Aufgalopp 391: Zu den jungen Wilden nach kurzer Rennkarriere!
Autor:
TurfTimes:
Die Meldung, dass der diesjährige Prix Robert Papin (Gr. II)-Sieger Gutaifan im kommenden Jahr als Deckhengst in Irland aufgestellt wird, hat in der Szene keine besondere Aufregung ausgelöst. Schließlich ist es der Sinn von Rennsport und Zucht, dass erfolgreiche Rennpferde, wenn sie denn im Status eines Hengstes sind, ihr Können an ihre Nachkommen weitergehen. Das Bemerkenswerte an diesem Gutaifan nun aber ist, dass er sich im zarten Alter von zwei Jahren befindet und sich offensichtlich bester Gesundheit erfreut. Er könnte also durchaus noch ein, zwei Jahre weiter in gut dotierten Kurzstreckenrennen an den Start gehen und das Vermögen seines Besitzers mehren, der im Übrigen Al Shaqab Racing ist. Macht er aber nicht, er wird Deckhengst, das ist inzwischen kommerziell interessanter.
Schon sein Vater Dark Angel ging nach seiner erfolgreichen Zweijährigen-Kampagne ins Gestüt, mit der unsinnigen Begründung, er sei ein reines 1400-Meter-Pferd und dafür gäbe es für ältere Pferde keine Rennen. Es wird in der Zucht halt mehr Geld verdient. Rechnen wir bei Gutaifan für 2016 einmal konservativ mit einer Decktaxe von 5.000 Euro – sie ist noch nicht veröffentlicht – und einhundert Bedeckungen. Soviel Geld kann er, bei allem Respekt auf der Rennbahn nicht verdienen.
Der sportliche Gedanke gerät da immer mehr in den Hintergrund, selbst bei Besitzern, denen man das eigentlich gar nicht zugetraut hätte. Anthony Oppenheimer, der das Geld bestimmt nicht braucht, hat schon Mitte des Jahres erklärt, dass mit Golden Horn Ende der Saison definitiv Schluss sei. Und Hamdan Al Maktoum hat bezüglich der Rennkarriere des überragenden Fliegers Muhaarar schon jetzt den Daumen gesenkt: Ab ins Gestüt, volle Liste garantiert. Verschwunden aus dem Blick der Turf-Aficionados. Schade eigentlich.