Vorschau Dortmund, Hannover und Mailand 18. September 2016

NerudNerudWinterjagdWinterjagd
Rock of RomanceRock of Romance TellinaTellina
WindjammerWindjammerWiesenlercheWiesenlerche
RedencaRedencaFair MountainFair Mountain

War Novellist optisch eher der Porsche, kommt sein Bernardini-Bruder Nerud schon mehr wie ein Bulldozer daher und sollte jemals ein Scheunentor einzurammen sein, der Hengst hätte keine Probleme damit. Nerud ist eine echte Maschine und ihm zuzuschauen macht mal richtig Spaß. Im Wesen haben die beiden Brüder auch wenig gemein. Ist Novellist mehr feinsinnig und sensibel, steht Nerud eher auf Betonmischmaschinen und Stammtisch. Er ist immer gut drauf, freut sich über jeden, der sich mit ihm abgibt und hat in Oleg Borod einen Reiter gefunden, mit dem er sich blind versteht. 518kg rücken da im Preis des Dortmund Airport in die Startbox. Leider nicht alles Muskeln, er ist auch noch mit dem ein oder anderen Kilo Babyspeck behaftet und es gibt nur zwei Möglichkeiten - entweder er lässt Speck Speck sein und gewinnt oder er braucht dieses Rennen noch um den Motor auf Touren zu bringen. An seinem Talent gibt es allerdings keine Zweifel und sollte bei seinem Züchter und Besitzer Dr. Christoph Berglar für viel Freude sorgen.


Eine echte Überraschung lieferte Gestüt Ravensbergs Winterjagd als sie gleich bei ihrem Debüt die Maidenschaft ablegen konnte. Damit hatte im Stall keiner gerechnet. Wie gut ihr dieser Start tat, zeigt sich schon daran, dass ihr eigentlich nur noch bei den besseren Arbeiten Scheuklappen angelegt werden und das auch nur prophylaktisch. Fast, aber wirklich nur fast, könnte man sagen, das Rennen hat eine Zuckerpuppe aus ihr gemacht. Im Preis des Dortmunder Hafens hat die Stute vom Sieglosen ins Handicap natürlich einen Sprung zu bewältigen und wie sie das macht, schauen wir uns an.

Für Dr. Hans-Georg Stihls Rock of Romance im Grosser Preis von DSW21 - 132. Deutsches St.Leger zählt jeder Tropfen Wasser, der eventuell runterkommen könnte wenn es denn man wirklich die Gewitter gibt, die angesagt sind. Sprich, je elastischer der Boden ist, desto größer sind auch seine Chancen vorne mitzumischen. Ein interessanter Teilnehmer ist Stiftung Gestüt Fährhofs Tellina und das nicht nur weil sein Geburtstag im September liegt. Der Silvano-Sohn ist ein Südafrikaner, der in seiner alten Heimat u.a. schon ein Gruppe I-Rennen gewinnen konnte, danach einige Rennen in Dubai bestritt und im späten Frühjahr auf Ravensberg landete. Es war ein langer Weg für den sympathischen Wallach da er erstmal eine vierwöchige Quarantäne in Gesellschaft der kleinen Soldieress auf dem Nachbarshof durchlaufen musste und danach so seine Mühe hatte, Anschluss zu finden. Aber irgendwann hat es dann doch klick gemacht und seine Abschlussarbeit war so gut, dass sich Eddie Pedroza kurzfristig umsetzte. Auch wenn Tellina mittlerweile siebenjährig ist, meinte Fährhof-Chairman Dr. Andreas Jacobs, dass die geforderten 2.800m eventuell zu weit sind und an der Distanz noch gebastelt werden könnte. Vielleicht sind wir nach dem Rennen schlauer.

Mit dem Debüt von Windjammer in den amerikanischen Farben von John M.B. O'Connor waren wir sehr zufrieden und sehen für sie im Preis der Landesjägerschaft Niedersachsen erneut gute Chancen da ihr auch der weitere Weg entgegen kommen wird.

Es ist für Rashit Shaykhutdinovs Wiesenlerche im Kurd v. Lenthe-Erinnerungsrennen - BBAG Auktionsrennen keine leichte Aufgabe aber so wie sie sich zu Hause präsentiert, könnte sie sich ein Platzgeld schnappen.

Ein ungewöhnliches Bild zeigt sich wenn man sich die Starterinnen im Großer Preis der Metallbau Burckhardt GmbH betrachtet, denn fast die Hälfte der Mädels kommen aus dem Ausland und das ist für Deutschland mittlerweile ja schon fast erstaunlich. Eine der deutschen Teilnehmerinnen ist Redenca. Die Stute wurde zuletzt in Iffezheim zwar nur Achte, lief aber ein starkes Rennen und war gerade mal zwei Längen von der Siegerin geschlagen. Leicht wird es auch dieses Mal nicht aber ein Versuch ist es wert.  

 

Stall Margarethes Fair Mountain versucht sich in Mailand auf Gr. III-Ebene. Dort ist Regen angesagt, so dass es passende Bedingungen geben müsste. Gearbeitet hat der Hengst auch gut und wir hoffen, dieser immer so liebenswürdige Kerl ist mit genauso viel Lust und Elan bei der Sache wie zuletzt in Düsseldorf.