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Grewe und Delozier beherrschen den Grafenberger Renntag

Rubaiyat ist einer von zwei Top-Treffern für Henk Grewe und Lukas Delozier in Düsseldorf. Foto: Dr. Jens Fuchs

Autor: 

Daniel Delius

Stefan Oschmann, CEO des Dax-Konzerns Merck, gibt seinen Rennpferden in der Regel persische Namen, seine Ehefrau kommt aus dem Iran. Rubaiyat, ein zwei Jahre alter Hengst, wurde nach einer persischen Gedichtform benannt, was ihn möglicherweise zu größeren Taten beflügelt. Heute gewann er vor 4.700 Zuschauern auf der Düsseldorfer Galopprennbahn sehr souverän den über 1600 Meter führenden Junioren-Preis (Listenrennen, Dotierung 25.000 Euro) ein Rennen das in der Vergangenheit sogar von späteren Derbysiegern beherrscht wurde.i

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In diese Richtung wird es für Rubaiyat eher nicht gehen. „Es ist ein Meilenpferd, eine weitere Strecke wird schwierig für ihn“, kommentierte Trainer Henk Grewe. Und im Derby werden nun einmal 2400 Meter verlangt. Der Hengst hatte Mitte der Zielgeraden den lange führenden englischen Gast Frankel’s Storm im Griff, Jockey Lukas Delozier musste am Ende nur noch das Nötigste tun. Erst vor zwei Wochen war er in Dresden zum ersten Mal überhaupt am Start gewesen, hatte schon da ein kleineres Rennen für sich entscheiden können. „Die kurze Startfolge hat mir schon etwas zu denken gegeben“, meinte Grewe, „aber er hatte das alles gut überstanden und hat sehr gut gefressen.“ Ein guter Appetit ist halt bei Rennpferden ein Zeichen von Wohlbefinden – so einfach ist das.

Und eine Stunde später war es erneut das Team Grewe/Delozier, das sich nach dem mit 52.000 Euro dotierten BBAG-Auktionsrennen, dem Großen Preis des Porsche Zentrum Düsseldorf, bei der Siegerehrung wiederfand. Zavaro war der Sieger in der zweiten wichtigen Zweijährigen-Prüfung des Tages, dreimal war er zuvor platziert gewesen, jetzt gab es den ersten Erfolg gleich in einem Top-Rennen. Passenderweise ist Mitbesitzer Christoph Holschbach auch einer der wichtigen Sponsoren des Tages gewesen. „Eigentlich hatte ich schon zuletzt mit einem Sieg gerechnet“, spielte Grewe auf einen zurückliegenden Start in Mülheim an, „aber da hat ihm irgendetwas nicht gepasst.“

Es ist eine glänzende Saison, die der in Köln ansässige Trainer hinlegt, gerade mit jungen Pferden hat er enormen Erfolg. Die erste Deutsche Meisterschaft in seiner Berufssparte ist ihm ohnehin nicht mehr zu nehmen, er führt die Statistik mit deutlichem Vorsprung an. 48 Rennen hat er allein in Deutschland gewonnen, dazu kommen noch zahlreiche Erfolge in Frankreich, eine steile Karriere für den 36jährigen.

Zumindest ein Heimsieg war zu verzeichnen und das war dann gleich eine große Überraschung: Dafür sorgte Pensante, ein Schützling von Ertürk Kurdu, der in diesem Jahr bislang die Konkurrenz in der Regel von hinten gesehen hatte. „Auf trockenem Boden läuft er nicht so gut“, sagte der Trainer, „den hatten wir in diesem Sommer halt immer. Aber heute hat es gepasst.“

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