Nachschau Hoppegarten 04. April 2021

Axana --  Foto: RühlAxana -- Foto: RühlPraetorius  --  galoppfoto.dePraetorius -- galoppfoto.de

Die Fahrt nach Hoppegarten kann mitunter nervtötend sein und 450km fühlen sich an wie 850km aber mangels jeglichem Verkehrs flutschte es am Sonntag und die Hoffnung war, dass es später bei den Rennen ebenfalls so richtig flutschte aber dem schien erstmal nicht so.


Überspielen junge Männer ihre Unsicherheiten in der Regel mit Schnoddrigkeiten, machen das junge Hengst auf ihre eigene Art und hampeln mit ihrem „fünften Bein“ rum oder sie schreien durch die Gegend. Direct Power muss ob der ungewohnten Kulisse sehr verunsichert gewesen sein denn er hampelte und schrie zur gleichen Zeit. Beim Aufgalopp schien es als hätte er sich eingekriegt und als es an der Maschine so lange dauerte, dachte man, Eddie würde seine Box aus diesem Grund wieder verlassen. Aber das geschah nicht ganz freiwillig, Power war sehr unruhig geworden, stieg und kam mit den Vorderbeinen in die Box seines Nachbarn. Die Startstelle ist bei dieser Distanz nicht gut einsehbar und so war der Vorfall durch die Kameraperspektive auch nicht richtig zu erkennen. Der Hengst wurde vorgetrabt und körperlich schien alles in Ordnung zu sein aber so wie er dann im Rennen galoppierte, kann man davon ausgehen, dass er doch ordentlich erschrocken war und dem Braten nicht mehr richtig traute. Ein Rennen, das man einfach streichen muss.


Dass Axana eine sehr talentierte Stute ist, daran besteht kein Zweifel und die Arbeitsleistungen zu Hause waren ausgesprochen gut aber Rennbedingungen sind eben doch noch immer ein anderer Schnack und so war die Aufregung vor dem Rennen entsprechend groß. Viel schwitzen brauchte man dann allerdings nicht denn es war früh abzusehen, dass Eddie auf einem überlegenen Pferd saß und die Stute eigentlich nur in Schwung zu halten brauchte. Ein toller Sieg, der uns auch ganz besonders für seine Besitzer freut, die mit einem nicht ganz unerheblichen finanziellen Aufwand an der Stute festhielten. Candy Crush, die optisch im Führring einen ganz tollen Eindruck hinterließ, wirkte unterwegs wenig zwingend und etwas mehr hatten wir uns schon erhofft.


Wird ein Pferd mit etwas Neuem konfrontiert – hier Praetorius erstmalig auf so langer Distanz – ist man meist wenig erpicht darauf, sich das Rennen auch noch selbst zu machen. Wir wollten das eigentlich auch nicht und so bekam Jozef Bojko die Order „geh' nur vorne wenn sie anfangen zu traben“. Nachdem dann auch wirklich keiner so richtig gehen wollte, sicherten sich Jozef und Praetorius den Pilotensitz und einmal inne, gaben sie diese Position nach einem sehr gut eingeteilten Rennen bis zum Ziel auch nicht mehr auf. Da scheint der Apfel nicht weit von Mutter's Baum gefallen zu sein – Ponte Tresa u.a. Gr.II-Siegerin im Darley Prix Kergolay über weite 3000m – und wenn man bedenkt, dass es für den Novellist-Sohn gerade mal der sechste Lebensstart war, lässt die Hoffnung aufkommen, da geht noch mehr. Das nächste Ziel heißt Oleander-Rennen an gleicher Stelle.