Das große Mullins-Festival
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TurfTimes:
Der englisch-irische Hindernissport ist reich an Stars der Vergangenheit und der Gegenwart, Pferde, die oft lange Karrieren absolvieren, da Gestütskarrieren eher nicht in Frage kommen. Ein Star der Gegenwart und auch der Zukunft ist Faugheen (Germany), sieben Jahre jung, bei zehn Starts ebenso oft erfolgreich. Die zweistellige Zahl erreichte er am letzten Freitag im irischen Punchestown, als er das mit 200.000 Euro dotierte Champion Hurdle (Gr. I) über 3200 Meter gewann, dabei mit Arctic Fire (Soldier Hollow) und Dell’Arca (Sholokhov) gleich zwei Vertreter der deutschen Zucht auf die Plätze verwies, vier Pferde waren nur am Start.
Die Laufbahn von Faugheen begann im April 2012 mit dem Sieg in einem Point-to-point-Rennen in Ballysteen, ein Jahr später gewann er, bereits in der Obhut von Willie Mullins, ein National Hunt-Flachrennen in Punchestown. Im November 2013 startete er zum ersten Mal erfolgreich über Hürden, acht weitere Erfolge folgten, ein Ende ist noch nicht abzusehen – weniger erfreulich für seinen Trainingsgefährten Arctic Fire, der sowohl im Champion Hurdle in Cheltenham wie jetzt auch in Punchestown seine Überlegenheit anerkennen musste. Als Fohlen hatte er bei Tattersalls 4.000 Euro gekostet, drei Jahre später erlöste er bei Goffs in Irland 12.000 Euro.
Alles nach Plan lief es tags darauf für Annie Power (Shirocco), die im Mares Champion Hurdle (Gr. I) unter Ruby Walsh eine Klasse für sich war und die Konkurrenz mit zehn Längen Vorsprung abfertigte. Zuletzt in Cheltenham war sie in exponierter Position im dortigen Mares Hurdle (Gr. I) an der letzten Hürde gefallen. Die sieben Jahre alte Tochter der Anno Luce (Old Vic) aus der bekannten Röttgener Familie hat jetzt bei 14 Starts zwölf Rennen gewonnen.
Für ihren Trainer Willie Mullins war Punchestown in diesem Jahr ein besonderes Meeting, mit 16 Siegen stellte er einen neuen Rekord auf. In der Saison 2014/2015 hat Mullins in England und Irland insgesamt stolze fünfzig Gr. I-Rennen über Hindernisse gewonnen.