Nachschau Bremen, Dortmund und Saint-Cloud 23. Juni 2013
Alle Beteiligten rund um Züchter und Besitzer Dr. Christoph Berglar werden sich noch lange und gern an diesen Sonntag erinnern. In Bremen sahen wir mit Protectionist ein Pferd, das das Vertrauen eingelöste, das man immer in ihn hatte und in Paris präsentierte sich Novellist in der Form seines Lebens und entführte in sehr überzeugender Manier den Grand Prix de Saint-Cloud nach Deutschland. Aber dazu später.
Kampf/Kopf/Kopf - eine denkbar knappe Angelegenheit und auch wenn Zareen bei diesem Einlauf als Dritte das Nachsehen hatte, lieferte sie damit doch eine sehr solide Leistung ab und ließ eine deutliche Verbesserung zu ihrem Debüt erkennen.
Abgesehen davon, dass er etwas humpelig aus dem Rennen kam, konnte man bei Hondo dagegen keinerlei Leistungsverbesserung feststellen und wir denken, dass wir für ihn ein neues Bestätigungsfeld suchen werden.
Im swb-DerbyTrail dürfte man mit Protectionist einen würdigen Sieger gesehen haben. Tummelte sich Jozef Bojko zu Beginn des Rennens noch im hinteren Teil des Feldes, wurde es ihm dann doch zu langsam und machte zügig Boden gut. Als es in die Gerade ging, war der Hengst schnell zur Hand, lümmelte sich kurz etwas Richtung Limario aber nachdem er nochmal die Beine wechselte, drehte er richtig auf und konnte sich bequem verabschieden.
See the Rock war gleich sehr eifrig, so dass ihn sein Reiter Mickael Barzalona frühzeitig an die Spitze gehen ließ und einen guten Takt anschlug. Gegen Protectionist und Limario war zwar kein Kraut gewachsen aber uns hat gefallen, dass sich der Hengst nicht geschlagen gab und bis zum Schluss voll bei der Sache war.
Ohne Sieg an diesem Tag blieb die Dortmunder Fraktion. Empire Hurricane war eigentlich ein gutes Ding und nach einem optimalen Rennverlauf hätte der Hengst auf der Zielgeraden nur noch Gas geben müssen um nach Hause zu kommen. Aber da passierte nicht viel, es sah sogar eher so aus als würde sich der Hengst wehren und verpasste so die besseren Geldränge. Im Absattelring war dann allerdings zu sehen, dass einer seiner Hoden hochgezogen war und abgesehen davon, dass sowas nicht ohne Grund passiert, ist es natürlich auch schmerzhaft. Besitzerin Manuela Sohl, als Frau mit diesen Dingen zwar eher weniger konfrontiert, litt förmlich mit und es kann gut sein, dass Empire in den nächsten Wochen zum Wallach wird.
Was Kampfgeist und Eifer angeht macht ihm so schnell keiner was vor - Empire Storm, immer sehr speziell aber ein wunderbarer Charakter und ein echter Löwe. Auch wenn frühzeitig absehbar war, dass Neatico im 26. Grosser Preis der Wirtschaft ein übermächtiger Gegner ist, ließ Empire Storm unter Eduardo Pedroza nichts unversucht um das Unmögliche vielleicht doch noch möglich zu machen. Schon allein deshalb hätten wir ihm den Sieg gegönnt - ein toller Kerl und wirklich unverwüstlich.
Samba Brazil ergatterte sich noch das letzte Platzgeld und ihr Reiter Andreae Atzeni meinte, dass die Stute auf dem Boden nie so richtig galoppieren wollte und viel weicheres Geläuf benötigen würde.
Dass Novellist gut laufen würde, davon waren wir überzeugt aber auch ein z.B. dritter Platz in einem Rennen wie dem Grand Prix de Saint-Cloud ist „gut gelaufen“ und mit einem Sieg zu rechnen, wäre schon ziemlich verwegen gewesen. Aber gestern war dann doch einer dieser Sternstunden und es hat von der Vorbereitung über Boden, Rennverlauf und was sonst noch alles nötig war, gepasst.
Nur so ein Erfolg kommt nicht von allein und so gilt des Trainers Dank seiner täglichen Reiterin Lisa Krüllmann, unseren Jockeis, die die wichtigen Arbeiten absolvieren, Charly‘s Hausmeister Wojtek, seinem heutigen Reiter Ryan Moore, Stephen Hellyn, der sich als Pacemaker bewähren konnte und Trainer Waldemar Hickst, der dieses Vorhaben kollegial unterstützte.
Wie immer kann man nur hoffen, dass Charly gesund bleibt und wir noch viele solcher Siege sehen können.