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Infektiöse Anämie (EIA): Alle Tests negativ

Ein infiziertes Rennpferd und die Folgen. Foto: Patrick Gibson

Autor: 

Frauke Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 236 vom Donnerstag, 11.10.2012

"Bei keinem der insgesamt 292 auf „Ansteckende Blutarmut“ getesteten Rennpferde der Galopprennbahn in Köln-Weidenpesch hat es bisher einen positiven Befund gegeben", so lautet die gute Botschaft, die am Montag von der Stadt Köln und dem Direktorium für Vollblutzucht und Rennen gemeinschaftlich herausgegeben worden ist. Auf Nachfrage ergänzt Dr. Egbert Lechtenböhmer, Leiter des zuständigen Veterinäramtes Köln, dass auch alle anderen in Deutschland getesteten Vollblutpferde - insgesamt bisher 655 - negativ seien. Allerdings kann noch keine Entwarnung gegeben werden, denn erst nach einem zweiten Test in 90 Tagen kann ausgeschlossen werden, dass sich ein Pferd infiziert hat. Doch "einen Grund zur Panik gibt es nicht", betont Lechtenböhmer, der im Moment viele aufgeregte Pferdebesitzer aus allen Lagern beruhigen muss, "die Infektiöse Anämie ist sehr selten und die Infizierungsgefahr in West-Europa sehr gering."

Unklar ist jedoch weiterhin, wie sich das Rennpferd, dessen positives Testergebnis am 01. Oktober zur dreimonatigen Quarantäne-Sperre der Kölner Rennbahn und zum Startverbot von Titelverteidigerin Danedream im 91. Prix de l'Arc de Triomphe geführt hat, überhaupt infizieren konnte: "Da warten auch wir alle gespannt auf das Ergebnis der Bundesforschungsanstalt für Tiergesundheit, dem Friedrich-Loeffler-Institut auf der Insel Riems", ergänzt Lechtenböhmer, "da wird ein geneologisches Printing gemacht, um herauszufinden, woher der Stamm des Virus' stammt, mit dem sich das Rennpferd in Köln infiziert hat." Alle anderen positiven Fälle hatten sich durch Blutplasma eines infizierten Spenderpferdes in der Tierklinik am Kottenforst bei Bonn infiziert, das Rennpferd in Köln habe jedoch kein Blutplasma erhalten, auch seien nach dem jetzigen Sachverhalt die normalen Infizierungswege durch stechende und blutsaugende Insekten eigentlich auszuschließen (mehr Informationen in der Gastkolumne von Dr. Thomas Weinberger: Klick!). Das Ergebnis sei Ende der nächsten Woche zu erwarten, so Lechtenböhmer, "möglicherweise werden wir dann einige Annahmen revidieren müssen."

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