Coolmore und Darley kaufen ein

Die eintägige Fasig Tipton March Sale am vergangenen Montag in Florida wurde zu einer "Boutique Sale": Ein gegenüber dem Vorjahr deutlich verknapptes Angebot, dafür eine bessere Qualität. Das führte dazu, dass im Gesamtergebnis sogar annähernd der Umsatz des Vorjahres erreicht wurde, beim Schnitt pro Zuschlag erheblich zugelegt wurde. Als Beweis für die aktuelle Stärke des amerikanischen Marktes taugte die Auktion trotzdem eher weniger, denn es fehlte der Mittelmarkt. Zudem engagierte sich Scheich Mohammeds züchterischer Berater  John Ferguson wie immer bei Fasig-Tipton weit stärker als auf anderen Versteigerungen. Die Auktionsgesellschaft steht im Besitz eines in Dubai ansässigen Unternehmens.

Den höchsten Preis des Tages zahlte allerdings Coolmore. Bei 1,3 Millionen $ fiel der Hammer, als ein Hengst aus dem ersten Jahrgang des Kentucky Derby (Gr. I)- und Preakness Stakes (Gr. I)-Siegers Big Brown (Boundary) im Ring war. Er war in den Tagen vor der Auktion von einer Flut von Interessenten unter die Lupe genommen worden, hatte beim Breezing die 200 Meter in 10,2 Sekunden absolviert. Demi O'Byrne bekam schließlich den Zuschlag, der Amerikaner John Moynihan war Unterbieter. "Er ist ein sehr gut aussehender Hengst mit einer tollen Aktion", kommentierte O'Byrne, der noch keine Prognosen über die Zukunft geben wollte. "Wir nehmen ihn erst einmal mit nach Kentucky und entscheiden dann, ob er in den Staaten bleibt und nach Irland geht." Er war ein Angebot der International Equine Acquisition Holdings (IEAH), in deren Farben auch Big Brown lief. Der jetzt Zweijährige kostete als Jährling 220.000 $, "unter 750.000 Dollar hätten wir ihn nicht abgegeben", meinte IEAH-Präsident Michael Lavarone.

Vier Zweijährige ersteigerte Godolphin, es waren allesamt finanzielle Hochkaräter. Bis zu 1,2 Millionen $ mussten John Ferguson und David Loder als Beauftragte von Scheich Mohammed gehen, um einen Sohn des Spitzenhengstes Distorted Humor (Forty Niner) zu ersteigern. "Wir waren schon etwas überrascht, dass er einen so hohen Preis erzielte", meinte Loder, "aber alle wollten ihn haben, wir eben auch." Der Hengst aus der Familie des Champions Arts and Letters (Ribot) hatte als Jährling 180.000 $ gekostet und war somit ein großer Pinhook-Erfolg für den Anbieter Lynn Boutte. Godolphin erwarb im höheren Preisbereich noch Söhne von Bernardini, Hard Spun und Malibu Moon, "wir haben sie schon mit Blickrichtung Royal Ascot gekauft", erläuterte David Loder. Scheich Mohammed hatte nach Loders Aussage seine Kaufentscheidung nach dem Ansehen der Breeze Up-Videos getroffen.

Noch besser war die Gewinnspanne beim dritten "Millionen"-Pferd der Auktion. 70.000 $ hatte ein Tapit-Sohn aus einer Kingmambo-Stute als Jährling in Keeneland gekostet, der Agent Nick Sallusto war jetzt für eine glatte Million Dollar der Käufer. John Stephens war der alles andere als unzufriedene Anbieter.

Fasig-Tiptons Präsident Boyd Browning machte den im Vergleich zum Vorjahr etwas späteren Termin mit für den guten Umsatz verantwortlich, bedauerte aber den quantitativ übersichtlichen Katalog. "Wir hätten gerne mehr Pferde versteigert", sagte er, "aber damit müssen inzwischen alle Auktionshäuser angesichts der kleineren Jahrgänge leben."

Fasig Tipton Florida Sale - Salestopper

Fasig Tipton Florida Sale