Vorschau Köln 22. September 2013
Das Rennjahr ist noch nicht zu Ende und es gibt natürlich auch noch ein paar Highlights aber mit dem 51. Preis von Europa ist der Zenit, was die „Big Points“ dieser Saison betrifft, am Sonntag erreicht. Insgesamt ist es eine sehr offene Prüfung geworden und keiner der acht Protagonisten hat so richtig die Vormachtstellung inne. Für Zuschauer und Wetter ist das natürlich umso interessanter.
Aus Ravensberg kommen zwei Kandidaten an den Start. Mit viel Mumm wird Sunrace Stables Earl of Tinsdal gesattelt. Der kapitale Hengst war in der Vergangenheit mit seiner übereifrigen Art oft nicht einfach zu händeln aber in Baden-Baden ließ er sich bereitwillig auf die gewünschte Taktik ein und zeigte eine ordentliche Leistung. Im Training präsentiert er sich unverändert fokussiert und wirkt sehr aufgeschlossen. Die letzten Arbeiten konnten nicht besser sein und da der Earl am Sonntag das erste Mal in dieser Saison sein bevorzugtes Geläuf vorfinden wird, trauen wir ihm einiges zu.
Entgegen dem ursprünglichen Plan, Gestüt Karlshofs Seismos erst wieder in Kanada aufzubieten, wurde sehr kurzfristig entschieden, den Wallach ebenfalls im Preis von Europa an den Start zu bringen. Als davon noch nicht die Rede war, musste Seismos allerdings mit einem Kortison-Präparat behandelt werden, welches eigentlich bis spätestens Samstag abgebaut sein sollte, was wir aber sicher abgeklärt haben wollten. Im Kölner Institut waren aber leider alle Verantwortlichen unterwegs und so musste die Urinprobe bereits am Donnerstag genommen werden damit sie noch rechtzeitig in Newmarket zur Untersuchung sein konnte. Die gefundenen Rückstände waren minimal und wären am Sonntag wahrscheinlich gar nicht mehr vorhanden gewesen aber es gab eben keine 100%ige Sicherheit und das Risiko eines eventuellen positiven Dopingbefundes wollten wir nicht eingehen.
Stall Leons See the Rock könnte das Überraschungsei in diesem Rennen sein. Dem Hengst galten schon immer große Hoffnungen und sein Sieg im Badener Auktionsrennen ließ erahnen, dass er auf einem guten Weg ist, diese zu erfüllen. Nicht nur optisch, der Rock ist ein echt toller Kerl und für uns ein Kandidat, der überraschen kann.
Ninfea - eine Halbschwester zu Novellist, da schaut man natürlich schon genauer hin. Viel Ähnlichkeiten mit ihrem berühmten Bruder sind allerdings nicht zu erkennen, was wahrscheinlich auch daran liegt, dass Dr. Christoph Berglars Selkirk-Tochter äußerst „fuchsig“ daherkommt und eben auch ein Mädchen ist. Wirkte Ninfea anfangs noch recht unscheinbar, ist sie mittlerweile bildhübsch geworden und als ihre Geschwister noch an den Weihnachtsmann glaubten, war sie schon sehr klar im Kopf. In der Arbeit wirkt sie allerdings noch etwas grün und so soll sie im Preis des Porsche Zentrum Köln erstmal ohne Druck den Ernst des Lebens kennenlernen. Wir werden sehen, was sie daraus macht.
Zwar nur Fünfte aber höllisch eng - mit etwas mehr Glück hätte Stall Floridas Laquiella in Baden-Baden auch gewinnen können. Im Preis der Spielkiste startet die Stute einen erneuten Versuch im Handicap und der Trainer ist überzeugt, dass sie auf der Ziellinie weit vorne zu finden ist.
Unter ihren Möglichkeiten blieb die Görlsdorferin Maricel zuletzt in Hannover. Mit Startbox ganz außen, fand sie nie so richtig ins Rennen und konnte wenig ausrichten. In der Excelsior Hotel Ernst Stutenmeile hat sie es nun mit Box 4 um einiges günstiger erwischt und die Bodenverhältnisse sollten kein Problem für sie sein.
Mit sehr guten Gegnerinnen musste sich Stall 5-Stars‘ Lilydale bei ihrem Debüt in Baden-Baden duellieren und mit dem vierten Platz war man nicht unzufrieden. Im Sauren Dachfonds - Winterkönigin-Trial geht es jetzt gleich eine Stufe höher aber auch wenn das jetzt vielleicht verwegen erscheint, trauen wir der Stute zu, vorne mitzumischen.