Wenn ein Deckhengst Champion mit seinem ersten Jahrgang wird oder zumindest mit seinen Zweijährigen gleich in der Oberliga mitspielt, dann ist das keineswegs eine Garantie für eine zukünftig strahlende Vererberkarriere. Es hat genügend Beispiele von Hengsten gegeben, die fulminant gestartet sind, um alsbald wieder in der Bedeutungslosigkeit zu verschwinden. Dutch Art (Medicean), Sieger zweijährig im Prix Morny (Gr. I) und in den Middle Park Stakes (Gr. I), hatte letztes Jahr einen hervorragenden Start in der Zucht und es scheint, als ob der einstige Spitzenflieger auch nachhaltig vererben kann. Caspar Netscher, ein zweijährig hart geprüfter und erfolgreicher Hengst, hat seine Klasse auch dreijährig bewiesen, nicht zuletzt durch seinen Sieg im Mehl-Mülhens-Rennen, das aufgrund seines Preisgeldes ein erfolgreicher Weidegrund für englische Ställe geworden ist. Deutsche Züchter haben sich Dutch Art, dessen Decktaxe im Cheveley Park Stud dieses Jahr von 5.000 auf 12.000 Pfund gestiegen ist, bisher nur zögerlich genähert, Görlsdorf war da, auch Graf und Gräfin Stauffenberg. Mit dem Import Arabian Falcon hat der Hengst allerdings einen der besten dreijährigen Flieger in hiesigen Ställen.
Caspar Netscher hat als Jährling 25.000 gns gekostet, als Zweijähriger bei der Breeze Up in Newmarket 65.000 gns., Anbieter war damals die Rennreiterin Katie Walsh. Er hat auch, wie das Pedigree der Woche aufzeigt, mütterlich eine vorzeigbare Abstammung, denn auch weiter hinten findet man eine ganze Serie von weiteren Black Type-Pferden, ist doch die dritte Mutter von Caspar Netscher die einflussreiche Reprocolor (Jimmy Reppin), deren Nachkommen u.a. auch im Capricorn Stud und im Gestüt Schlenderhan zu finden sind. Die Mutter Bella Cantata ist inzwischen nach Südafrika ausgeführt worden und ist aktuell tragend vom Maine Chance Farm-Deckhengst Silvano (Lomitas).