Mit dieser herausragenden Leistung brachte er die deutsche Vollblutzucht in den internationalen Fokus, aus dem sie danach nie mehr verschwunden ist. Der zweifache Galopper des Jahres war nach einer überragenden Rennkarriere mit insgesamt sieben Gruppe-I-Erfolgen gleichsam der Türöffner und Wegbereiter für den danach mehr und mehr einsetzenden Siegeszug der deutschen Vollblutzucht auf internationalem Parkett.
Landos Karriere ist von Superlativen begleitet. Er war lange der Top-Verdiener des deutschen Turfs, bis er von seinem Sohn Paolini abgelöst wurde. Er hält immer noch die schnellste je von einem deutschen Vollblüter im Ausland aufgestellte Zeit über 2400 Meter (2:24,6 Min. Tokio) und hält über diese Distanz immer noch den Bahnrekord (2:24,8 Min.) in Mailand.
Der Deckhengst Lando knüpfte nahtlos an die Erfolge des Rennpferdes an. Mit einem Pedigree, das allerhöchsten Ansprüchen genügt und frei von Northern Dancer-Blut ist, wurde Lando gleich ein gefragter Stallion. Aus bislang zwölf Jahrgängen erwuchsen noch in jedem Jahrgang Gruppe I-Pferde. Sechs individuelle Gruppe-I-Sieger (Paolini, Epalo, Intendant, Gonbarda, Prince Flori und Donaldson) sowie mehr als 50 Stakes-Sieger zieren seinen bisherigen Deckrekord. Und auch absolute Cracks auf der Hindernisbahn wie Air Force One oder Sharstar hat er schon vorzuweisen. Ein ganz besonderes Highlight und der Beweis für die Härte, die Lando zu vererben imstande ist, stellt sein Sohn Caracciola dar, der elfjährig das berühmte Cesarewitsch Handicap und zwölfjährig die Queen Alexandra Stakes während des Royal Ascot Meetings gewann und damit zum ältesten Royal Ascot Sieger aller Zeiten avancierte.
Mit großem Erfolg (im Ranking Starter/Stakes-Pferde belegte Lando 2009 Rang zehn in Europa) und vollen Büchern deckte er in den vergangenen Jahren im französischen Vorzeige-Gestüt, Haras d`Etreham. Aus jüngster Vergangenheit sind aus seinen französischen Jahrgängen Calvados Blues oder aktuell Ivory Land hervorzuheben und ganz besonders auch der Spitzen-Dreijährige Scalo als u.a. frischer Sieger des Prix Guillaume d`Ornano (Gr.II) und Nicea, Dritte im Preis der Diana (Gr.I).