Vorschau Hannover und Köln 16. Juni 2013
In Hannover gibt es nicht nur das Debüt zweier Protagonisten zu sehen, es wird auch ein Comeback geben - Christa Germann schwingt (??) sich nach einigen Jahren der Renn-Abstinenz wieder in den Sattel. Als ihr der Trainer am Telefon mitteilte, dass er von Gregor Baum gerade einen Ritt für sie angenommen hätte, dachte sie wahrscheinlich eher an ein Veteranenrennen mit „richtigen Pferden“ und weniger an ein Rennen mit Mauleseln aber gemütsmäßig nur schwer zu erschüttern hat sie sich schnell ergeben. An ihrer Kondition wird sie weniger gefeilt haben aber alle nötigen Requisiten hatte sie schnell beschafft, die fehlenden Rennstiefel hat ihr gestern noch Kollege Jozef Bojko besorgt, einzig die Hose ist noch ein offenes Thema ...
Ein Bild von einer Stute ist die Exotic Rose, die einer Besitzergemeinschaft rund um Roland Hasken gehört. Die Manduro-Tochter musste über Winter längere Zeit pausieren da sie sich eine Fissur zugezogen hatte aber das ist alles längst ausgestanden und die Stute hat schnell wieder Anschluss gefunden. Nun wird sie im Preis der VGH Vertretung Gambir & Ammar OHG, Hannover das erste Mal Seide tragen und wir denken, das wird sie auch ordentlich machen.
Elle Same, die die beste Form von allen Teilnehmerinnen mitbringt, wird allerdings schwer zu schlagen sein.
Kontinuierlich verbessert hat sich Gestüt Fährhofs Path Wind und auch wenn der Grosser Preis der VGH Versicherungen in der Breite gut aufgestellt ist, sehen wir die Anabaa-Tochter weit vorne. Der ein oder andere Regenguss vor dem Rennen würde ihr allerdings sehr entgegenkommen.
In den Farben von Rashit Shaykhutdinov geht im Preis der VGH Vertretung Christian Nicolai, Barsinghausen das erste Mal Emerald Fury an den Start. Der Kheleyf-Sohn ist ein echter Berserker, nicht böse aber ungehobelt und ohne jedes Benehmen. Seine zuweilen sehr temperamentvolle Art sorgte auch dafür, dass sich Rastislav Juracek einer Nasen-OP unterziehen musste und Janusz Kloc nun keinen Ehering mehr tragen kann weil ihm der Finger gebrochen wurde. Seine Chancen abzuwägen ist schwer weil der Hengst nicht einzuschätzen ist und wir auch nicht wissen, was diesem Fury ob der ungewohnten Kulisse so alles einfällt.
Mit viel Ehrgeiz ausgestattet ist Quaduna, die aus Fährhofer Zucht stammende Duke of Marmelade-Tochter. Zweimal war sie bisher am Start, ebenso oft kam sie auf dem Ehrenplatz ein und die Formen lesen sich nicht schlecht. Im Simon Alfred von Oppenheim-Gedächtnispreis trifft sie mit Anatol Artist und Commander Kirk auf starke Gegner aber Quaduna sollte ihnen auf den Fersen bleiben können.
Wenn sich dann im 178. Oppenheim-Union-Rennen die Boxen füllen, wird es ernst was den Fahrplan Richtung Hamburg-Horn betrifft. Als Halbbruder zu Novellist, dem Derby-Zweiten vom letzten Jahr, werden nicht wenige Blicke auf Dr. Christoph Berglars Nuntius liegen. Der Schimmel bestritt zweijährig einen Start, auch dreijährig war er bisher nur einmal in Hoppegarten unterwegs aber beide Male ging er als Sieger vom Geläuf. Die morgige Aufgabe ist natürlich eine ganz andere Liga als bisher, aber der Dalakhani-Sohn war immer der Mumm des Trainers und daran hat sich nichts geändert.
Ganz anders als noch im Frühjahr gedacht, verlief bisher die Karriere von WH Sport Internationals Saint and Sinner. Der Hengst sieht zwar klasse aus aber insgesamt ist er irgendwie so unausgegoren und es fehlt ihm noch etwas die Mitte oder wie immer man das bezeichnen mag, was man braucht um mit sich im Einklang zu sein. Diese Derby-Vorprüfung ist natürlich eine echte Herausforderung aber wir haben die Hoffnung in ihn noch nicht aufgegeben und in der Sieglosen-Klasse kann er später auch noch laufen.
Ein paar Fotos mehr vom Training der Starter sehen Sie unter www.woehler-bildergalerie.de in der Rubrik "Aktuelle Pferde".