Verfasst von Rennstallwoehler am 21. Juni 2021 - 19:24
Mit den besten Voraussetzungen nach Hannover gereist, gestaltete sich der Nachmittag dann aber ziemlich katastrophal und man fragte sich schon, was könnte jetzt noch passieren? Lombarda und Niara liefen als würde sie einer am Schweif festhalten, Agilo musste kurzfristig zum Nichtstarter erklärt werden nachdem er sich in der Maschine verletzt hatte, Isaia schmierte vor dem Rennen so hin und da man kein Risiko eingehen wollte, wurde auch sie zum Nichtstarterin erklärt. Bei all diesem Chaos ging der Sieg von Panjari direkt unter. Wir hatten es schon vor seinem Debüt geschrieben, der Camelot-Sohn hat in der Vergangenheit viele seiner Begleiter auf Herz und Nieren geprüft, was Geduld anbetrifft aber da man von seinem Talent überzeugt war, war Aufgeben nie eine Option. Und es scheint sich gelohnt zu haben. Der Wallach machte es Eddie Pedroza sehr leicht und mehr als gewinnen konnten die Beiden nicht. Ein schöner Erfolg für alle Beteiligten.
Und dann, nachdem das eigene Auto auf dem Heimweg von Düsseldorf den Geist aufgegeben hatte, bei 28Grad mit einer kaputten Klimaanlage im Wagen seiner Frau unterwegs, blieb der mittlerweile schon etwas genervte Trainer auf einem Parkplatz an der A2 stehen um sich in Ruhe das Rennen von Northern Ruler in Chantilly anzuschauen. Und was er da sah, war nach der ganzen Aufregung in den Stunden davor wahrer Balsam für seine Trainer-Seele. Als Northern Ruler vor gerade mal knapp sieben Wochen sein Debüt gab, hatte man schon die Hoffnung, dass der attraktive Fuchs irgendwann höhere Sphären erklimmen kann aber dass das so rasend schnell geht, stand da noch nicht auf dem Zettel. Maxime Guyon, der den Hengst im Führring mit „Hallo Riesen-Baby“ begrüßte, war nach dem Rennen entsprechend begeistert und meinte, dass die Niederlage zuletzt nur dem viel zu weichen Boden geschuldet war. Ein Sieg im Prix du Lys Longines ist gleichzeitig die kostenlose Fahrkarte für den Grand Prix de Paris aber ob der Schlenderhaner diese Möglichkeit wahrnimmt, lassen wir noch offen und richten uns da ganz nach dem Pferd.
