Drucken Redaktion Startseite

Dortmund startet im Zeichen der Championatskämpfe am Sonntag in die neue Sandbahnsaison

Auftakt zur Dortmunder Sandbahnsaison

Autor: 

Turf aktuell

Sandbahnrennen auf dem ältesten, seit 1981 bestehenden deutschen Allwetterkurs in Dortmund-Wambel waren phasenweise eine lukrative Angelegenheit für den Veranstalter. Hohe Wettumsätze in siebenstelligen Regionen pro Renntag (allerdings in Vor-Euro-Zeiten) bei geringem Preisgeldvolumen machten den Dortmunder Rennverein jahrelang vom Allerheiligentag bis Ende Februar glücklich. Doch diese Zeiten liegen lange zurück, die Wetteinsätze sanken im letzten Jahrzehnt kontinuierlich in ungeahnte Niederungen. Statt Lust an den Sandbahnrenntagen im Winter empfand der Veranstalter zunehmend Frust. Die Zahl der Renntage wurde reduziert, die Durchführung nur nach finanziellen Unterstützungszusagen des Dachverbandes in Angriff genommen.

In diesem Winter startet Dortmund erst am Sonntag in seine Sandbahnsaison 2011/12. Zehn Rennen mit einer wahren Starterflut stehen beim Dortmunder Auftakt auf dem Programm, offensichtlich besteht bei den Ställen Nachfrage nach diesen Rennen. Sportlich genießt die Prüfung für den jüngsten Jahrgang zur Eröffnung des Renntags den höchsten Stellenwert.

Hier kommt mit Prince of Rules ein jüngst in Frankfurt bereits auf Gras siegreicher Youngster als klarer Favorit an den Start. Er könnte auch für seinen Trainer Waldemar Hickst und Jockey Alexander Pietsch einen wichtigen Treffer im aktuellen Championatskampf beisteuern. Pietsch liegt gleichauf mit Filip Minarik an der Spitze der Championatswertung der Jockeys und braucht ebenso wie Waldemar Hickst, der aktuell Zweiter in der Trainerwertung hinter Andreas Wöhler ist, jeden Sieg für den ersten Gewinn des deutschen Championats. Für Hickst ist Prince of Rules allerdings der einzige Starter in Dortmund, Wöhler sattelt an diesem Wochenende niemanden und hofft, dass der derzeit drei Punkte betragende Vorsprung reicht.

Der Hickst-Youngster muss sechs Konkurrenten in die Schranken weisen. Darunter verfügen nur der bereits in Frankfurt deutlich hinter Prince of Rules endende Gröschel-Schützling Hour of Power (Andreas Suborics) und die belgische Gaststute Ordensband (Pascal Van de Keere), die sogar schon auf eine Platzierung bei einem Sandbahnrennen in der Heimat verweisen kann, schon über Rennerfahrung, das restliche Quartett debütiert in Dortmund. Unter den Debütanten befindet sich mit dem Paolini-Sohn Travel (Dennis Schiergen) auch ein Vertreter des Kölner Asterblütestalles.

In Abwesenheit von Titelverteidiger Eduardo Pedroza, der an diesem Wochenende an der World Super Jockey Series in Japan teilnimmt, versuchen sowohl Alexander Pietsch als auch Filip Minarik sich vorentscheidend abzusetzen, bevor der amtierende Champion am nächsten Wochenende wieder auf der Neusser Sandbahn in das Geschehen eingreifen kann. Pietsch hat dabei auch in einem Altersgewichtsrennen mit dem ehemaligen Gruppe-Sieger Toughness Danon eine erstklassige Chance auf einen weiteren Punkt im Championatskampf. Der 5jährige Tiger Hill-Sohn wurde bei den Baden-Badener Herbstauktion für 13.000 Euro verkauft und soll unter neuer Regie von Christian von der Recke am Sonntag erste Amortisation für den Stall Chevalex als neuem Besitzer des in diesem Jahr bereits mit zwei Geldprämien in Listenrennen ausgestatteten Wallachs erbringen.

Während Pietsch damit in den ersten beiden Dortmunder Rennen seine besten Chancen hat, schlägt Minariks Stunde erst im weiteren Verlauf des Renntags. Vor allem in einem mittleren Handicap auf Fliegerdistanz hat er einen heißen Favoriten unter dem Sattel. Der im Sommer noch auf höchstem Handicap-Parkett siegreiche und zuletzt auf Gruppe-Ebene gelaufene Hofer-Schützling Combat Zone kann auf Sand unter deutlich günstigeren Gewichtsbedingungen an den Start gehen, allerdings ist die in Dortmund zu absolvierende Fliegerdistanz normalerweise nicht sein Betätigungsfeld.

Verwandte Artikel: