Vorschau Hannover, Longchamp, Mailand 23. Oktober 2022
Nach einem super Lauf, bei dem ihm fast alles gelang, traf Thomas Müller plötzlich irgendwann das Tor nicht mehr richtig. Aber er hielt dann einfach so oft drauf, bis der Ball wieder reinging. So machen wir das auch.
Im Sea The Moon-Rennen kommen mit Stall Mandarins Goldini und Stall Chronos Sommersby gleich zwei Chancen an den Start. Goldini machte zuletzt in Düsseldorf sein Freischwimmer-Abzeichen, an Kondition dürfte es ihm also morgen schon mal nicht mangeln und zur besseren Fokussierung werden ihm nun Seitenblender angelegt. Familiär sehr eingebunden am Stall ist Sommersby denn auch schon seine drei älteren Schwestern Sanora, Soraya und Sarazena wurden auf Ravensberg trainiert. Der so auffällig gezeichnete Hengst ist einer von der ganz gemütlichen Sorte. Da können seine Kollegen neben, hinter oder vor ihm Steigen, Buckeln oder Drehen üben, das ficht ihn gar nicht an – Sommersby steht einfach da und wartet bis sich der Sturm wieder gelegt hat. Reaktionsvermögen hat er aber durchaus drauf, man muss nur mit einer großen Tüte an ihm vorbeilaufen. Die sieht er ganz fix und setzt sich dann auch sehr schnell in Bewegung denn da könnte ja theoretisch was für ihn zu Fressen drin sein. Nachdem der Fuchs daheim jetzt alles so gut macht, ist es Zeit für den Ernst des Lebens und das sollte Sommersby ordentlich hinkriegen. Auch ohne Tüte am Zielpfosten.
Lady Ewelina, für die Interessen von Westminster Race Horses, kam von Polen – ihr dortiger Trainer ging in den Ruhestand - zu uns und ist noch nicht allzu lange auf Ravensberg. Sprich, man kennt sich noch nicht so gut. Dass sie allerdings schnell grantig werden kann wenn ihr was nicht passt und eher auf der wachen Seite zu Hause ist, zeigte sie schon in den ersten Tagen. Bei ihrem bisher einzigen Engagement in Warschau ging die Lady als überlegene Siegerin über die Linie und wie diese Leistung einzuordnen ist, wird ihr Start im Großer Preis der Mehl-Mülhens-Stiftung zeigen.
Im Tattersalls Maiden Stakes kommt mit dem Fährhofer Rabinal ein später Debütant an den Ablauf. Der New Approach-Sohn hatte entwicklungsbedingt immer wieder kleine Stopps und so entschloss man sich, ihn einfach nochmal Zeit auf den heimatlichen Wiesen zu gönnen. Die hat er gut genutzt und sollte einen soliden Einstand liefern.
Die WALDPFAD-Trophy ist toll besetzt und für Gestüt Wittekindshofs Nina's Lob bestimmt keine leichte Aufgabe. Uns gefällt die Stute allerdings nach wie vor unverändert gut und wir haben Mumm.
Aller guten Dinge sind drei und wir hoffen, dass Jaber Abdullahs Way To Dubai im Preis des Gestüt Paschberg endlich mal diesen Soldaten wegfegt.
Wenn Waldersee im Großer Preis des Arc Siegers Torquator Tasso auf seine schwedischen Mitstreiter trifft, kann er sagen:“Da war ich auch schon.“ und er hat seine Sache in Bro Park auch wirklich gut gemacht. Hat er diese Form immer noch zur Hand, sollte er erneut ein Pferd für die Dreierwette sein.
Es hätte ein bestimmt lustiger Männerausflug von Stall Triple A werden können aber nachdem die Flüge und das Hotel so derart teuer waren, ist es jetzt nur einer, der es sich in Mailand lustig machen kann. Eigentlich war für De La Soul nach seinem Sieg im Junioren-Preis Winterpause geplant aber der Hengst wirkte noch so unternehmungslustig, dass man sich entschloss, ihn im Premio Gran Criterium aufzubieten. De La Soul ist zwar ein ausgesprochen entspannter Typ aber damit er es auch wirklich ganz entspannt hat, übernachtete man nach der ersten Etappe in Iffezheim bevor es heute Morgen weiter nach Mailand ging. Eddie hatte die Wahl wo er morgen reiten will und er hat sich für Italien entschieden. Sprich, es ist nicht der olympische Gedanke, der uns treibt und wir sind mehr als gespannt, wie sich De La Soul schlägt.
UNIA Racing ist mit Soul Train im Prix du Parc aux Daims und Manganelli im Prix «Le Parisien» in Longchamp vertreten. Soul Train kommt aus einer zehnmonatigen Pause, die einmal dem Auskurieren einer Verletzung geschuldet war und dann den Bodenverhältnissen. Soul fühlt sich auf fester Bahn nicht wohl und als abzusehen war, dass er den Sommer über eher nicht seine Bedingungen haben wird, entschloss man sich, mit ihm auf den Herbst zu warten. Über seine Chancen was zu sagen, ist schwer. Wir warten jetzt einfach mal den Start ab.
Manganelli sah zuletzt fast schon wie der Sieger aus, wurde dann aber leider kurz vor der Linie noch von Kollegen überrannt, die zum Schluss einfach spritziger waren als er. Bei einem Rennverlauf, der zu seinem Dieselmotor passt, trauen wir aber erneut ein gutes Abschneiden zu.