Vorschau Dortmund und Hannover 21. September 2014
Gehen eigene Pferde an den Start, wird ein Trainer ganz schnell zum Besitzer. Sprich, man betrachtet das Ganze aus einem anderen Blickwinkel und die Aufregung ist größer. Wenn man dann auch noch der Züchter des Pferdes ist und es seit dem Tag der Geburt kennt, kribbelt es richtig und so wird der Trainer morgen wenn Incantator im www.galopp-in-dortmund.de-Rennen an den Start kommt wahrscheinlich noch eine Zigarette mehr als sonst rauchen. War es bei Il Divo, Il Presidente und Il Comandante eher so ein spanisch/italienischer Mischmasch bei der Namensgebung, musste bei diesem Areion-Sohn Latein herhalten. Ob er wirklich zaubern kann, wissen wir noch nicht aber mit seiner drolligen und charmanten Art kann er zumindest jeden verzaubern. Seine Mutter Independent Miss ist ja eine Seele von Pferd und das hat sie bis jetzt an alle ihre Kinder weitergegeben. So auch an Incantator, der sich vollkommen arglos durch die Welt träumt, den Menschen überaus freundlich gesonnen ist und jeden Reiter spätestens am vierten Tag mit einem freudigen Grunzen begrüßt. Wie schon in der Stallparade geschrieben, meinte Paul Bosckai im Winter über ihn:"Bis jetzt ist der junge Mann mit seiner Berufswahl sehr zufrieden." und daran hat sich nichts geändert. Die Fortschritte waren nicht immer unbedingt gleich sichtbar aber er hat sich kontinuierlich zu einem sehr hübschen Kerl entwickelt. Eddie Pedroza und Jozef Bojko meinen unisono, dass Incantator ein gutes Pferde wäre. Ob sie vom Trainer zu dieser Äußerung angstiftet wurden, damit sich die Frau freut, werden wir am Sonntag sehen.
Mit Dr. Hans-Georg Stihls Fort Greely und Gestüt Ittlingens Stanley gehen im Preis von DEW21 gleich zwei Ravensberger Protagonisten an den Start. Fort Greely machte in Iffezheim auf loser Bahn unterwegs schon viele Fehler und kam erst gar nicht dazu, sich besser in Szene zu setzen. So bleibt er auch zu Hause sollte die Bahn zu weich sein.
Stanley war eigentlich für Hoppegarten vorgesehen aber da er elastisches Geläuf bevorzugt und die Bahn in Dortmund laut Wetterbericht wohl eher diese Voraussetzung erfüllt, wurde er kurzfristig umdisponiert. Nach seinem "Pflichtsieg" in München gilt es nun, diese Form zu bestätigen.
Über 600kg bringt Dr. Hans-Georg Stihls Navajo Mountain auf die Waage und ihn zu reiten, ist so gemütlich als würde man auf einem gut gepolsterten Schaukelpferd sitzen. Da die Entwicklung eines solchen Schwergewichts meist nicht reibungslos verläuft, wurde er mittlerweile auch kastriert und gibt nun, schon recht spät im Jahr, im Preis des Phoenix Sees sein Lebensdebüt. Ob er mit den neuen Anforderungen gleich auf Anhieb zurecht kommt, kann man schlecht sagen. Wir schauen uns diesen Start erstmal in Ruhe an.
Eigentlich hätte der Trainer Peri gern in einer anderen Aufgabe, wo sie es leichter als im Großer Preis von WILO - BBAG Auktionsrennen Dortmund gehabt hätte, gesehen. In dieser Prüfung trifft sie auf ein paar harte Nüsse und auch wenn ihre letzten Leistungen besser waren als sie auf Papier aussehen, wird das ein schwerer Gang.
Mit Rock of Romance hat der "Chef-Doktor", wie Dr. Stihl von uns genannt wird, im Großer Preis von DSW21 - 130. Deutsches St.Leger noch einen weiteren Starter an diesem Tag. Die Leistung in Clairefontaine war im ersten Moment enttäuschend aber es gab eine Entschuldigung für dieses Laufen. Allerdings dauerte es etwas bis man da drauf kam - Rocky hatte Zahnschmerzen! Ohne Zähneputzen ins Bett , Karries in einem der Backenzähne, es musste gebohrt werden. Kurz vor Frankfurt gibt es einen Tierarzt, welcher sich auf das Plombieren von Pferdezähnen spezialisiert hat und dieser befreite den Hengst dann von seinen Schmerzen. Leicht trifft er es in dieser Prüfung natürlich nicht an, dafür sorgen schon die Konkurrenten aus dem Ausland, aber wir haben trotzdem Mumm auf ihn.
Im Preis der Landesjägerschaft Niedersachsen sehen wir mit Ciocco Wonder die traditionsreichen Farben von Stall Blankenese am Ablauf. Die Stute hatte einen schwierigen Start ins Leben und dass sie es dennoch geschafft hat sich durchzukämpfen, verdankt sie dem engagierten Handeln von Gestüt Kerbella, wo sie mit der Flasche aufgezogen wurde. Daher auch der Zusatz "Wonder". Die Areion-Tochter bot sich in der Arbeit an und um weiter zu kommen, soll sie jetzt auch ein Rennen haben.
Ingrid und Markus Joostes Springbok Flyer scheiterte in Baden an den Bodenverhältnissen aber wenn das Wetter so gut bleibt, müssten im Preis der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover zumindest diese Voraussetzung erfüllt sein. Der Hengst macht einen starken Eindruck und sollte ein Pferd für die Dreierwette sein.
El Tren, in den Farben von Stall 24, und Manuela Sohls Empire Hurricane treffen sich im Preis des Audi Zentrums Hannover. El Tren war ursprünglich für ein Gr. III-Rennen in Longchamp vorgesehen aber das ist so stark besetzt, dass er rein rechnerisch hätte 95kg zeigen müssen um zu Potte zu kommen. In diesem Agl. I ist er nun mit verlockendem Gewicht unterwegs und wenn sich sein gewohnter Zugführer Jozef Bojko nicht verfährt, kann er weit vorne landen.
Ebenfalls mit leichtem Gewicht tritt Empire Hurricane an und der Wallach macht zu Hause einen bestechenden Eindruck. Geld müsste er abkriegen können.
Ein ganz treuer Charakter ist Paris Rose, die immer alles gibt was in diesem Moment möglich ist. Ihr Besitzer Jaber Abdullah hat diese Cape Cross-Tochter für die Zucht vorgesehen, da würde sich Blacktype natürlich gut machen und den ersten Versuch hierfür startet sie im Großer Preis der Metallbau Burckhardt GmbH. Keine leichte Aufgabe aber probieren muss man es.
Den umgekehrten Weg geht Chesturo - sie kommt aus der Listenklasse und mit dem Preis des Calenberger Kreditvereins wollte man es der hübschen Stute mal leichter machen und vielleicht nützt sie ja diese Chance.