Verfasst von Rennstallwoehler am 18. Mai 2015 - 11:34
Wie schon im Vorfeld eingeschätzt, präsentierte sich Nobel's Blues recht unbedarft und brachte sich damit auch um eine bessere Platzierung als er kurz vorm Ziel so wackelte, dass er fast Miss Sommerroh's Hintern touchierte. Dies schien Alfred besonders gut gefallen zu haben, da der eigentliche Spass für ihn erst nach dem Rennen im Gastboxenbereich begann, wo er rumschrie wie ein junger Hirsch, auf fünf Beinen versuchte die Damenwelt zu erobern und sich gar nicht mehr einkriegen wollte. Es ist anzunehmen, dass er sich heute noch fragt, was das gestern wohl für ein seltsamer Ausflug war.
Sehr zufrieden sind wir mit dem Laufen von Blushing Beauty. Die Stute, obwohl Lebensdebütantin, gab sich schon recht professionell und wird auf jeden Fall ihren Weg machen.
Ebenfalls gut gefallen hat uns der erste Jahresstart von North Mum. Zu Hause kein bißchen gekitzelt, sollte sie die Chance kriegen, in Ruhe auf die Beine zu kommen und das setzte sie dann auch gleich recht ansprechend um. Obwohl schon geschlagen, rappelte sie sich wieder auf und ließ es auf den ersten drei Plätzen noch eng werden.
"Die mochte wohl den Boden nicht." - meinte Altmeister Horst Steinmetz nach dem Rennen von Combination und als Kenner dieser Linie traf er damit den Nagel auf dem Kopf. Ihre besten Ergebnisse erzielte die Stute auf weicher oder schwerer Bahn und gestern war es ihr einfach schon zu fest.
Der Trainer ist nicht dafür bekannt, dass er gute Ergebnisse auf Biegen und Brechen erzielen will und da kann es dann auch schon mal sein, dass dicke Luft nach einem Sieg herrscht weil dieser für das Pferd ein sehr hartes Rennen bedeutete. Und als er vor Quasillo's Rennen sagte, wenn der Hengst Zweiter ist, ist er halt Zweiter, war das nicht das berühmte Pfeifen im Wald, sondern meinte das auch so. Auch Steuermann Eduardo Pedroza bekam das explizit nochmal ans Herz gelegt um ihm jeglichen Druck zu nehmen. Der Einzige, der sich um die Geschehnisse um ihn rum überhaupt keinen Kopf machte, war Quasillo selbst und es war schon beeindruckend, wie lässig er aus seiner Position nach vorne stiefelte um alles klar zu machen. Natürlich war ihm auf der Geraden immer noch seine Unreife anzusehen aber er macht das einfach mit seinem Können wett. Nach dem Rennen genoß er sichtlich die mediale Aufmerksamkeit und ließ sich bereitwillig in verschiedenen Posen ablichten. Beim Anblick dieser Szenen musste Martina Grünewald, zu Bremer Zeiten jahrelang des Trainers rechte Hand, lachen und meinte, das würde sie jetzt ganz stark an Lomitas erinnern, der hätte sich auch immer über jeden einzelnen Fotografen gefreut. Dann wollen wir mal hoffen, dass Quasillo "Lomi" nicht nur beim Posen nacheifert.