TurfTimes:
Ausgabe 192 vom Donnerstag, 24.11.2011
Die beschaulichen Jahre im Gestüt Evershorst, als ihm zumindest in der Anfangszeit in der Regel im Jahr um die zwei Dutzend Stuten zugeführt wurden, sind für Areion längst Vergangenheit. Der noch amtierende Championdeckhengst war 2011 in Auenquelle der am meisten beschäftigte Vererber in Deutschland. Mit 94 Bedeckungen konnte er seine Zahl aus dem Jahr zuvor (47) glatt verdoppeln und auch die Qualität der Partnerinnen hat sich deutlich verbessert. Nahezu alle großen deutschen Gestüte haben Stuten nach Ostwestfalen geschickt.
Ob das 2012 quantitativ zu wiederholen ist, bleibt abzuwarten, denn mit Soldier Hollow gibt es neue Konkurrenz im eigenen Haus. Helmut von Fincks einstiger „Galopper des Jahres“ wechselt von Röttgen kommend nach Auenquelle und es dürfte als gesichert gelten, dass er im kommenden Jahr ein starkes Buch decken wird. Denn mit seinem ersten Jahrgang auf der Bahn hat er überzeugen können, wobei Pastorius im Ratibor-Rennen (Gr. III) natürlich der herausragende Sieger war. Soldier Hollow hatte dieses Jahr 23 Stuten, absolut typisch für einen Hengst im dritten Jahr, denn in diesem warten die Züchter in der Regel ab, wie sich die ersten Nachkommen zeigen.
Sehr gute Zahlen werden Jahr für Jahr aus Etzean gemeldet. Sholokhov hatte einmal mehr eine gute Liste, nahezu identisch mit den Vorjahren (2009: 63, 2010: 68), wobei mehr und mehr Stuten aus dem Ausland, insbesondere Frankreich, zu ihm gebucht werden. Lord of England konnte seine Zahl aus dem Vorjahr (53) noch einmal deutlich steigern. Es ist anzunehmen, dass das 2012 ähnlich sein wird, denn beide Hengste hatten eine absolut vorzeigbare Saison. Der Fährhofer Neuzugang Tiger Hill hatte aus dem Stand heraus fünfzig Stuten, er muss sich natürlich hierzulande erst wieder in Erinnerung bringen. Tertullian konnte 2011 nicht ganz an das Vorjahr anknüpfen, als er 68 Stuten deckte, er ist und bleibt aber ein beliebter Hengst, das ist auch die Tendenz für das anstehende Frühjahr. Das unterstreicht auch die Maßnahme von Schlenderhan, ihn von Erftmühle wieder zurück zu holen. Adlerflug in Harzburg ist erneut im Vordertreffen zu finden, für ihn steht jetzt das erwähnte dritte Jahr im Gestüt an, doch steht ein kopfstarker Stamm von dortigen Pensionären zur Verfügung, zudem wird er von führenden Gestüten unterstützt.
Lando war ein weiterer Rückkehrer, der gut angenommen wurde, ein Youngster ist er natürlich genauso wenig wie sein Altersgefährte Monsun, der, wie Schlenderhan bekannt gab, nur noch eine begrenzte Liste decken wird. Von den Neulingen hat Contat zumindest einen quantitativ guten Start erwischt, denn 27 Stuten sind sicher mehr gewesen, als man zunächst erwarten konnte. Ansteigend waren gegenüber dem Vorjahr die Zahlen von Electric Beat und Mamool, da ist nach einem jeweils guten Jahr sicher diesmal noch mehr zu erwarten, was auch für Samum gilt, der zwei individuelle Gr. I-Sieger gestellt hat.
Deckhengste in Deutschland 2011 mit Zahl der Bedeckungen (ZdB)
bis 5 Bedeckungen / Quelle: Direktorium f. Vollblutzucht und Rennen